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Werkgemeinschaft

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0013
Titel des Artikels : I. Kunstfest der Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler
Untertitel des Artikels: Kulturabend und Kunstausstellung
Publikation: Gelegenheitsbroschüre
Druckerei: J.(ohann) Schmidt
Erscheinungsort: Hatzfeld
Jahr: 1936
Seite: 1
* * * *: [[ART:0013 - Werkgemeinschaft|<i>I. Kunstfest der Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler</i>. Kulturabend und Kunstausstellung]], Hatzfeld 1936


I. Kunstfest der Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler.
Kulturabend und Kunstausstellung
veranstaltet am 23. Mai 1936 in Jimbolia im Bauernheimsaale.


Einleitende Worte.

Mit der heutigen Veranstaltung, die wir als erstes Kunstfest der Banater schwäbischen Künstler, Dichter, Schriftsteller und Komponisten bezeichnen, da wir ja auch eine bescheidene Ausstellung der bildenden Künstler veranstalten, stellt sich die Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler zum erstenmale auch öffentlich in den Dienst der Aufbauarbeit an unserem Volkswerden.
Zweck und Ziel des Kulturabendes ist hauptsächlich die Werke der Heimatkünstler unseren Volksgenossen vorzuführen und dadurch einerseits Aufmerksamkeit für unsere völkische Arbeit – die wir im Interesse der Förderung heimischer Kulturwerte leisten – zu erwecken, andererseits aber auch über die gemeinnützigen Bestrebungen der Werkgemeinschaft Aufklärungen zu erteilen.
Wir beabsichtigen ähnliche Feste in allen Gauen der Heimat zu veranstalten und wollen überall ein tatkräftiges Mitwirken der bestehenden kulturellen Vereinigungen und kunstsinnigen Volksgenossen erreichen.
Schon aus unseren heutigen Darbietungen wird man ersehen können, dass die schwäbische Kunst bereits in den ersten 15 Jahren des völkischen Erwachens die Kinderschuhe abgestreift hat und in verheißungsvoller Jugendfrische vor die große Oeffentlichkeit treten kann.
In der tiefsten Seele unseres Volkes ist reiche Einbildungskraft und ausdrucksvolle Musikalität vorhanden. Diese Eigenschaften dürfen in den Zeiten unserer Volkswerdung nicht mehr verborgen bleiben. Sie müssen eben auch erweckt werden. Sogar die leisesten Kunstregungen sollen aufgespürt, die bereits vorhandenen gesammelt, gefördert ans Tageslicht gebracht und mit großer Liebe gehegt und gepflegt werden. Nur vor Oeffentlichkeit kann die wahre Heimatkunst gedeihen und sich entfalten.
Die Leitsätze unserer Bewegung lauten: Lernet die geistig Schaffenden Eures Volkes und deren Werke kennen. Pfleget und verbreitet die heimischen Kulturwerte. Ehret, liebet und fördert diese, dass sie je üppiger gedeihen, denn nach dem Maße der Kunstwerte, die ein Volk aus sich heraus hervorbringt, wird es bewertet werden. Merket Euch: Ohne Kunst – kein Volk. Unterstützt daher die Bestrebungen der Werkgemeinschaft Euerer Künstler, denn nur durch die Opferbereitschaft Aller kann die volksverbundene Gemeinschaft entstehen und nur aus ihrem Schoße die urwüchsige Kunst des Volkes entspringen. In uneigennütziger Gemeinschaftsarbeit von Volk und Künstler wird die Werkgemeinschaft ihre Ziele verfolgen und erreichen, daß die Banater schwäbische Kunst, uns Allen zur Freude, emporblühe.

Jimbolia, am 23. Mai 1936.

Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler und Kunstfreunde zur Förderung heimischer Kulturwerte (Fachabt. des Banater Deutschen Kulturvereines)

  • Em. Bartzer Arbeitsleiter
  • Friedr. Ferch Mitarbeiter für Organisation und Propaganda



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VORTRAGSFOLGE

[1] Über die Bedeutung der kulturellen Gemeinschaftsarbeit für Volk und Heimat
Es spricht:
Anton Titz, Amtsleiter des Banater Deutschen Kulturvereins, Timișoara


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Aufruf und Bitte!

