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ART:0368 - Vortrag über Hatzfelder Persönlichkeiten in Karlsruhe

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Bibliografie
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Autor Name: Hehn, Brigitte
Aufsatztitel: Vortrag über Hatzfelder Persönlichkeiten in Karlsruhe
Zeitungstitel: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 35
Nummer: 23/24
Datum: 10.12.1990
Seite: 7
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Die Geschichte der Banater Deutschen ist vor allem eine Geschichte des Kampfes um ihre völkische Existenz und um ihre nationale Selbstverwirklichung. Aus den Reihen der deutschen Bevölkerung des Banats gingen Persönlichkeiten hervor, die weit über die Gebiets- und Landesgrenzen bekannt geworden sind und die nicht in Vergessenheit geraten sollen. Ihnen ist die Vortragsreihe gewidmet, deren Eröffnung am 30.10. im Karlsruher Haus der Heimat stattgefunden hat. Initiator dieses Vorhabens ist der Kreisverband der Banater Schwaben Karlsruhe. Richard Weber begrüßte alle Anwesenden und wies auf die Bedeutung dieser Vortragsreihe hin. Der Vortrag vorn Abend des 30. 10. befasste sich mit bedeutenden Hatzfeldern. Weitere Vorträge werden sich über die Gemeinden Grabatz, Lenauheim, Bogarosch und Lovrin erstrecken, später folgen Vorträge über Persönlichkeiten anderer Ortschaften. Immer wieder aber wird es nötig sein, Abstecher nach Temeschburg, der Hauptstadt des Banats, zu machen, da dies das wichtigste Kulturzentrum der Banater Deutschen war.

Grete Lux, Lehrerin i. R. und gebürtige Hatzfelderin, umriss zunächst die Geschichte Hatzfelds und widmete sich danach einigen bedeutenden Personen, die dieses Städtchen hervorgebracht hat.

In Wort und Bild wurde über das Leben und Werk des Pädagogen und Journalisten Karl Kraushaar berichtet. Durch seine Werke hat er dazu beigetragen, dass viel Bedeutsames, was in der Mannigfaltigkeit des Lebens untergeht, auf Papier festgehalten wurde. Bedeutende Werke von Karl Kraushaar sind: „Kurzgefaßte Geschichte von Maria Radna", „Das goldene Buch des Landsmannes", „Die deutschen Ansiedler in Ungarn", „Kurzgefaßte Geschichte des Banats und der deutschen Ansiedler", „Sitten und Bräuche der Deutschen in Ungarn, Rumänien und Jugoslawien".

Peter Jung, 1887 in Hatzfeld geboren, war Journalist und Dichter. Aus seinem umfangreichen dichterischen Werk trug Grete Lux beeindruckende Gedichte vor.

Josef Linster war eine der bedeutendsten schöpferischen Persönlichkeiten des Banats. Er wirkte erfolgreich als Komponist, Musikpädagoge, Chorleiter, Volksliedersammler, Heimatforscher.

Der Hatzfelder Prof. Peter Heinrich war Pädagoge und Parlamentarier. Ihm ist es zu verdanken, dass in Hatzfeld ein deutsches „Gymnasium" mit acht Klassen eröffnet wurde.

Neben Dichtern, Musikern, Pädagogen und Parlamentariern hat Hatzfeld auch einen bedeutsamen Arzt hervorgebracht: Dr. Karl Diel, dem Hatzfeld sein Krankenhaus zu verdanken hat. Im Park, gegenüber der Hatzfelder Kirche, erinnert auch heute noch ein Denkmal an diesen hervorragenden Mediziner.

Eng mit Hatzfeld verbunden ist auch das Leben des in Wien geborenen Schriftstellers Karl von Möller. Er setzte die von Adam Müller-Guttenbrunn begonnene Linie der heimatverbundenen Dichter fort und kämpfte mit seiner Dichtung für das Banater Volk und seinen Bestand.

Auch Stefan Jäger wird zu den bedeutendsten Hatzfeldern gezählt, obwohl er kein gebürtiger Hatzfelder war. Anhand zahlreicher Dias von Franz Herbert Lux, vorgeführt von Richard Weber, erläuterte Grete Lux das Werk des großen Banater „Schwabenmalers".

Besonders reizvoll waren die persönlichen Erinnerungen der Referentin als auch anderer Anwesenden an alle diese herausragenden Hatzfelder. So dürfte es im allgemeinen wenig bekannt gewesen sein, dass Stefan Jäger die Verschleppung der Banater Schwaben nach Russland gemalt hat. Dieses Werk hat der Maler aber eigenhändig vernichtet, da er einer politischen Verfolgung von selten des kommunistischen Regimes kaum entgangen wäre, hätte man das Bild gefunden.

Für ein gutes Gelingen dieser Veranstaltung trugen auch Tonbandaufnahmen mit Liedern des Chores der Banater Schwaben aus Karlsruhe bei.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die durch ihr Mitwirken und ihre Anwesenheit diesen Abend zu einem besonderen Erlebnis für uns alle gemacht haben.