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Gertianoscher Konviktverein – Archiv

Stefan Jäger Archiv

Gertianoscher Konviktverein

Aus Archiv
Version vom 18. Februar 2016, 10:02 Uhr von Nikolaus (Diskussion | Beiträge)
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Eine Besonderheit im ganzen Banat war aber der Gertianoscher Konviktverein. Der Gemeinderat wollte das 100-Jahr-Jubiläum unseres Dorfes (1885) durch ein bleibendes Werk krönen. Man beschloss den Bau eines Schülerheimes für Gertianoscher Kinder, die in einer größeren Stadt auf eine Mittelschule gehen und sich im Gebrauch der Staatssprache festigen sollten, um später als Beamte auf den Dörfern im Dienst ihres Volkes zu wirken. Die Satzungen wurden 1889 vom Gemeinderat angenommen, die besagten, dass das Schülerheim ganz unabhängig von der politischen Gemeinde verwaltet und geführt werden sollte. Es erhielt den Namen: „Szegediner Konvikt der Gemeinde Gertianosch", wobei die Gemeinde nur den Namen, nicht aber Geld zum Ankauf eines entsprechenden Hauses zur Verfügung stellte. Das Schülerheim war Eigentum der gesamten Bevölkerung. Gertianoscher Kinder hatten bei der Aufnahme in das Schülerheim anderen Kindern gegenüber einen Vorzug. Anfänglich konnte es 60 Kinder aufnehmen, durch Um- und Anbauten konnte es so erweitert werden, dass 160 Kinder darin Aufnahme fanden. Obwohl das Schülerheim das Bedürfnis der Gertianoscher nach Weiterbildung befriedigte, war es doch im Grunde genommen ein wirksames Instrument im Sinne der Magyarisierung. Im Konvikt selbst musste auch im alltäglichen Verkehr die ungarische Sprache gesprochen werden. In ganz Ungarn genoss unser Schülerheim einen sehr guten Ruf. Nach dem ersten Weltkrieg fiel Gertianosch zu Rumänien, Szegedin blieb bei Ungarn. Die Verbindung zu Szegedin war unterbrochen und eine ordnungsgemäße Verwaltung des Schülerheims sehr in Frage gestellt. Deshalb beschloss der Gemeinderat, das Konvikt zu veräußern und den Erlös daraus einem ähnlichen Zweck zuzuführen. Das geschah auch. Als 1925 mit dem Bau eines deutschen Schülerheimes in Temeswar begonnen wurde, zeichnete Gertianosch bei der „Banatia"-Hausbau A.G. Anteilscheine für den ganzen Betrag von 2.000.000.— Lei, die aus dem Verkauf des Hauses in Szegedin erzielt worden waren. Es wurde aber die Bedingung gestellt, dass Gertianoscher Kinder in die „Banatia" begünstigte Aufnahme finden müssten. Auf diese Weise erhielt Gertianosch für vier Schüler ganz freie und für sechs halbfreie Aufnahme in der „Banatia", die im September 1926 erstmals mit einer Besetzung von 300 Zöglingen den Internatsbetrieb aufnehmen konnte. Die „Banatia" war das Herzstück des Banates. Hier wurden in den folgenden Jahren die jungen Menschen für ihren Volkstums- und Glaubenskampf erzogen und bald sprach man von der einmaligen Leistung dieses Internates. Im Jahre 1932 stattete König Karl II. dem Hause einen Besuch ab, der seiner Bewunderung über das Haus und den darin herrschenden gesunden Geist Ausdruck verlieh. Außer dieser Gemeinschaftszeichnung von 2.000.000.— Lei, die die Gesamtbevölkerung von Gertianosch gezeichnet hatte, sind noch namhafte Beträge von Privaten und Vereinen gezeichnet worden, insgesamt Anteilscheine für 105.000.— Lei. Der rührige Dr. Nikolaus Hoffmann startete außerdem eine Aktion zur Stiftung von Inneneinrichtungsgegenständen, die von einem vollen Erfolg gekrönt worden war, denn die gesamte Einrichtung wurde von der Banater Bevölkerung gestiftet. Neben dem materiellen Erfolg war der moralische Erfolg noch bedeutsamer, denn der Banatiagedanke wurde in Haus und Dorf getragen. Mit der Banatia unzertrennlich wurde der Gedanke der Volksgemeinschaft in den Gemütern aller Banater fest verankert. Heute allerdings ist die „Banatia" nur noch traurige Erinnerung. Sie beherbergt eine Fakultät der Klausenburger Universität. Sie ist ohne Entschädigung als „Brutstätte des Faschismus" enteignet worden! Letzter Obmann des Gertianoscher Konviktvereines war Dr. Matthias Hoffmann. Ein Schlafraum trug den Namen „Gertianoscher Zimmer".

Literatur: Hoffmann, Matthias: Gertianosch.Neubearbeitet und ergänzt von Michael Mettler, Pannonia-Verlag, Freilassing, 1963, S. 175f;