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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2016, 08:50 Uhr
Brief Stefan Jäger an Franz Remmel vom 17.09.1959
Sehr geehrter Herr Professor!
Auf Ihre freundliche Anfrage
vom 9. d. Mts. will ich Ihnen, soweit
ich mich noch erinnern kann, folgendes
mitteilen:
Vor 50 Jahren sind mich meine
Landsleute angegangen „Die Ein=
wanderung der Schwaben in das
Banat" zu malen.
Da ich selbst auch schwäbischer
Abstammung bin, habe ich den Auf=
trag bereitwilligst angenommen. –
Der Hauptgedanke war, "die
Ansiedlung der deutschen im Süd=
osten, bzw. an der mittleren Donau"
bildlich darzustellen.
Die Banater und Bacskaer Deutschen
werden oftmals als Donauschwaben
bezeichnet. –
Vor allem unternahm ich
./.
Studienreisen in Deutschland,
hauptsächlich in den Gebieten von
wo der Großteil der Ansiedler ge=
kommen war.
Ergänzt mit sonstigen
Studien u. Entwürfen, begann ich
mit der Ausführung des Originals.
Leider haben sich so manche
Schwierigkeiten ergeben. Ich mußte
des öfteren die Arbeit unterbrechen
und wegen Mangel eines entsprechenden
Arbeitsraumes einigemal umsiedeln,
bis ich endlich mit viel Mühe und
Ausdauer das Bild 1909 vollenden
konnte. –
Durch die Unterbrechungen
hat sich auch die Arbeitsdauer
verlängert. Soweit ich mich
entsinnen kann, dürfte die
Anfertigung cca 2 Jahre in An=
spruch genommen haben. –
Das Triptychon wurde ge=
./.
legentlich einer Ausstellung
in Gyertyámos (Banat) enthüllt. –
Infolge der Größe (cca 5-6 Mtr.
Breite) konnte es in einem Privat=
hause schwer untergebracht werden,
es wurde daher nach kurzer Zeit
der Stadt Temesvar verkauft und
befindet sich derzeit dort im
Banater Museum.
Nachdem sich die ganze
Begebenheit vor einem halben
Jahrhundert abgespielt hat, sind
mir so manche Umstände u.
Momente entfallen. –
Mit bestem Gruß
und vorzüglicher Hochachtung
St.Jäger
17./IX 59