ART:1173-Autobiographie des Malers: Unterschied zwischen den Versionen
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Stefan Jäger, geboren in Cenei 1877, am 28. Mai. Die Volksschule Habe ich im Geburtsort, weitere vier Bürgerklasen in Temesvar und zwei Oberklassen in Szeged absolviert. Auf Anraten des Zeichenproffesors Orsagos M., kam ich nach Budapest, wo ich als Künstlereleve in die Fachschule für bildende Kunst aufgenommen wurde. Dort erhielt ich nach 4 Jahren meine Ausbildung. Meine Professoren für figurales Zeichnen und Malen waren Bartolomeus Székely und Eduard Balló, Székely ein Repräsentant der Pilotyschule und Balló ein bekannter Porträtist.<br> | Stefan Jäger, geboren in Cenei 1877, am 28. Mai. Die Volksschule Habe ich im Geburtsort, weitere vier Bürgerklasen in Temesvar und zwei Oberklassen in Szeged absolviert. Auf Anraten des Zeichenproffesors Orsagos M., kam ich nach Budapest, wo ich als Künstlereleve in die Fachschule für bildende Kunst aufgenommen wurde. Dort erhielt ich nach 4 Jahren meine Ausbildung. Meine Professoren für figurales Zeichnen und Malen waren Bartolomeus Székely und Eduard Balló, Székely ein Repräsentant der Pilotyschule und Balló ein bekannter Porträtist.<br> | ||
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Nach meiner vierjährigen Ausbildung unternahm ich Studienreisen nach Oesterreich (Wien) Deutschland (München und Stuttgart) und nach Italien (Venedig). Nachher begann ich selbständig zu arbeiten an den Aufträgen, welche unserer engeren Heimat zukamen, unter diesen auch der Auftrag für die Studien der Trachten der Ansiedlung. Ich unternehm abermals eine Reise nach Deutschland (Stuttgart, Ulm, Nürenberg). Das Triptichon habe ich teilweise in Budapest, teilweise in der engeren Heimat ausgeführt; es wurde 1910 in Gertianosch gelegentlich einer Gewerbeausstellung enthüllt.<br> | Nach meiner vierjährigen Ausbildung unternahm ich Studienreisen nach Oesterreich (Wien) Deutschland (München und Stuttgart) und nach Italien (Venedig). Nachher begann ich selbständig zu arbeiten an den Aufträgen, welche unserer engeren Heimat zukamen, unter diesen auch der Auftrag für die Studien der Trachten der Ansiedlung. Ich unternehm abermals eine Reise nach Deutschland (Stuttgart, Ulm, Nürenberg). Das Triptichon habe ich teilweise in Budapest, teilweise in der engeren Heimat ausgeführt; es wurde 1910 in Gertianosch gelegentlich einer Gewerbeausstellung enthüllt.<br> | ||
Da ich die Wahrnehmung gemacht habe, daß in den Jahren 1900 herum das Banat und die Bacska von Reisenden, die hier ihre Geschäfte machten mit Dutzendbilder überflutet waren, und ich so manche Aufträge aus der engeren Heimat erhielt, habe ich mich entschlossen in Hatzfeld niederzulassen. Meine malerische Tätigkeit war hauptsächlich dahin gerichtet, meinen Landsleuten gewissenhaft aus geführte Bilder in leicht verständlicher Form mit Motiven Banater Volksleben und Weidelandschaften zugänglich zu machen und war darauf bedacht auch den weniger bemittelten Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, solche Bilder zu beschaffen. Ich habe mich darauf verlegt, die schönen schwäbischen Trachten die landschaftlichen Stimmungen, Sitten und Gebräuche bei Festlichkeiten und im Alltagsleben darzustellen.<br> | Da ich die Wahrnehmung gemacht habe, daß in den Jahren 1900 herum das Banat und die Bacska von Reisenden, die hier ihre Geschäfte machten mit Dutzendbilder überflutet waren, und ich so manche Aufträge aus der engeren Heimat erhielt, habe ich mich entschlossen in Hatzfeld niederzulassen. Meine malerische Tätigkeit war hauptsächlich dahin gerichtet, meinen Landsleuten gewissenhaft aus geführte Bilder in leicht verständlicher Form mit Motiven Banater Volksleben und Weidelandschaften zugänglich zu machen und war darauf bedacht auch den weniger bemittelten Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, solche Bilder zu beschaffen. Ich habe mich darauf verlegt, die schönen schwäbischen Trachten die landschaftlichen Stimmungen, Sitten und Gebräuche bei Festlichkeiten und im Alltagsleben darzustellen.<br> | ||
