Stefan Jäger Archiv

Das rumänische Banat

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0565
Autor Name: Johannes Brudnjak ,
Rudolf Gräf,
Werner Kremm
Titel des Artikels :
Publikation: Das rumänische Banat
Titel der Publikation: Reiseführer für Südwestrumänien
Verlag: austria medien cervice
Erscheinungsort: Graz
Jahr: 1998
Seite: 110-111
ISBN: ISBN:3-85333-038-X
* [[Johannes Brudnjak]], [[Rudolf Gräf]], [[Werner Kremm]]: [[ART:0565 - Das rumänische Banat|<i></i>]]. Reiseführer für Südwestrumänien. austria medien cervice, Graz 1998, ISBN 3-85333-038-X

Route 15

Vom Ziegelmagnaten Bohn 1929 errichtete Kirche im Ortsteil Futok von Jimbolia / Hatzfeld

Jimbolia / Hatzfeld mit 11.830 EW ist eine Ansiedelung aus dem Jahre 1766. Um den Namen des Ortes gab es schon in den Gründerjahren heftigen Streit und so existierten ursprünglich zwei Gemeinden: Landstreu und Hatzfeld. Erst ein Reskript von Maria Theresia vom 1. 7. 1768 konnte diesen Streit beenden. Hatzfeld ist ein hessisches Adelsgeschlecht mit der Stammburg Hatzfeld an der Eder.
Eine große Rolle in der Geschichte dieses Ortes spielte die Familie Csekonics. General Josef von Csekonics, ein Slowake, erstand die Ansiedlung im Jahre 1800. Er setzte sich sehr für die wirtschaftliche Weiterentwicklung und auch für den Bau der Eisenbahn ein. Ein Kastell (heute Primăria / Gemeinde) und das 1936 abgetragene Schloß Csitó im angelsächsischen Stil waren die schönsten Bauwerke der Grundbesitzer. Csekonics verkaufte alle Besitzungen im Jahre 1924, nachdem das Banat an Rumänien angeschlossen worden war. Die Größe des Grundbesitzes im Jahre 1911 von 22.361 ha drückt den Reichtum dieser Familie wohl am besten aus …
Bekannt wurde Hatzfeld auch durch seinen Maler Stefan Jäger (1877-1962), der „Schwabenmaler" genannt wurde. Ihm zu Ehren wurde in der str. Koch Ferdinand Nr. 2 (beim Florian vorbei nach rechts und das an der nächsten Kreuzung liegende Eckhaus rechts) ein neues Museum errichtet. Er wurde am 28. 5. 1877 in Cenei / Tschene geboren und studierte in Budapest an der Modellzeichenschule. Seine Werke umfassen vorwiegend Bilder aus dem Leben des schwäbischen Bauerntums in der Landschaft der Banater Heide. Auf seinen Wanderungen durch die Dörfer fertigte er Hunderte Bleistift- und Tuschzeichnungen und andere Skizzen an, die er dann in seinem Atelier in Öl oder Aquarell malte. 1906 erhielte er von der Gemeinde Gertjanosch den Auftrag, ein Gemälde zum Thema „Die Ansiedlung der Deutschen in Ungarn bzw. im Banat" zu malen. Es ist dies sein bekanntestes Werk, an dem er fünf Jahre arbeitete. Am 16. 3. 1962 verstarb er in Jimbolia.
Im Museum sind neben dem Atelier von Jäger noch Räume dem Kulturgut der Schwaben und der Ortsgeschichte gewidmet.

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