Städtische höhere Handels- und Bürgerschule
Biographen nennen diese Bildungsstätte auch:
Laut Druckstempel führte Franz Wieszner seine Schule unter der Bezeichnung: "Wieszner Ferenc nyilvános magán polgári f.(iú) iskolája Temesvárott" zu deutsch Öffentliche private Knaben-Bürgerschule zu Temeswar [Gross, Gefilde S.21]
staatlich genehmigte vierklassige private Bürgerschule Wiesners, mit deutscher Unterrichtssprache Wiesners (Pink,1962);
Wieszners Privatschule in Temeswar (Gross);
Mittelschule Wiesners zu Temeswar (Bräuner,1986);
"Bürgerschule und öffentlichen Handelsmittelschule des Franz Wiessner in Temeswar (Geier,1984);
Private Handelsschule (Heinz,2009);
Wiesnerische vierklassige private Bürgerschule (Liebhard,1977);
Franz Wieszners Öffentliche private Knaben-Bürgerschule (Mildenberger,2011);
Private Handelsschule (Petri,1992);
private deutsche Bürgerschule mit deutscher Unterrichtssprache (Scherer,1986);
private Temeswarer Bürgerschule des…Franz Wiessner (Geier,1982);
private Bürgerschule Wieszners in Temeswar [Gross,1980);
Private Handelsschule von Franz Wieszner in Temeswar (Heinz,2009);
Zur Schulgeschichte:
Städtische höhere Handels- und Bürgerschule.
Dieselbe wurde im Jahre 1860 als Gewerbe- und Sonntagsschule privaten Charakters durch Franz Wießner gegründet. Sie erfuhr verschiedene Umgestaltungen, bis Wießner im Jahre 1873 mit ministerieller Bewilligung eine öffentliche dreiklassige Handels-Mittelschule errichtete. Zu deren Vorbereitung diente eine dreiklassige Unterrealschule, welche Wießner im Jahre 1875 in eine Bürgerschule umgestaltete. In der Wießner’schen Privatschule war die Unterrichtssprache wegen der hauptsächlich aus Rumänien und Serbien hierher strömenden Jugend lange Zeit deutsch. Die ungarische Sprache wurde nur als Lehrgegenstand unterrichtet. Um die Mitte der Siebziger-Jahre wurde dem Unterricht der ungarischen Sprache eine größere Sorgfalt zugewendet, bis der Unterricht schließlich Anfangs der Neunziger-Jahre ganz ungarisch wurde. Die Erste Temesvárer Sparkassa machte im Jahr 1896 anlässlich des 50-Jährigen Jubiläums ihres Bestandes zur Einrichtung einer neuen höheren Handelsschule in Temeswar eine Stiftung von 50.000 fl. Die Stadt benützte diese Gelegenheit, um in erster Reihe wegen Übernahme dieser Privatschule mit Franz Wießner Unterhandlungen zu eröffnen. Die Unterhandlungen waren von Erfolg begleitete und die Stadt übernahm am 1. September 1899 die Handels- als auch die Bürgerschule. Beide Anstalten werden provisorisch durch einen Direktor geleitet. Die Stadt will die Verstaatlichung der Bürgerschule durchsetzen, bisher verhält sich das Ministerium ablehnend. Für die Handelsschule ist ein Neubau in der Nähe des jetzigen Militärverpflegs-Magazin geplant. Vorläufig ist die Anstalt in dem Wießner’schen Gebäude, die Bürgerschule aber im Kommunalschulgebäude untergebracht. Als Direktor der Handelsschule und provisorisch auch als Direktor der Bürgerschule fungiert Johann Pfeiffer.
Literatur:
Barát /Freund/ Armin: Die königliche Freistadt Temesvár, 1902, Selbstverlag, S. 232
Bemerkung:
Es sind Namen der Lehrer bekannt: Franz Wieszner, Josef Bocz (Direktor, 1893), Alexander Salj (Klassenvorstand, 1893)