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Eine unangenehme Unterbrechung kam durch den ersten Weltkrieg, den ich leider auch mitmachen mußte (1914 – 1918). Zurückgekehrt, nahm ich meine Tätigkeit wieder auf.<br> | Eine unangenehme Unterbrechung kam durch den ersten Weltkrieg, den ich leider auch mitmachen mußte (1914 – 1918). Zurückgekehrt, nahm ich meine Tätigkeit wieder auf.<br> | ||
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Die ersten Aufträge waren hauptsächlich kirchliche, religiöse Bilder (Pasova ?, Arad, Hatzfeld). (Erzengel Gabriel, hl. Stefan, Erzengel Michael in der Fabrikskirche Futok). Dann malte ich das Triptichon, welches im Museum der Stadt Temesvar aufgestellt wurde. Später entstanden Trachtenbilder, Landschaften größtenteils aus dem vorzeitigen jugoslawischen Gebiet (Banat, Bácska) Ungefähr 1928 – 30 war auch eine Kollektivausstellung meiner Bilder in Becskerek. 1954 habe ich in Temesvar bei der Regionalausstellung teilgenommen, wo auch ein Stück für das Regionalmuseum angekauft wurde, diesen überließ ich auch Skizzen und Entwürfe (158 Stück).<br> | Die ersten Aufträge waren hauptsächlich kirchliche, religiöse Bilder (Pasova ?, Arad, Hatzfeld). (Erzengel Gabriel, hl. Stefan, Erzengel Michael in der Fabrikskirche Futok). Dann malte ich das Triptichon, welches im Museum der Stadt Temesvar aufgestellt wurde. Später entstanden Trachtenbilder, Landschaften größtenteils aus dem vorzeitigen jugoslawischen Gebiet (Banat, Bácska) Ungefähr 1928 – 30 war auch eine Kollektivausstellung meiner Bilder in Becskerek. 1954 habe ich in Temesvar bei der Regionalausstellung teilgenommen, wo auch ein Stück für das Regionalmuseum angekauft wurde, diesen überließ ich auch Skizzen und Entwürfe (158 Stück).<br> | ||
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Ich bin meiner Heimat treu geblieben und habe ununterbrochen gearbeitet, für Ausstellungen zu beschenken, blieb mir keine Zeit.<br> | Ich bin meiner Heimat treu geblieben und habe ununterbrochen gearbeitet, für Ausstellungen zu beschenken, blieb mir keine Zeit.<br> | ||
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Notiz auf einem beigelegten Zettel:<br> | Notiz auf einem beigelegten Zettel:<br> | ||
− | Diesen Lebenslauf | + | Diesen Lebenslauf hat Stefan Jäger der Frau Trautner Manci, einer ehemaligen Notre-Dame Ordensschwester, persönlich diktiert.<br> |
Ich [d. i. Dr. Peter Fraunhoffer] erhielt das handgeschriebene Original von Franz Mayer-Krausz geschenkt. | Ich [d. i. Dr. Peter Fraunhoffer] erhielt das handgeschriebene Original von Franz Mayer-Krausz geschenkt. |
Aktuelle Version vom 23. September 2018, 09:15 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 1173 |
Titel des Artikels : | |
Publikation: | Notiz |
Titel der Publikation: | Autobiographie des Malers |
Untertitel der Publikation: | Stefan Jäger |
* * * *: [[ART:1173-Autobiographie des Malers|<i></i>]]. Autobiographie des Malers |
Autobiographie des Malers
Stefan Jäger
Stefan Jäger, geboren in Cenei 1877, am 28. Mai. Die Volksschule Habe ich im Geburtsort, weitere vier Bürgerklasen in Temesvar und zwei Oberklassen in Szeged absolviert. Auf Anraten des Zeichenproffesors Orsagos M., kam ich nach Budapest, wo ich als Künstlereleve in die Fachschule für bildende Kunst aufgenommen wurde. Dort erhielt ich nach 4 Jahren meine Ausbildung. Meine Professoren für figurales Zeichnen und Malen waren Bartolomeus Székely und Eduard Balló, Székely ein Repräsentant der Pilotyschule und Balló ein bekannter Porträtist.
