Stefan Jäger Archiv

ART:0339 - Kalender-Illustrationen von Stefan Jäger: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Archiv
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 16: Zeile 16:
  
  
Das reichhaltige und vielfältige Schaffen des Schwabenmalers [[Stefan Jäger]] ist in seinem Wesen und seiner Besonderheit zum größten Tei bekannt Vergessenes und Verschollenes aus seinem weit verstreuten Werk dürfte mit der Zeit jedoch noch ans Licht gelangen. So fanden wir in einem „Kulturbund-Kalender" auf das Jahr 1924 (vierter Jahrgang, gedruckt in Neusatz / Novi Sad) zwei signierte Illustrationen nach Zeichnungen [[Stefan Jägers]] (1877 - 1962), ein erster Beleg, dass der Heimatmaler seinerzeit Buchillustrationen geschaffen hat. Uns war bisher nicht bekannt, dass Jäger das [[Geburtshaus Lenaus]] gezeichnet hat. Die eine Zeichnung ist nämlich das alte Rentsamtsgebäude. Sie ist eingebaut in die Erzählung „Der Millionär" von Franz Xaver Kappus. Die zweite Zeichnung, wohl auch unbekannt, stellt einen schwäbischen Bauernhof während der [[Maisernte]] dar und die damit verbundenen Arbeiten. Das Bild lockert den Text eines längeren „Weinmärchens" von Ludwig Schmidt (Mramorak / Jugoslawien) „Bergtraute" genannt auf (Seite 48). Beim Durchblättern des Kalenders schienen uns zwei weitere Kleinillustrationen ([[Winterlandschaft]], [[Marktplatz vor einem schwäbischen Giebelhaus mit Kerweiszenen]]) Jäger-verdächtig, sie sind jedoch nicht signiert. Schwäbische Trachten und Giebel sowie eine ähnliche Malart zeigen desgleichen die [[Vignettenzeichnungen]] zum jeweiligen Monat im Kalendarium: Mit Hilfe der Lupe konnten wir auf einer (Mai) die Signatur Jägers identifizieren. Das Fehlen der Unterschrift auf den anderen ist wohl darauf zurückzuführen, dass jeweils die rechte untere Ecke der Zeichnungen abgeschnitten ist für Kassetten mit den Monatstagen. Die ansprechenden Zeichnungen stellen wichtige Momente aus dem schwäbischen Brauchtums und Arbeitsjahr dar. Möglicherweise enthielt der Kalender noch weitere Jäger-Zeichnungen, dem erhaltenen Exemplar fehlen leider die letzten 30 - 40 Seiten. Da wir keine Sammlung dieses Novi-Sader Jahrbuches ausfindig machen konnten, bleibt zu ermitteln, ob Jäger auch in anderen Jahrgängen mitgearbeitet hat. Schon im zweiten Jahrgang (1922) sind die Monatsvignetten die oben erwähnten, zudem findet sich eine der kleinen Zeichnungen wieder, zwei weitere, ebenfalls nicht gezeichnet, scheinen auch von Jäger zu stammen ([[Sumpflandschaft]] und [[Windmühle am Dorfrand]]). In beiden Ausgaben ist [[Peter Jung]] mit je einem Gedicht vertreten.
+
Das reichhaltige und vielfältige Schaffen des Schwabenmalers [[Stefan Jäger]] ist in seinem Wesen und seiner Besonderheit zum größten Teil bekannt Vergessenes und Verschollenes aus seinem weit verstreuten Werk dürfte mit der Zeit jedoch noch ans Licht gelangen. So fanden wir in einem „Kulturbund-Kalender" auf das Jahr 1924 (vierter Jahrgang, gedruckt in Neusatz / Novi Sad) zwei signierte Illustrationen nach Zeichnungen [[Stefan Jäger]]s (1877 - 1962), ein erster Beleg, dass der Heimatmaler seinerzeit Buchillustrationen geschaffen hat. Uns war bisher nicht bekannt, dass [[Stefan Jäger|Jäger]] das Geburtshaus [[Nikolaus Lenau|Lenau]]s gezeichnet hat. Die eine Zeichnung ist nämlich das alte Rentamtsgebäude. Sie ist eingebaut in die Erzählung „Der Millionär" von Franz Xaver Kappus. Die zweite Zeichnung, wohl auch unbekannt, stellt einen schwäbischen [[Bauernhof]] während der Maisernte dar und die damit verbundenen Arbeiten. Das Bild lockert den Text eines längeren „Weinmärchens" von Ludwig Schmidt (Mramorak / Jugoslawien) „Bergtraute" genannt auf (Seite 48). Beim Durchblättern des Kalenders schienen uns zwei weitere Kleinillustrationen ([[Winterlandschaft]], [[Marktplatz vor einem schwäbischen Giebelhaus mit Kerweiszenen]]) Jäger-verdächtig, sie sind jedoch nicht signiert. Schwäbische Trachten und Giebel sowie eine ähnliche Malart zeigen desgleichen die [[Vignettenzeichnungen]] zum jeweiligen Monat im Kalendarium: Mit Hilfe der Lupe konnten wir auf einer (Mai) die Signatur [[Stefan Jäger|Jägers]] identifizieren. Das Fehlen der Unterschrift auf den anderen ist wohl darauf zurückzuführen, dass jeweils die rechte untere Ecke der Zeichnungen abgeschnitten ist für Kassetten mit den Monatstagen. Die ansprechenden Zeichnungen stellen wichtige Momente aus dem schwäbischen Brauchtums und Arbeitsjahr dar. Möglicherweise enthielt der Kalender noch weitere Jäger-Zeichnungen, dem erhaltenen Exemplar fehlen leider die letzten 30 - 40 Seiten. Da wir keine Sammlung dieses Novi-Sader Jahrbuches ausfindig machen konnten, bleibt zu ermitteln, ob [[Stefan Jäger|Jäger]] auch in anderen Jahrgängen mitgearbeitet hat. Schon im zweiten Jahrgang (1922) sind die Monatsvignetten die oben erwähnten, zudem findet sich eine der kleinen Zeichnungen wieder, zwei weitere, ebenfalls nicht gezeichnet, scheinen auch von [[Stefan Jäger|Jäger]] zu stammen ([[Sumpflandschaft]] und [[Windmühle am Dorfrand]]). In beiden Ausgaben ist [[Peter Jung]] mit je einem Gedicht vertreten.
  
