Stefan Jäger Archiv

Altmeister der Banater Maler

Aus Archiv
Wechseln zu:Navigation, Suche
Bibliografie
Artikel Nummer: 0024
Titel des Artikels : Altmeister der Banater Maler
Untertitel des Artikels: Stefan Jäger mit Arbeitsorden ausgezeichnet
Publikation: Zeitung
Titel der Publikation: Die Wahrheit
Erscheinungsort: Temeswar
Jahrgang: 1
Nummer: 18
Datum: 31.05.1957
Seite: 1
* * * *: [[ART:0024 - Altmeister der Banater Maler|<i>Altmeister der Banater Maler</i>. Stefan Jäger mit Arbeitsorden ausgezeichnet]]. Die Wahrheit, Temeswar 31.05.1957 (Jg.1 Nr.18), S. 1

Stefan Jäger mit Arbeitsorden ausgezeichnet

Jäger wird der Arbeitsorden überreicht
Jäger stellt seine Werke vor

(Eigenbericht.) – Im Rahmen einer Feierstunde beim Rayonsvolksrat Hatzfeld wurde am Dienstag, den 28. Mai 1957, dem Nestor der schwäbischen Malkunst, Stefan Jäger, der Arbeitsorden II. Klasse überreicht. Der Hatzfelder Maler, der an diesem Tage seinen 80. Geburtstag feierte, kann auf ersprießliche und arbeitsreiche Jahrzehnte zurückblicken, deren Früchte im ganzen Banat, ja, in unserem ganzen Vaterland zerstreut sind. Stefan Jäger blieb während eines halben Jahrhunderts fruchtbaren Schaffens seiner Heimat und den gesunden Traditionen seines Volkes treu und beschritt, oft un- oder missverstanden, unbeirrt seinen Weg, von dessen Richtigkeit er überzeugt war.
Eben diese seine Verdienste um die Pflege bester schwäbischer Traditionen und den volkstümlichen Charakter seines Werkes hoben die Sprecher im Rahmen der kleinen Feierstunde hervor. Der Sekretär des Regionsparteikomitees Mihai Munteanu und Josef Ghedeon, stellvertretender Vorsitzender des Regionsvolksrates Temesvar, unterstrichen in rumänischer, bzw. deutscher Sprache die Volksverbundenheit des auch heute noch sehr regen Banater Malers. Die von ihm geschaffenen unzähligen Trachten- und Heimatbilder – Aquarelle und Ölgemälde, Federzeichnungen und Bleistiftskizzen – sind heute aus unseren Museen, und was noch wichtiger ist, aus unseren Bauernhäusern, aus den Häusern unserer Werktätigen, nicht wegzudenken. Stefan Jägers berühmtes Einwanderungstriptychon, bzw. Reproduktionen davon, schmückt heute gleichermaßen Schulen und Kulturheime, Wohnzimmer und demnächst auch den einstigen Rittersaal des Hunyadischlosses, wo dem großen Originalbildnis (6x1,40 m) schon ein Ehrenplatz bereitsteht. Der Aufkauf der gesamten Skizzen Stefan Jägers durch das Temesvarer Regionalmuseum und ihre bevorstehende Zusammenfassung in einem Stefan-Jäger-Album bedeutet eine Anerkennung der Verdienste des greisen Künstlers, während die von der Grossen National Versammlung verliehene hohe Auszeichnung aber als Krönung des künstlerischen Schaffens Stefan Jägers bewertet werden muss.
András Orgonás, der Vorsitzende der Temesvarer Filiale des Verbandes Bildender Künstler würdigte anschließend mit schlichten Worten Leben und Werk seines älteren Kollegen. „Nie war Stefan Jäger ein Ellenbogenmensch, nie um materiellen Vorteil bedacht, Seinem Volke, in dessen reicher Kultur sein Werk wurzelt, treu zu bleiben, war sein höchstes Ziel. Unsere junge Malergeneration mag sich am Künstler, am Menschen Stefan Jäger ein Beispiel nehmen.“
Anschließend sprach Stefan Jäger Regierung und Partei seinen Dank für die hohe Ehre aus und gab der Hoffnung Ausdruck, seine Bilder, in einer Ausstellung zusammengefasst, demnächst dem breiten Publikum vorstellen zu können.
Der Maler Franz Ferch, der Dichter Franz Liebhard und zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens und des Hatzfelder Kulturhauses – das viel zum Gelingen dieser Feier beigetragen hat – beglückwünschten den Gefeierten aufs herzlichste.
Am nächsten Tag veranstaltet die Deutsche Mittelschule aus Hatzfeld eine Ehrung des Altmeister, um so auch der Jugend sein Werk näher zu bringen.
Der Wunsch der Werktätigen unserer Region ist es, am 90. Geburtstag einen ebenso arbeitsfrohen und munteren Stefan Jäger feiern zu können. Darum ein dreifaches „Hoch!" unserem immerjungen Banater Maler Stefan Jäger.

PDF-Datei des Artikels