Nach meiner vierjährigen Ausbildung unternahm ich Studienreisen nach Oesterreich (Wien) Deutschland (München und Stuttgart) und nach Italien (Venedig). Nachher begann ich selbständig zu arbeiten an den Aufträgen, welche unserer engeren Heimat zukamen, unter diesen auch der Auftrag für die Studien der Trachten der Ansiedlung. Ich unternehm abermals eine Reise nach Deutschland (Stuttgart, Ulm, Nürenberg). Das Triptichon habe ich teilweise in Budapest, teilweise in der engeren Heimat ausgeführt; es wurde 1910 in Gertianosch gelegentlich einer Gewerbeausstellung enthüllt.
Da ich die Wahrnehmung gemacht habe, daß in den Jahren 1900 herum das Banat und die Bacska von Reisenden, die hier ihre Geschäfte machten mit Dutzendbilder überflutet waren, und ich so manche Aufträge aus der engeren Heimat erhielt, habe ich mich entschlossen in Hatzfeld niederzulassen. Meine malerische Tätigkeit war hauptsächlich dahin gerichtet, meinen Landsleuten gewissenhaft aus geführte Bilder in leicht verständlicher Form mit Motiven Banater Volksleben und Weidelandschaften zugänglich zu machen und war darauf bedacht auch den weniger bemittelten Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, solche Bilder zu beschaffen. Ich habe mich darauf verlegt, die schönen schwäbischen Trachten die landschaftlichen Stimmungen, Sitten und Gebräuche bei Festlichkeiten und im Alltagsleben darzustellen.
Eine unangenehme Unterbrechung kam durch den ersten Weltkrieg, den ich leider auch mitmachen mußte (1914 – 1918). Zurückgekehrt, nahm ich meine Tätigkeit wieder auf.
Die ersten Aufträge waren hauptsächlich kirchliche, religiöse Bilder (Pasova ?, Arad, Hatzfeld). (Erzengel Gabriel, hl. Stefan, Erzengel Michael in der Fabrikskirche Futok). Dann malte ich das Triptichon, welches im Museum der Stadt Temesvar aufgestellt wurde. Später entstanden Trachtenbilder, Landschaften größtenteils aus dem vorzeitigen jugoslawischen Gebiet (Banat, Bácska) Ungefähr 1928 – 30 war auch eine Kollektivausstellung meiner Bilder in Becskerek. 1954 habe ich in Temesvar bei der Regionalausstellung teilgenommen, wo auch ein Stück für das Regionalmuseum angekauft wurde, diesen überließ ich auch Skizzen und Entwürfe (158 Stück).
Ich bin meiner Heimat treu geblieben und habe ununterbrochen gearbeitet, für Ausstellungen zu beschenken, blieb mir keine Zeit.
Notiz auf einem beigelegten Zettel:
Diesen Lebenslauf hat Stefan Jäger der Frau Trautner Manci, einer ehemaligen Notre-Dame Ordensschwester, persönlich diktiert.
Ich [d. i. Dr. Peter Fraunhoffer] erhielt das handgeschriebene Original von Franz Mayer-Krausz geschenkt.