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''Mitteilungsschreiben Stefan Jäger an Peter Pallmann, handschriftlich, datiert, vierseitiges Briefpapier 14 x 19 cm, davon zwei Seiten von Stefan Jäger beschrieben. Zwei Seiten sind unbeschrieben.''<br/>
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''Briefumschlag (15 x 10 cm) mit Anschrift des Empfängers: Catre  / Pallmann Peter / Professor / Jamul-Mare Nr.11 / Raion Gataia. Briefmarke, Poststempel: Jimbolia 23.1.61.16 b und Sendevermerk R Jimbolia N° 2818. Rückseite Anschrift des Absenders: Exp. Jäger Stefan / Jimbolia / Tud. Vladimirescu 102 Eingangsstempel: Jamul-Mare / Reg. Timisoara / 26.1.61'' <br/>
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==Brief Peter Pallmann an Stefan Jäger ==
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''handschriftlicher Entwurf, undatiert (Korrekturen berücksichtigt)''<br/>
 
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''Abschrift:''<br/>
 
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Sehr geehrter Herr Professor!<br/>
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Sehr geehrter Herr Professor Jäger!<br/>
 
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Zur Orientierung will ich Ihnen folgendes zur Kenntnis bringen.–<br/>
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Als erstes bitte ich um Entschuldigung, weil ich Sie durch meinen Brief zu belästigen wage. Ich weiß, solche Briefe sind in einem anschaulich-arbeitsamen Leben meist unerwünschte Störenfriede. Trotzdem konnte ich mich nicht enthalten diese Zeilen an Sie zu richten in der stillen Hoffnung, daß Sie, werter Herr Professor, die Bitte, die sie enthalten, gewähren werden.<br/>
Von den drei Bilder, welche Sie seinerzeit persönlich gewählt haben, konnte ich nur zwei fertigstellen. Da sich mittlerweile durch die schlechten Witterungsverhältnisse mein rheumatisches Leiden derart verschlimmert hat, daß ich arbeitsunfähig wurde und wahrscheinlich die Wintermonate hindurch bleiben werde.<br/>
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Schon lange trägt sich ein Kreis Kunstfreund Menschen unserer Gemeinde Groß-Scham mit dem Gedanken ein Bild von dem größten lebenden Maler ihrer Heimat ihr Eigentum zu nennen. Wir kennen zwar einen bescheidenen Teil ihres großen Werkes aus Reproduktionen, die wir uns soweit erhältlich anschafften, jedoch wäre es mein sehnlichster Wunsch, ein Originalwerk von ihrer Hand zu besitzen. Da erfuhr ich durch den Überbringer dieses Briefes, daß Sie noch rüstig u. tätig sind und so wage ich mich mit der Bitte an Sie, wenn möglich, ein Werk ihrer Hand mir käuflich zu überlassen. Das Thema desselben überlasse ich ganz ihrem Ermessen: eines das Ihnen aus ihrem reichen u. erfahrungsvollen Künstlerleben besonders lieb u. wert erscheint u. zu dessen Ausführung Sie eben jetzt Lust u. Freude empfinden. Das Format sowie Sonstiges besprechen Sie mit dem Überbringer dieses Briefes, denn leider ist es mir augenblicklich nicht möglich persönlich diese Bitte vorzubringen, doch wenn Sie die Störung als nicht allzugroß empfinden, werde ich es wagen im Juli-August vorzusprechen. Hoffe bis dann das Werk gediehen zu sehen.<br/>
./.<br/>
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Entschuldigen Sie nochmals meine Zudringlichkeit, aber sie kommt aus Liebe u. Achtung von Herzen u. empfangen Sie in voraus meinen herzlichsten Dank.<br/>
Vollendet sind:<br/>
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Hochachtungsvoll<br/>
„Die Jahreszeiten“ (complet, mit Rahmen u. Glas versehen) Preis: Lei 600<br/>
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Pallmann Peter<br/>
Dann „Weizenflur“ (ohne Rahmen) Preis: 200<br/>
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Professor der Mathematik<br/>
Diese beiden Stücke könnten übernommen werden.<br/>
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Das dritte „Heimkehr vom Felde“ steht in Arbeit, Fertigstellung ist allerdings unbestimmt, hängt von meinem Gesundheitszustand ab.<br/>
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==PDF-Datei des Artikels==
Bezüglich Übernahme der zwei Fertigstücke wollen Sie mir Ihren Entschluß mitteilen.<br/>
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* {{pdf|BRF_0002.pdf|Brief (Entwurf)}}
Mit freundlichem Gruß<br/>
 
St.Jäger<br/>
 
23./I 61.<br/>
 

Aktuelle Version vom 25. März 2016, 12:59 Uhr

Brief Peter Pallmann an Stefan Jäger

handschriftlicher Entwurf, undatiert (Korrekturen berücksichtigt)

Abschrift:

Sehr geehrter Herr Professor Jäger!

Als erstes bitte ich um Entschuldigung, weil ich Sie durch meinen Brief zu belästigen wage. Ich weiß, solche Briefe sind in einem anschaulich-arbeitsamen Leben meist unerwünschte Störenfriede. Trotzdem konnte ich mich nicht enthalten diese Zeilen an Sie zu richten in der stillen Hoffnung, daß Sie, werter Herr Professor, die Bitte, die sie enthalten, gewähren werden.
Schon lange trägt sich ein Kreis Kunstfreund Menschen unserer Gemeinde Groß-Scham mit dem Gedanken ein Bild von dem größten lebenden Maler ihrer Heimat ihr Eigentum zu nennen. Wir kennen zwar einen bescheidenen Teil ihres großen Werkes aus Reproduktionen, die wir uns soweit erhältlich anschafften, jedoch wäre es mein sehnlichster Wunsch, ein Originalwerk von ihrer Hand zu besitzen. Da erfuhr ich durch den Überbringer dieses Briefes, daß Sie noch rüstig u. tätig sind und so wage ich mich mit der Bitte an Sie, wenn möglich, ein Werk ihrer Hand mir käuflich zu überlassen. Das Thema desselben überlasse ich ganz ihrem Ermessen: eines das Ihnen aus ihrem reichen u. erfahrungsvollen Künstlerleben besonders lieb u. wert erscheint u. zu dessen Ausführung Sie eben jetzt Lust u. Freude empfinden. Das Format sowie Sonstiges besprechen Sie mit dem Überbringer dieses Briefes, denn leider ist es mir augenblicklich nicht möglich persönlich diese Bitte vorzubringen, doch wenn Sie die Störung als nicht allzugroß empfinden, werde ich es wagen im Juli-August vorzusprechen. Hoffe bis dann das Werk gediehen zu sehen.
Entschuldigen Sie nochmals meine Zudringlichkeit, aber sie kommt aus Liebe u. Achtung von Herzen u. empfangen Sie in voraus meinen herzlichsten Dank.
Hochachtungsvoll
Pallmann Peter
Professor der Mathematik

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