Um ihren Dienst an Volk und Heimat erfolgreich ausüben zu können, muß die Werkgemeinschaft sich zu ihrer Arbeit auch materielle Grundlagen verschaffen und einen Arbeitsfond gründen. – Dies kann nur durch tatkräftiges Mitwirken der kunstsinnigen Volksgenossen verwirklicht werden.
In Jimbolia haben sich bereits 20 Kunstfreunde als Gründer der Werkgemeinschaft angeschlossen und mit ihrer opferwilligen Unterstützung das Beginnen unserer Arbeit dadurch ermöglicht.
Es ergeht daher unser Aufruf an alle kunstsinnigen Volksgenossen, hauptsächlich an die schwäbische Jugend, sich unserer Bewegung mit Begeisterung anzuschließen.
Die kulturelle Vereinigungen, Jugendorganisationen, Frauen- und Mädchenvereine mögen sich einen einmaligen Beitrag von 500 Lei als Gründer der Werkgemeinschaft anschließen, die einzelnen Mitglieder hingegen mit einem jährlichen Beitrag von 40 Lei als unterstützende Mitglieder beitreten.
Dies ist unsere Bitte beim Beginn unserer öffentlichen Tätigkeit.
Eintrittserklärungen versendet auf Verlangen die Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler und Kunstfreunde (Fachgruppe des Banater Deutschen Kulturvereines) in Jimbolia (Jud. Timiş-Torontal, Banat).


Werbungsworte.


Unsere Veranstaltungen, Kunstfeste, Kulturabende und Ausstellungen, bei denen ausschließlich die Werke schwäbischer Dichter, Schriftsteller, Komponisten, Kunstmaler und Bildhauer – und zwar in allen Gauen der Heimat – vorgetragen, aufgeführt und ausgestellt werden, bilden die Einleitung unseres Dienstes am Volke. Wir werden auch die entlegensten Dörfer aufsuchen und Verbindungen von Volk und Heimatkunst zustande bringen. In gleichzeitiger Werbearbeit um werktätige Mitarbeiter wollen wir alle künstlerisch Schaffende für unsere gemeinschaftliche Ziele gewinnen und unsere Volksgenossen von der Wichtigkeit unserer Beteiligung an der völkischen Aufbauarbeit überzeugen. Das schwäbische Volk wird seine und deren Werke kennen lernen, verborgene Kunstregungen in unserem Volke werden durch unsere Arbeit erweckt und gefördert werden. Durch die unterstützende Mitwirkung unserer Volksgenossen – indem sie sich als Gründer oder unterstützende Mitglieder unserer Gemeinschaft anschließen – werden wir dann in die Lage kommen, die wichtigsten Aufgaben unserer Bewegung in die Wege leiten und den innigst erstrebten Zielen zuführen zu können.


Nächstliegende Ziele der Werkgemeinschaft:

  1. Herausgabe der Werke unserer Dichter, Schriftsteller und Komponisten.
  2. Herausgabe einer monatlichen Zeitschrift für Literatur und Kunst.
  3. Errichtung einer Verlagsgenossenschaft für diese Zwecke in Jimbolia.[1]
  4. Fortbildungskurs für schwäbische Komponisten unter fachmännischer Leitung noch im Sommer dieses Jahres in Jimbolia.
  5. Volkstrachtpropaganda unter Mitwirkung der Frauenvereine und Mädchenkränze und der Kunstmaler und Gewerbekünstlerinnen.
  6. Errichtung eines schwäbischen Symphonieorchesters in Timișoara in Form einer Orchestergemeinschaft.
  7. Gründung eines Archivs als Sammelstelle aller literarischen und musikalischen schwäbischen Schöpfungen der Gegenwart und Vergangenheit.


Anmerkungen:

  1. Ein schmales Heftchen Emmerich Bartzer: Vier Männerchöre (Gedichte von Peter Jung) ist erschienen im NERTHUS (Propagandaverlag für Banater deutsche Kultur) Jimbolia-Hatzfeld, Str. l. C. Bratianu 4. Rumänien, Banat. Buchdruckerei J. Schmidt, Jimbolia. Ist hier eine Zusammenhang mit Punkt 3 zu den Zielen der Werkgemeinschaft zu sehen?


Weitere Informationen:


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