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Bibliografie
Artikel Nummer: 1174
Titel des Artikels :
Publikation: Notiz
Titel der Publikation: Lebenslauf
Untertitel der Publikation: Stefan Jäger
* * * *: [[ART:1174-Lebenslauf|<i></i>]]. Lebenslauf

Lebenslauf


12 Februar 1968
Stefan Jäger

Am 28. Mai 1877 wurde ich als zweiter Sohn eines Rasierers in Tschene (Rayon Temesvar) geboren. Die Volksschule besuchte ich im Geburtsort, vier Bürgerschulklassen in Temesvar und zwei weitere Klassen in Szeged habe ich absolviert.

Auf Anraten meines dortigen Zeichenprofessors kam ich 1895 nach Budapest, wo ich an der Kgl ung. Landeszeichenschule und Zeichenprofessorenpräparandie(x) in die Abteilung bildende Kunst als Künstlereleve eintrat. Dort erhielt ich vier Jahre lang meine Fachausbildung.

Nachher unternahm ich Studienreisen nach Österreich, Deutschland und Italien.

Als Banater Kind begann ich meine Tätigkeit in der engeren Heimat, doch bald wurde meine Arbeit durch den Weltkrieg unterbrochen und ich musste denselben von 1914 – 1918 auch mitmachen. Nach meiner Rückkehr liess ich mich in Hatzfeld (Jimbolia) nieder und verblieb hier bis jetzt.(xx)

Meine Mutter als adoptiertes Kind erbte wohl einen Feldbesitz, jedoch dieser war derart verschuldet, dass er baldigst verkauft werden musste. Dies trug dazu bei das ich nachher meine Ausbildung in Budapest auf Grund eines Armutszeugnisses, drei Jahre hindurch, als Freischüler vollenden konnte.

Ich selbst hatte niemals einen Besitz.

Meine malerische tätigkeit war hauptsächlich dahin gerichtet, meinen Landsleuten die Kunst zugänglich machen und in leichtverständlicher Form, Motive aus dem Banater Volksleben und Landschaften darzustellen.

Bis 1942 habe ich von verschiedenen Auftraggeber eine Lebensmöglichkeit gehabt, doch derzeit ist mein Einkommen höchst gering.In meinem Lebenslauf war ich nie Mitglied einer politischen Partei.


(x) Orszagos magyar kiraly Mintarajsziskola es Raysztanarkepezde

(xx) Das letzte Wort „jetzt“ wurde über ein anderes, unleserliches Wort, geschrieben.

Die Unterstreichungen sind Einfügungen, die ich [d. i. Hans Just] unternahm.


Anm.: Der „kurze“ Lebenslauf (Beschreibung) Stefan Jägers ist auf ein ziemlich schlechtes Stück Papier mit Bleistift aufgezeichnet, Trägt kein Datum und ist nicht unterzeichnet.

Die Handschrift erhielt ich von Maria Jäger, am 10. Februar 1968, mit der freundlichen Genehmigung sie abzuschreiben und um sie einmal später zu verwenden.

Temesvar, den 12. Februar 1968

Hans Just (+Unterschrift)