 
Repro:
 
Repro:

Version vom 20. April 2015, 13:53 Uhr

Bibliografie
Artikel Nummer: {{{Artikelnummer}}}
Autor Name: Geier, Luzian
Aufsatztitel: Kalender-Illustrationen von Stefan Jäger
Zeitungstitel: Neue Banater Zeitung
Erscheinungsort: Timișoara
Jahrgang: 32
Nummer: 7913
Datum: 27.05.1988
Seite: 3
* [[ART:0339 - Kalender-Illustrationen von Stefan Jäger|Geier, Luzian. Kalender-Illustrationen von Stefan Jäger. Neue Banater Zeitung Timișoara 1988]]

Interessante Entdeckung in einem Jahrbuch aus 1924 / Der Schwabenmaler zeichnete auch Lenaus Geburtshaus


Das reichhaltige und vielfältige Schaffen des Schwabenmalers Stefan Jäger ist in seinem Wesen und seiner Besonderheit zum größten Teil bekannt Vergessenes und Verschollenes aus seinem weit verstreuten Werk dürfte mit der Zeit jedoch noch ans Licht gelangen. So fanden wir in einem „Kulturbund-Kalender" auf das Jahr 1924 (vierter Jahrgang, gedruckt in Neusatz / Novi Sad) zwei signierte Illustrationen nach Zeichnungen Stefan Jägers (1877 - 1962), ein erster Beleg, dass der Heimatmaler seinerzeit Buchillustrationen geschaffen hat. Uns war bisher nicht bekannt, dass Jäger das Geburtshaus Lenaus gezeichnet hat. Die eine Zeichnung ist nämlich das alte Rentamtsgebäude. Sie ist eingebaut in die Erzählung „Der Millionär" von Franz Xaver Kappus. Die zweite Zeichnung, wohl auch unbekannt, stellt einen schwäbischen Bauernhof während der Maisernte dar und die damit verbundenen Arbeiten. Das Bild lockert den Text eines längeren „Weinmärchens" von Ludwig Schmidt (Mramorak / Jugoslawien) „Bergtraute" genannt auf (Seite 48). Beim Durchblättern des Kalenders schienen uns zwei weitere Kleinillustrationen (Winterlandschaft, Marktplatz vor einem schwäbischen Giebelhaus mit Kerweiszenen) Jäger-verdächtig, sie sind jedoch nicht signiert. Schwäbische Trachten und Giebel sowie eine ähnliche Malart zeigen desgleichen die Vignettenzeichnungen zum jeweiligen Monat im Kalendarium: Mit Hilfe der Lupe konnten wir auf einer (Mai) die Signatur Jägers identifizieren. Das Fehlen der Unterschrift auf den anderen ist wohl darauf zurückzuführen, dass jeweils die rechte untere Ecke der Zeichnungen abgeschnitten ist für Kassetten mit den Monatstagen. Die ansprechenden Zeichnungen stellen wichtige Momente aus dem schwäbischen Brauchtums und Arbeitsjahr dar. Möglicherweise enthielt der Kalender noch weitere Jäger-Zeichnungen, dem erhaltenen Exemplar fehlen leider die letzten 30 - 40 Seiten. Da wir keine Sammlung dieses Novi-Sader Jahrbuches ausfindig machen konnten, bleibt zu ermitteln, ob Jäger auch in anderen Jahrgängen mitgearbeitet hat. Schon im zweiten Jahrgang (1922) sind die Monatsvignetten die oben erwähnten, zudem findet sich eine der kleinen Zeichnungen wieder, zwei weitere, ebenfalls nicht gezeichnet, scheinen auch von Jäger zu stammen (Sumpflandschaft und Windmühle am Dorfrand). In beiden Ausgaben ist Peter Jung mit je einem Gedicht vertreten.

Repro:

1, Lenaus Geburtshaus in Csatád (Banat) Nach einer Zeichnung von Stefan Jäger – Hatzfeld Seite 37

2, Maisernte in der Wojwodina. Nach einer Zeichnung von Stefan Jäger – Hatzfeld Seite 48

3, Winterlandschaft

4, Giebelhaus (1922/123)

5/ Sumpflandschaft? (1922/93) Windmühle (1922/122);