Stefan Jäger Archiv

ART:0869 - Maler der Banater Heimat und des schwäbischen Lebens

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Bibliografie
Autor Name: István, Marta
Aufsatztitel: Maler der Banater Heimat und des schwäbischen Lebens
Zeitschrifttitel: Attendite
Untertitel: Glasnik Istorijskog arhiva y Kikindi
Heftnummer: 8
Erscheinungjahr: 2011
Seite: 271 - 273
* [[ART:0869 - Maler der Banater Heimat und des schwäbischen Lebens|István, Marta. Maler der Banater Heimat und des schwäbischen Lebens. Attendite 2011]]

Marta Ištvan Stefan Jäger Maler der Banater Heimat und des schwäbischen Lebens Dieses Jahr wird ein Doppeljubiläum gefeiert: 135 Jahren nach der Geburt und 50 Jahren nach dem Tod des Malers Stefan Jäger, des heimatlichen Künstlers, in dessen Kunstwerken das donauschwäbische Leben verewigt wurde. Bei auf etwa 2000 Leinwänden und 600 Skizzen und Grafiken, hat er für die Generationen ein Zeugnis über das Volk, das 250 Jahre in dieser Region gelebt hat, ausgesetzt. Die Volksbibliothek „Jovan Popović“ befindet sich in Kikinda und ist im ehemaligen Haus der Familie Vincehidi. Das Gebäude wurde am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und seit 1945 eine Kulturinstituion, die mit Sachen aus dem Fond der öffentlichen Güter ausgestattet ist, d.h. mit dem verlassenen und beschlagnahmten Möbeln aus den Häusern der vorkriegswohlhabenden Bürger. So dass in das Inventar der neuen Anstalt die Kunstgegenstände, die nicht genug oder überhaupt nicht bekannt waren, zu finden sind. Die Besucher der Bibliothek wurden seit Jahrzehnten von den Bildern an den Wänden begeistert, während die Bibliothekare oft vor einem Dilemma standen: ob Ihre Arbeitsinstitution von großem künstlerischen Stellenwert ist und wenn ja, wer ist der Künstler, dessen Werke sie dargestellt haben. Die Facharbeiter des Nationalmuseums Kikinda, forderten an die Bilder abzuschätzen, sie waren der Meinung, dass es um einen der vielen Hauskünstler aus der österreichisch-ungarischen Monarchie handelt. Sie meinten, dass auf den Bildern, dieser Art Vojvodina herrscht und dass sie keinen besonderen künstlerischen Wert haben. Die Künstler aus den vergangenen Zeiten sind dem Nachkriegsgenerationen meist unbekannt. Die Politiker der neuen Ordnung haben die Stellungnahme, dass die Kunst den ideologischen Bedürfnissen unterliegen muss und dass man neue Werte schaffen soll. Wer war Stefan Jäger? Der Kunstmaler Stefan Jäger wurde im serbischen Čenej am 28. Mai 1877, als zweiter Sohn von Franz und Margareta Jäger, geboren. Franz wurde in Nakov geboren und er hat das Handwerk der Berber erlernt, dann absolvierte er eine andere Schule, so ist er ein Vertreter des Arztes geworden, Chirurg, gelernt die Erste Hilfe zu leisten, Zahnextraktionen durchzuführen, Heilung von Wunden zu ermöglichen. Stefan verbrachte seine Kindheit in einem multikulturellen Umfeld, wo nebeneinander Serben, Deutsche, Ungarn, Kroaten, Rumänen und anderen Nationen gewohnt haben. In dem Geburtsort hat er die 4-jährige Hauptschule abgeschlossen, danach setzte seine Ausbildung an einer Privatschule von Franz Wisner in Timisoara fort. Diese Schule hat vier Jahren gedauert und am Ende dieser Schule haben ihn seine Eltern in der Herrenbürgerschule in Szeged eingeschrieben. In dieser Schule wurde besondere Aufmerksamkeit dem Zeichnen gewidmet, in dem sich Stefan betont hat. Wer waren seine Lehrer? Es folgte eine Schulung in Budapest für Maler von Modellen und Lehren des Zeichnens bei Professor Edea Balo und Künstlern aus Siebenbürgen, Bertalan Székely. Bedürftig, nach dem Tod seines Vaters, arbeitete er als Lehrer bei der Grafenfamilie Szehy. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete er für einige Zeit in Budapest als "freier Künstler", von wo er auf Studienreisen nach Italien, Österreich und Deutschland ging. In Ulm und München widmet er seine besondere Aufmerksamkeit dem Studium der alten deutschen Volkstrachten. Seine ersten Bilder waren gut in Budapest von den Händlern von Kunstwerken Almasija akzeptiert worden. Nach seinen Auftrag macht er Bilder von Stillleben und Landschaften. Für die katholische Kirche in Arad hat er die Ikone des Heiligen Stefan, bei dem Altar der Kirche in Jazov das Bild des Erzengel Gabriel gemacht. Nach der Rückkehr aus Budapest, zog er nach Zomboli, wo er bis zu seinem Tod lebte. Sein erstes großes Werk Nach dem Auftrag der deutschen Gemeinde Gertjanosch hat er das Triptychon "Die Ankunft der Deutschen" gemacht. Die monumentale Komposition besteht aus drei Teilen und wurde in vier Jahren erarbeitet. Das historische Triptychon hat die Dimensionen 1,5 m x 5 m und besteht aus drei Einheiten. Das erste Bild trägt den Titel Reise, das zweite Urlaub, und das dritte Ankunft. Mit dem Wunsch, treu das Aussehen der Volkstracht der Ahnen – Kolonisten zu vermitteln, ist Jäger wieder nach Ulm, Nürnberg und Stuttgart gereist, um die Skizzen der Trachten aus verschiedenen deutschen Behörden zu erforschen, woraus die Ansiedler im 18. Jahrhundert nach Süden der österreichisch-ungarischen Monarchie abgefahren waren. Als er sich in Ulm an der Donau fand, woraus die Flöße mit Migrationsfamilien abgefahren waren (sogenannte Ulmer Schachteln) sind seine zahlreichen Bilder der Auswanderung der Deutschen entstanden. Aufgrund seiner historischen und ethnographischen Bilder, wurde die Lebensweise der Menschen der damaligen Zeit, das Aussehen der Bekleidung, der Hausbau -Stampfer mit Dach aus Rohr- Straßenaussehen erkundet. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat an der Front von Serbien, Italien und Transsilvanien. Die seltenen freien Momente verbringt er beim malen. Er hat mit Aquarell auch die verbrannte Sabattkirche, an der felsigen Balkanlandschaft, gemalt. Seine erste große Ausstellung hatte er im großen Zrenjanin 1930 in der Organisation von Marta Petri. Diesem Ereignis hatte dem damalige Druck eine verpflichtende Publizität gegeben. In den dreißiger Jahren im letzten Jahrhundert war er am Höhepunkt seiner Arbeit. Wie kein banatischer Maler verstand es Jäger auf die Leinwand, die Seelen zu übertragen, und so die Lebensart von seinen Landsmännern, deutschen aus Podunavlje, zu bewahren. Das Leben des Volksgenossen Prof. Hans Sule, ein langjähriger Mitarbeiter des Museums Stefan Jäger und einer der größten Kenner dieses Malers, hat aufgeschrieben, dass der Künstler im ganzen Leben seine Umwelt betrachtet hat. Er hat seine Aufmerksamkeit Menschen und Tieren im Hof, den Vögeln, Bäumen, Blättern und Blumen, geschenkt. Mit offenen Augen hat er die Schönheiten akzeptiert, seine Begabung der vertrauensvollen Übertragung des Erlebten an die Werke, entwickelt. An die Leinwand hat er den einfachen Lebensrhythmus von schwäbischen Bauern übertragen, er hat sie in verschiedenen Lebenssituationen gemalt, besonders ihre Sitten, Freuden und Hoffnungen. Seine Modelle hat er immer in Bewegung gemalt, und sich bemüht der Schönheit auch einen Wert zuzufügen. So sind die Bilder der Mutter mit dem Kind, vor dem Spiegel beim Vorbereiten für die Kirche, entstanden. An den Feiertagen hat er Jugendliche beobachtet, die sich für Feste vorbereitet haben, dabei hat er eine große Aufmerksamkeit dem Feuerwerk von Farben ihrer Kostüme geschenkt. Er hat auf die Beobachter, alte Frauen, Omas und Tanten, Kinder, welche das Bild in der Feierbekleidung komplettiert haben, nicht vergessen. Jäger war ein großer Naturliebhaber. Die täglichen Spaziergänge haben ihn zu der Meile der Heimatebene geführt, dessen Rhythmus durch die jährlichen Zeiträume an seinen Leiwänden reflektiert wird. Die Kritiker betonen, dass man an seinen Leinwänden sieht, dass er sein ganzes Vertrauen der Natursauberkeit geschenkt hat. An diesen Spaziergängen hat er die Staffelei aufgestellt, und alles war voller Licht und Farbe. So sind auch die Bilder der Frau mit Sichel, Rückkehr vom Feld, Porträts von Frauen, die mit einem Kontrast mit der Natur die Sanftheit erhalten haben: sie sind graziös, genügsam, an ihren Lippen wird ein mysteriöses Lächeln widergespiegelt. Die Schönheit der Heimat, breite banatische Felder und „Schafherde“ unsere Banaterin bei der täglichen Arbeit oder „Frauen mit Quecksilber“, „Erste Furche“, als eine Erinnerung auf das damalige schwere Ackern der schweren banatischen Schwarzerde, danach der fruchtige Frühlingsgarten und „Das Mädchen unter dem Flieder“ sind nur einige Motive des Kunstmalers Stefan Jäger. In den wenigen Aufzeichnungen steht: „Mein Werk widerspiegelt sich darin, dass ich meinen Landsmännern versucht habe, die Kunst zugänglich zu machen, wobei ich mich bemüht habe, mit einer leicht verständlichen Formel die Motive aus dem banatischen Volksleben, darzustellen“. Nach dem zweiten Weltkrieg lebte er mehr als bescheiden, von den Bestellungen seiner Landsmännern in der Welt, die an Heimweh gelitten haben. Im Jahr 1957 bekommt er für seinen 80. Geburtstag vom rumänischen Staat, aus Ehre, eine größere Geldsumme und einen Orden für die Arbeit der 2. Reihe. Da er seine ganze Kollektion dem Museum der Banat im Temeswar zur Verfügung gegeben hat, wurde ihm eine bescheidene Staatspension anerkannt. Damit war der Künstler Zeit seines Lebens versorgt. Der von allen Seiten geschätzte und geliebte Meister, mit Gesundheitsschäden, hat die letzten Jahre seines Lebens alleine und verlassen verbracht. So wurde er am 16. März 1862 tot in seiner Wohnung gefunden. Er wurde am nächsten Tag auf dem Jimbolien katholischen Friedhof neben seiner Mutter begraben. Am Grab wurden viele der Regierungsvertreter und Künstler gesehen, es fehlte aber die staatliche Beerdigung. Die Erbschaft des Künstlers Stefan Jäger bestand aus drei kleinen Bildern aus Öl und vier Aquarellen. Wichtigere Gegenstände aus dem Hausrat, zusammen mit der Maleraurüstung, hat seine Nichte abgelehnt dem neuentstandenen Museum zu übergeben, sie hat diese dem Jimbolienlehrer verkauft. Im Jahr 1968 wurde das ehemalige Atelier im Jimbolien in ein einzigartiges Gedenkmerkmal verwandelt. In diesem Gebäude befindet sich das Museum von Stefan Jäger in welchem sich seine persönliche Gegenstände, einige Porträte, und viele Reproduktionen seiner Bilder, befinden. Die Originale sind weiterhin in den Sammlungen ab Banat und Ungarn bis Österreich, Deutschland und USA. Die kikindische Volksbibliothek hat in ihrem Inventar auch die Leinwände des größten schwäbischen Malers von Podunavlje.