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Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0499
Autor Name: Barbara Stamm
Titel des Artikels : Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht
Untertitel des Artikels: Aus der Ansprache der bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm
Publikation: Zeitung
Titel der Publikation: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 41
Nummer: 9
Datum: 05.05.1996
Seite: 1 und 4
* [[Barbara Stamm]]: [[ART:0499 - Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht|<i>Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht</i>. Aus der Ansprache der bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm]]. Banater Post, München 05.05.1996 (Jg.41 Nr.9), S. 1 und 4
Staatsministerin Barbara Stamm eröffnete das Stefan-Jäger-Gedenk und -Begegnungshaus und übergab das Denkmal der Öffentlichkeit. Foto: Walther Konschitzky
Blick in die neugestaltete Jäger-Gedenkstätte: rechts im Bild die Staffelei des Malers. Foto: Walther Konschitzky

Aus der Ansprache der bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm

Fast auf den Tag genau vor drei Jahren, am 7. April 1993, habe ich im Beisein des Hatzfelder Bürgermeisters, des deutschen Konsuls in Temeswar und zahlreicher Vertreter der Banater Schwaben den ersten Spatenstich für das Stefan-Jäger-Gedenk- und -Begegnungshaus vorgenommen.
Heute ist es nun soweit: Das Stefan-Jäger-Haus wird seiner Bestimmung übergeben. Dies bedeutet für mich einen Höhepunkt meines damaligen Aufenthalts in Rumänien, wo ich mich als Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Rumänien eine Woche aufgehalten habe, um von Bayern geförderte soziale und humanitäre Einrichtungen zu besuchen und weitere Hilfen auf den Weg zu bringen.
Der Neubau des Begegnungshauses , bzw. die Restaurierung des Ateliers stehen in einer Reihe vergleichbarer Maßnahmen, die mein Ministerium über das Haus des Deutschen Ostens in München gefördert hat und noch fördert. Ich denke dabei unter anderem an die im Aufbau befindliche Jugendbegegnungsstätte in Wolfsberg; ich denke dabei auch an die wiederhergestellte Dreifaltigkeitssäule auf dem Domplatz zu Temeswar, an deren Einweihung ich im Rahmen einer beeindruckenden Zeremonie im April des vergangenen Jahres teilnehmen konnte.
Dabei wurde mir bewusst, welche besondere Bedeutung dieses Denkmal für das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Religiosität des deutschen Bevölkerungsanteils im Banat innehat. Wie für mich die Dreifaltigkeitssäule die Orientierung des Banats zum deutschen und europäischen Kulturraum versinnbildlicht, so sehe ich das Stefan-Jäger-Haus als Kristallisationspunkt für die heute noch etwa 35.000 Deutschen im Banat - aber nicht nur für unsere deutschen Landsleute. Auch den rumänischen und ungarischen Nachbarn wird es erklärtermaßen offen stehen. Das Haus und seine Aktivitäten werden das ihre dazu tun, diesen Nachbarn den kulturellen Beitrag der Deutschen zu verdeutlichen, den diese zur gesamtrumänischen Kultur geleistet haben.
Die Tatsache, dass die Stadt Hatzfeld wesentlich zur Finanzierung der Begegnungsstätte beigetragen hat, ist ein großartiges Zeichen des guten Willens zur Zusammenarbeit.
Ich bin sicher, dass das Stefan-Jäger-Haus auch den Bogen nach Deutschland schlagen wird! Denn die vielen in den letzten Jahren ausgesiedelten Banater Schwaben, die nach Öffnung der Grenzen mehr und mehr besuchsweise in ihre alte Heimat kommen, werden auch den Weg nach Hatzfeld nehmen, um dem Mann ihre Referenz zu erweisen, der zu den herausragenden Persönlichkeiten unter den Rumäniendeutschen zählt.
Als die für die deutschen Flüchtlinge, Vertriebenen und Spätaussiedler zuständige bayerische Staatsministerin gratuliere ich der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland und dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat, dass die Idee, hier in Hatzfeld eine Dokumentations- und Begegnungsstätte zu schaffen, Wirklichkeit geworden ist - weiß Gott kein leichtes Unterfangen, wenn man sich, wie ich nur zu gut weiß, die zahlreichen Schwierigkeiten vor Augen hält, die überwunden werden mussten!
Manche dieser Schwierigkeiten hat die Gemeinde Hatzfeld aus dem Weg geräumt, weshalb ich auch an dieser Stelle dem Bürgermeister von Hatzfeld, Herrn Românu, für die tatkräftige finanzielle und organisatorische Hilfe der Gemeinde im Namen der Bayerischen Staatsregierung ausdrücklich danken möchte.
Dass Stefan Jäger vom ganzen Banat als Künstler dieser Landschaft und ihrer Menschen verstanden wird, hat auch das Banater Zentralmuseum in Temeswar damit unterstrichen, dass es die Ausstellungskonzeption dieser Gedenkstätte erarbeitet hat und sie auch weiterhin fachlich betreuen wird. Auch hierfür danke ich.
Für mich, die ich mich über meine dienstlichen Belange hinaus den Banater Schwaben auch persönlich eng verbunden fühle, bedeutet es eine besondere Freude und Genugtuung, dass das Stefan-Jäger-Gedenk- und -Begegnungshaus mit beträchtlicher finanzieller Förderung Bayerns entstanden ist.
Möge es seinen Beitrag zu einem gedeihlichen Miteinander aller Menschen im Banat leisten und ein Symbol werden für eine hoffnungsvolle Zukunft, die uns alle in einem auf christlichen Werten beruhenden Europa beschieden sei. In diesem Sinne erkläre ich das Stefan-Jäger-Gedenk- und -Begegnungshaus für eröffnet und übergebe das Stefan-Jäger-Denkmal der Öffentlichkeit.

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