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ART:0303 - Bilder der Heimat, Bilder der Landschaft

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Bibliografie
Artikel Nummer: {{{Artikelnummer}}}
Autor Name: Hauler, Ernst
Aufsatztitel: Bilder der Heimat, Bilder der Landschaft
Zeitungstitel: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 31
Nummer: 1
Datum: 05.01.1986
Seite: 12
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Aus dem kulturellen Leben


So hätte man die Ausstellung der Banater Kunstschaffenden Lorenz Klugesherz und Franz König, deren Arbeiten zur Kulturtagung am 30. 11. 1985 im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen dem Publikum vorgestellt wurden, bezeichnen können. Nicht eine verschlüsselte Idee steht im Vordergrund, sondern reinste Empfindungen, die in verschiedenen Techniken zum Ausdruck gebracht wurden.

Lorenz Klugesherz verwendet in seinen Bildern unter anderem das Aquarell, das in seiner Lasurhaftigkeit weiche, behauchte Übergänge ermöglicht und atmosphärische Stimmungen gestalten läßt. Die Bilder: Maisfeld im Herbst, Banater Heide, Am Dorfrand, Schneeschmelze sind Erinnerungen an die Heimat, sind für ihn die Pforte, durch die uns das Ewige in das Zeitliche entlassen hat; sie sind auch ein gemüthafter Ausdruck der Heimatliebe.

Aber nicht nur Heimatbilder bilden die Thematik seines Schaffens, sondern es sind auch Bilder seiner Wahlheimat aus dem Schwarzwald: stiller Waldweg, Schwarzwaldtal, Bauernhäuser oder Reiseerinnerungen an das Mittelmeer oder an den Norden. Hier werden Erinnerungswerte bewußt gemacht, um Gegenwartsprobleme zu bewältigen, die sich in Mangel an Stille und Besinnlichkeit bekunden: Auch die Federzeichnung und Radierung verwendet der Künstler, um Erinnerungen und neue Eindrücke festzuhalten. Die Domkirche in Temeschburg, die Kirche als Herzstück jedes Dorfes, das Weg kreuz vereinfachen die Formensprache, um in dieser eher scheinbaren Beschränkung der Mittel ein Höchstmaß an Ausdruckskraft zu erreichen. Frei von sentimentaler Nostalgie vermag das hier vorgestellte Werk von Lorenz Klugesherz die Besucher anzusprechen.

Der aus Hatzfeld 1981 in die Bundesrepublik Deutschland ausgesiedelte Franz König stellt sich in seinen Bildern als ein Schüler von Stefan Jäger vor. Obwohl ihn verwandtschaftliche und freundnachbarliche Beziehungen mit dem Schwabenmaler Jäger verbanden, konnte er dem Meister nie beim Malen zusehen. Franz König eignete sich durch Üben und Studieren die Malweise Stefan Jägers an und kam dann auch von seinen Motiven, der Banater Landschaft mit ihren Menschen, nicht mehr los. Außer exakten Kopien nach Jäger begann Fr. König auch Varianten und Eigenkompositionen in Tempera und Öl zu malen.

In Rumänien konnte er der starken Nachfrage nach seinen Bildern kaum noch Folge leisten. Schon damals gelangten seine Bilder in 16 Länder auf drei Erdteilen, überall dorthin, wohin Banater Schwaben verschlagen wurden. Die heiteren Aspekte des schwäbischen Dorfes mit den Volksfesten, das wahrheitsgetreu gemalte, bunte Volksleben vermitteln Gefühle, welche die Landsleute nicht missen möchten.


Repro:

1, Federzeichnung Lorenz Klugesherz „Am Dorfrand“ (aus der Ausstellung im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen)