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Brief Peter Pallmann an Stefan Jäger, handschriftlicher Entwurf, undatiert (Korrekturen berücksichtigt)
Sehr geehrter Herr Professor Jäger!
Als erstes bitte ich um Entschuldigung, weil ich Sie durch meinen Brief zu belästigen wage. Ich weiß, solche Briefe sind in einem anschaulich-arbeitsamen Leben meist unerwünschte Störenfriede. Trotzdem konnte ich mich nicht enthalten diese Zeilen an Sie zu richten in der stillen Hoffnung, daß Sie, werter Herr Professor, die Bitte, die sie enthalten, gewähren werden.
Schon lange trägt sich ein Kreis Kunstfreund Menschen unserer Gemeinde Groß-Scham mit dem Gedanken ein Bild von dem größten lebenden Maler ihrer Heimat ihr Eigentum zu nennen. Wir kennen zwar einen bescheidenen Teil ihres großen Werkes aus Reproduktionen, die wir uns soweit erhältlich anschafften, jedoch wäre es mein sehnlichster Wunsch, ein Originalwerk von ihrer Hand zu besitzen. Da erfuhr ich durch den Überbringer dieses Briefes, daß Sie noch rüstig u. tätig sind und so wage ich mich mit der Bitte an Sie, wenn möglich, ein Werk ihrer Hand mir käuflich zu überlassen. Das Thema desselben überlasse ich ganz ihrem Ermessen: eines das Ihnen aus ihrem reichen u. erfahrungsvollen Künstlerleben besonders lieb u. wert erscheint u. zu dessen Ausführung Sie eben jetzt Lust u. Freude empfinden. Das Format sowie Sonstiges besprechen Sie mit dem Überbringer dieses Briefes, denn leider ist es mir augenblicklich nicht möglich persönlich diese Bitte vorzubringen, doch wenn Sie die Störung als nicht allzugroß empfinden, werde ich es wagen im Juli-August vorzusprechen. Hoffe bis dann das Werk gediehen zu sehen.
Entschuldigen Sie nochmals meine Zudringlichkeit, aber sie kommt aus Liebe u. Achtung von Herzen u. empfangen Sie in voraus meinen herzlichsten Dank.
Hochachtungsvoll
Pallmann Peter
Professor der Mathematik