Stefan Jäger Archiv

ART:0617 - Ein banatschwäbischer Maler

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0513
Autor Name: Tonța, Walter
Aufsatztitel: Ein banatschwäbischer Maler
Zeitungstitel: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 46
Nummer: 22
Datum: 20.11.2001
Seite: 6
* [[ART:0617 - Ein banatschwäbischer Maler|Tonța, Walter. Ein banatschwäbischer Maler. Banater Post München 2001]]


Neues Buch über Stefan Jäger erschienen

Stefan Jägers Leben und Werk war und ist nach wie vor Gegenstand der Forschung und Betrachtung einiger Kenner und Verehrer des Kunstmalers, zu denen unter anderem Dr. Peter Fraunhoffer, Karl-Hans Gross, Eduard Jankovits, Franz Liebhard (Robert Reiter), Dr. Peter Pink, Dr. Annemarie Podlipny-Hehn, Maria und Hans Schulz zählen. Bisher sind drei Monographien über den Schwabenmaler erschienen: zwei in deutscher Sprache von Annemarie Podlipny-Hehn (Bukarest, 1972) und Karl-Hans Gross (Sersheim/Mannheim, 1991) und eine in rumänischer Sprache von Maria und Hans Schulz (Temeswar, 1999). Ein zweiter Band von Karl-Hans Gross, der Stefan Jägers Skizzen, Studien und Entwürfe zum Thema hat, soll demnächst erscheinen.
Anlässlich der 4. Hatzfelder Kulturtage (August 2001) überraschten die Familien Maria und Dieter Pink sowie Maria und Hans Schulz mit einem neuen, zweisprachigen Jäger-Band. Unter dem Titel "Schriften über Stefan Jäger / Scrieri despre Stefan Jäger" wurde er im Temeswarer Marineasa Verlag herausgebracht.
Der Band gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil enthält die von Dr. Peter Pink 1962 verfasste erste, bisher ungedruckte Kurzmonographie über Stefan Jäger, für deren rumänische Fassung die Schwiegertochter des Autors, Maria Pink, zeichnet. Dr. Peter Pink (1900-1973), ein volks- und kulturbewusster Schwabe, Verfasser der Ortsmonographie von Ostern und Gründer eines Heimatmuseums in Ostern in den dreißiger Jahren, lernte Jäger in der schweren Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kennen und hatte einen engeren Kontakt zu ihm zwischen 1952 und 1959, als er als Arzt im Hatzfelder Krankenhaus tätig war. Diese Kontakte rechnet er "zu den größten und schönsten Erlebnissen meines Lebens", so Dr. Pink.
Als Kunstliebhaber und Verehrer Stefan Jägers hat er nach dessen Ableben einen für seine Familie und einige gleichgesinnte Freunde und gute Bekannte gedachten "kleinen Lebenslauf" mit dem Titel "Stefan Jäger - Ein banatschwäbischer Kunstmaler" verfasst. Im Nachwort schreibt er: "Ich mache mir auch keine Illusionen, dass ich ihn drucken lassen und mit Jägerbilder-Reproduktionen veranschaulichen kann. Ich bin aber der Meinung, dass ein volkstümlich gehaltener Lebenslauf über den Maler Stefan Jäger, mit einigen Jägerbilder-Reproduktionen, zu geeigneter Zeit herausgegeben werden müsste". Zwischenzeitlich sind drei solcher Stefan-Jäger-Monographien erschienen, wobei deren Autoren und auch andere Verfasser von Beiträgen über Jäger die "kleine Datensammlung" Dr. Pinks immer wieder herangezogen und daraus zitiert haben. Seine Arbeit ist 1969 in mehreren Folgen in der donauschwäbischen Wochenzeitung Neuland (Salzburg) erschienen. Die nun – nach fast vierzig Jahren – erfolgte Drucklegung dieser ersten Jäger-Monographie erhält die Bedeutung einer Restitution und ist zudem als ein Akt der Gerechtigkeit und der Anerkennung ihrem Autoren gegenüber zu werten. Sowohl für den deutschen als auch für den rumänischen Leser stellt die Abhandlung von Dr. Peter Pink eine erkenntnisreiche Lektüre dar.
Im zweiten Teil des Buches unternehmen Maria und Hans Schulz einen "Streifzug durch die Graphik von Stefan Jäger". Hans Schulz, langjähriger Zeichen- und Kunstlehrer an der Hatzfelder Allgemeinschule und Betreuer der Stefan-Jäger-Gedenkstätte in Hatzfeld, und dessen Ehefrau Maria, die Zeichnen und Kunst an der gleichen Schule unterrichtet, zählen zu den besten Kennern der Kunstwerke Stefan Jägers. Nachdem sie vor zwei Jahren eine Jäger-Monographie in rumänischer Sprache herausgebracht haben, widmen sie sich nun ausführlicher einer Seite des Jägerschen Kunstschaffens, und zwar seinem graphischen Werk. Ihren allgemeinen Einschätzungen der Graphik Jägers, die eine neue Dimension der Mannigfaltigkeit seiner Kunst verdeutlicht, folgen drei kurze Betrachtungen nach Themenkreisen. Es ist nur schade, dass die deutsche Fassung dieses zweiten Teils sprachliche Mängel aufweist.
Ergänzt und veranschaulicht werden die beiden ersten Teile durch einen 58-seitigen Bildteil mit Reproduktionen. Die 156 Reproduktionen, davon 62 in Farbe, gewähren einen guten Einblick in das Werk Stefan Jägers, in das des Grafikers und des Malers.


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