Stefan Jäger Archiv

Der heimkehrende Jüngling

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0814
Autor Name: Walter Tonța
Titel des Artikels : Der heimkehrende Jüngling
Untertitel des Artikels: HOG Hatzfeld sorgte für Restaurierung des Jäger-Gemäldes
Publikation: Heimatblatt
Titel der Publikation: Heimatblatt Hatzfeld
Herausgeber: HOG Hatzfeld
Jahr: 2008
Nummer: 15
Seite: 24-33
* [[Walter Tonța]]: [[ART:0814 - Der heimkehrende Jüngling|<i>Der heimkehrende Jüngling</i>. HOG Hatzfeld sorgte für Restaurierung des Jäger-Gemäldes]]. Heimatblatt Hatzfeld. HOG Hatzfeld 2008

HOG Hatzfeld – aktiver Mitgestalter der Hatzfelder Tage 2007.
Wertsvoller Beitrag zur Wahrung der kulturellen Erbes

(Auszug)
„Der heimkehrende Jüngling" erinnert an ein wichtiges Kapitel Hatzfelder Schulgeschichte
HOG Hatzfeld sorgte für Restaurierung des Jäger-Gemäldes

Maria Schulz, die Leiterin der Stefan-Jäger-Gedenkstätte freut sich über das von der katholischen Kirche geliehene Gemälde „Der heimkehrende Jüngling
- Walther Konschitzky

Die Enthüllung des auf Initiative der HOG Hatzfeld restaurierten Gemäldes "Der heimkehrende Jüngling" von Stefan Jäger war einer der Höhepunkte der Hatzfelder Tage 2007. Die Feierlichkeit fand am Nachmittag des 3. August im Stefan-Jäger-Haus, im ehemaligen Atelier des Künstlers statt. Das große Ölgemälde (156 x 113 cm) hing noch bis vor einem Jahr an einem Vierungspfeiler im Mittelschiff der katholischen Kirche. Über den Hintergrund seiner Entstehung gibt ein an dem ebenfalls restaurierten Bildrahmen angebrachtes Täfelchen Auskunft. Darauf steht: „Zur Erinnerung an den fünfjährigen Bestand (von 1919/20 - 1923/24) des Dzomboljer (Hatzfelder) 8klassigen Realgymnasiums (Gewidmet von den Schülern der deutschen Abteilung des Schuljahres 1923/24)".
Das Jägersche Gemälde markiert eigentlich das Ende eines bedeutenden Kapitels Hatzfelder Schulgeschichte, das mit der serbischen Herrschaft über die damalige Großgemeinde zusammenfällt. Das 1919 auf Grund eines Beschlusses des Hatzfelder Gemeinderates und mit Zustimmung der serbischen Behörden gegründete Realgymnasium war das erste Vollgymnasium in der Geschichte Hatzfelds und zugleich die erste höhere deutsche Schule im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Als Träger der achtklassigen deutschen Schule fungierte zunächst die Gemeinde, doch bereits 1920 erfolgte die Verstaatlichung der Schule, was die Errichtung einer vierklassigen serbischen Abteilung zur Folge hatte. Im Schuljahr 1921/22 erreichte die Zahl der Schüler an den deutschen Klassenzügen mit 557 einen Rekord. Mit dem Ende der serbischen Herrschaft, das sich nach dem Abschluss der Grenzregulierungskonvention zwischen Bukarest und Belgrad im November 1923 abzeichnete, wurde das Realgymnasium nach Werschetz verlegt. Im Februar 1924 erhielten die Schüler der vierten und achten Klasse ihre Versetzung an das Gymnasium in Neubetsche an der Theiß, wo sie im Sommer ihre Abschlussprüfungen ablegen konnten. Alle anderen bekamen ihre Jahreszeugnisse und wurden bis zum Schulbeginn im Herbst in die Ferien entlassen.
Als Andenken und Abschiedsgeschenk gab die Schülerschaft der deutschen Abteilung des Realgymnasiums bei dem bekannten Kunstmaler Stefan Jäger ein Gemälde mit religiösem Inhalt in Auftrag. In Anlehnung an die biblische Geschichte vom reichen Jüngling, stellt es den "Heimkehrenden Jüngling" dar, dem Jesus die Einkehr in das Elternhaus mit einladender Gestik verdeutlicht, wobei die alten Eltern im Hintergrund des Bildes zu sehen sind. Das Gemälde wurde nach einem Dankgottesdienst der Kirche gestiftet.
Über acht Jahrzehnte hatte das auch als "Studentenbild" bekannte und manchmal fälschlicherweise als "Die Jünger von Emmaus" bezeichnete Donationsgemälde dort einen würdigen Platz, doch die ungünstigen Bedingungen haben ihm im Laufe der Zeit arg zugesetzt. Es befand sich in einem beklagenswerten Zustand und lief Gefahr, in absehbarer Zeit unwiederbringlich verloren zu gehen. Mit Zustimmung des Hatzfelder Pfarrers und des Bischöflichen Ordinariats nahm sich die HOG der Sache an und beauftragte die Temeswarer Malerin Camelia Crişan Matei mit der Restaurierung des Gemäldes. Nach mehrmonatiger Arbeit erstrahlt das Jägersche Gemälde nun in neuem Glanz. Es bleibt weiterhin Eigentum der Kirche, kann aber als Dauerleihgabe im ehemaligen Atelier des Künstlers bewundert werden.
Was die Finanzierung des Projekts anbelangt, beschritt die HOG neue Wege. Einen Teil der Kosten brachte sie selbst auf, für den anderen Teil konnte sie verschiedene Hatzfelder Firmen als Sponsoren gewinnen. Von den 19 Firmen bzw. Personen, die mit ihrer Geldspende zum Gelingen des Projekts beigetragen haben, sei besonders Erwin Zappe hervorgehoben. Er hat nicht nur von Anfang an seine Unterstützung angeboten, die Realisierung des Projekts begleitet und dessen Finanzierung sichergestellt, sondern auch eine beträchtliche Summe gespendet. Ihm und allen anderen Sponsoren dankte Josef Koch bei der Feier im Stefan-Jäger-Museum. Dessen Betreuerin, Maria Schulz, zeigte sich erfreut, dass sich die Sammlung um ein wertvolles Stück bereichert habe und betonte, dass das restaurierte Gemälde fortan ein Blickfang in der Ausstellung sei.
Mit diesem Projekt hat die HOG einen wichtigen Beitrag zum Erhalt eines sowohl künstlerisch als auch kulturhistorisch einmaligen Zeugnisses der Hatzfelder und Banater Geschichte und Kulturgeschichte geleistet.


Ehrentafel der Sponsoren

BC Zappe und Sohn SRI 1550 Euro
Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld 1500 Euro
SC Vogt Electronic România SRL 1000 RON
SC Can Leo SRL 700 RON
SC Kasa Agroprest SRL 600 RON
SC Bambi SRL 350 RON
Rákóczi Gheorghe 310 RON
SC Faust Florea SRL 200 RON
Marinoiu Mircea 50 Euro
Ciutură Daniel 150 RON
SC Gemüsegarten SRL 150 RON
SC Linta Med SRL 150 RON
SC Mészáros Construct SRL 150 RON
Hânciu Cătălin 100 RON
Ibram Faruk 100 RON
llina Gheorghe 100 RON
SC L&A Siagro SRL 100 RON
SC Petra SRL 100 RON
SC Kaba SRL 50 RON
SC Kinga SRL 50 RON

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