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Hatzfelder Persönlichkeiten

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0930
Autor Name: Walter Tonța
Titel des Artikels : Hatzfelder Persönlichkeiten
Untertitel des Artikels: Dragomir Ciobanu legt ersten Band einer Biographien-Reihe vor
Publikation: Heimatblatt
Titel der Publikation: Heimatblatt Hatzfeld
Herausgeber: HOG Hatzfeld
Jahr: 2012
Ausgabe: 19
Seite: 225-226
* [[Walter Tonța]]: [[ART:0930 - Hatzfelder Persönlichkeiten|<i>Hatzfelder Persönlichkeiten</i>. Dragomir Ciobanu legt ersten Band einer Biographien-Reihe vor]]. Heimatblatt Hatzfeld. HOG Hatzfeld 2012

Dragomir Ciobanu legt ersten Band einer Biographien-Reihe vor

Buchdeckel

Dragomir Ciobanu: Personalităţi din Panteonul Jimboliei. Vol. I (Oameni de seamă pe care i-am cunoscut). Timişoara: Artpress, 2011. 211 Seiten.
Anlässlich der Hatzfelder Tage 2011 wurde das von Dragomir Ciobanu mit Unterstützung des Gemeinderates und des Bürgermeisteramtes der Stadt Hatzfeld herausgebrachte Buch Personalităţi din Panteonul Jimboliei (Persönlichkeiten aus dem Hatzfelder Pantheon) vorgestellt. Dieser Band, der erste einer den Hatzfelder Persönlichkeiten gewidmeten Reihe, trägt den Untertitel Oameni de seamă pe care i-am cunoscut (Bedeutende Menschen, die ich kannte). Damit will der Autor jenen Menschen ein Denkmal setzen, die auf verschiedenen Gebieten Herausragendes geleistet haben und deren Wirken das gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben in Hatzfeld unter oft schwierigen Bedingungen entscheidend geprägt hat. Eine Gemeinschaft habe die Pflicht, so Ciobanu, die Taten und Werke dieser Menschen nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen und die Erinnerung an sie zu bewahren.
Porträtiert werden 18 verstorbene Persönlichkeiten, die der Autor – der seit 1957 in Hatzfeld lebt und dort als Rumänischlehrer, Kulturhaus- und Bibliotheksdirektor wirkte – persönlich kannte und zu denen er über kürzere oder längere Zeiträume mehr oder weniger intensive Beziehungen unterhielt. Dank dieses Auswahlkriteriums und der Hindernisse, auf die der Autor während der Dokumentationsphase gestoßen ist, beschränkt sich der Kreis der vorgestellten Persönlichkeiten zahlenmäßig auf 18 und chronologisch auf die letzten 50-60 Jahre. Die Informationsbeschaffung erwies sich als schwierig, zumal ein Teil der kontaktierten Familienangehörigen zu einer Zusammenarbeit nicht bereit war, so dass auf die Aufnahme der einen oder anderen Persönlichkeit in den Biographien-Band verzichtet werden musste. Zudem konnte der Autor mangels Deutsch- und Ungarischkenntnissen ausschließlich auf Quellen und Sekundärliteratur in rumänischer Sprache zurückgreifen, was die Selektion wiederum einschränkte und sich auf die Berücksichtigung vor allem deutscher Persönlichkeiten nachteilig auswirkte.
Die Biographien sind alphabetisch angeordnet und, je nach Ergiebigkeit der Quellen, von unterschiedlicher Länge (zwischen vier und siebzehn Seiten, einschließlich Illustration). Die Darstellung erfolgt in populärwissenschaftlicher Manier, wobei der Autor immer wieder seine eigenen Erinnerungen einfließen lässt und die Texte aufgrund seines schriftstellerischen Talents – Ciobanu hat mehrere Prosabände veröffentlicht – mitunter belletristische Züge annehmen. Störend wirkt bisweilen die exzessive Verwendung des schmückenden Beiworts, womit der Autor seine Wertschätzung und Anerkennung für die porträtierten Persönlichkeiten zum Ausdruck bringen will.
Von den deutschen Persönlichkeiten werden die Musiker Emmerich Bartzer und Richard Bartzer – oder, besser gesagt, die Musikerfamilie Bartzer –, der Maler Stefan Jäger, der Lehrer und Betreuer des Stefan-Jäger-Museums Hans Schulz sowie der Ortschronist und Sammler Johann Vastag gewürdigt. Vorgestellt werden zudem: Gheorghe Adoc, der erste rumänische Lehrer in Hatzfeld, Mihail Avramescu, orthodoxer Priester mit einer umfassenden Bildung und Mentor der Hatzfelder Boheme, Valentin Dinescu, Politiker der Großrumänien-Partei, der berühmte Urologe Petru Drăgan, Aurel Herişanu und Karancsi György, die langjährigen Direktoren der „Ceramica“-Ziegelei bzw. der Knopffabrik, Ovidiu Moisescu, Kinderarzt und Krankenhausdirektor, der aus Bessarabien zugezogene Hobbypoet Vasile Rotaru, der Schriftsteller Petre Stoica, die Lehrer Szász Géza und Szekeres György, der Publizist und Literaturkritiker Doru Timofte sowie Todor Tolcea, Hatzfelder Bürgermeister und Sekretär des Stadtparteikomitees von 1972 bis 1982.
Auch wenn sich über die getroffene Auswahl streiten lässt und – wie Cornelia Holovati in ihrem Vorwort richtig anmerkt – nicht alle Biographien als Lebensmodelle gelten können, verdient Dragomir Ciobanus Initiative, Lebensbilder bedeutender Hatzfelder Persönlichkeiten in einer mehrbändigen Reihe zu veröffentlichen, Lob und Anerkennung. Weitere Bände sollen in Zusammenarbeit mit der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld herausgegeben werden, wodurch sichergestellt wird, dass möglichst viele deutsche Persönlichkeiten berücksichtigt werden können. Der zweite Band soll in einer zweisprachigen, rumänisch-deutschen Ausgabe noch in diesem Jahr erscheinen.

Walter Tonţa

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