Stefan Jäger Archiv

ART:0520 - 200 Jahre europäische Kunst im Banat

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(Hg)
Bibliografie Aufsatz
Autor Name: Vârtaciu, Rodica, Dr
Aufsatztitel:
Buchtitel: 200 Jahre europäische Kunst im Banat
Erscheinungsort: Ingolstadt
Verlag Tengler Druck
Entstehungsjahr 1996
Seite:
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200 Jahre europäische Kunst im Banat

200 de ani de artă europeană în Banat.

[Ausstellungskatalog – Städtische Galerie Harderbastei, 14. Januar – 25. Februar 1996]


Zur Einführung

(Auszug)

Das Ende des Jahrhunderts bot neue und sehr unterschiedliche Strömungen in der Kunst an und begünstigt durch den Symbolismus setzten diese sich auch kraftvoll durch. Die Rückkehr zur realistischen Darstellung – oft idyllischer Motive –, die in unmittelbarem Zusammenhang zu einer folkloristisch ausgestatteten Landschaft stehen, wurde zu einem in Mitteleuropa sehr beliebten Bildergenre. Zur Darstellung gelangen auch spezifische künstlerische Äußerungsformen der nationalen Volkskulturen.
Ein Vertreter dieser Kunstrichtung ist im Banat Stefan Jäger, dessen gesamtes Werk fast ausschließlich der Welt des schwäbischen Dorfes und seiner Bewohner gewidmet ist. Jägers Arbeiten – größtenteils Ölbilder, Aquarelle und Gouachen – stellen die Trachten der einzelnen deutschen Dörfer, die Feldarbeit, die Bräuche und Feste auf dem Hintergrund der Dörfer und Landschaft dar. Der künstlerische Wert seiner Arbeiten ist vornehmlich in der Spontaneität der Gestaltung und in der Frische der Farben, mit der jedes plastische Detail dargestellt wird, zu suchen. Als herausragendes Beispiel dafür ist das Werk zu nennen, das ihm einen festen Platz in der Geschichte der regionalen Kunst gesichert hat, nämlich das Triptychon über die Ansiedlung der Deutschen im Banat, ein wahres historisches Fresko der deutschen Bevölkerung, die im fruchtbaren Banat eine neue Heimat gefunden hat.
Die Schrecken des Ersten Weltkrieges haben der idyllischen und idealisierenden Betrachtungsweise ein jähes und brutales Ende gesetzt. Die künstlerischen Errungenschaften Westeuropas, die die Loslösung von den traditionellen Gepflogenheiten und die Veränderung der gesamten künstlerischen Sehweise nahe legten, wurden von den meisten Künstlerkreisen in Europa – auch von den Temeswarer Künstlern – aufgegriffen. Von Zwängen des akademischen Stils befreit, haben sie sich vor allem der Wiener Sezession und den unverbrauchten Ideen des Expressionismus deutscher Künstlerkreise zugewandt.
Diese Ideen, die von Künstlern wie Ferdinand Gallas, Adalbert Varga, Julius Podlipny, Oskar Szuhanek und Franz Ferch übernommen und verarbeitet wurden, ließen eine Künstlergruppe entstehen, die die besondere Aufmerksamkeit all jener verdient, die sich mit Fragen der Kunst dieses Landstrichs auseinandersetzen.


Chronologisches Verzeichnis der Künstler

Stefan Jäger (1877 –1962)

Ausbildung an der Modellzeichenschule in Budapest; Studienreisen nach Österreich, Deutschland und Italien; wirkt als freier Künstler in Hatzfeld.