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ART:0312 - Stefan Jäger: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 16. März erfüllen sich 25 Jahre, seitdem der beliebte Banater Heimatmaler [[Stefan Jäger]] 1962 in [[Jimbolia]] gestorben ist. Er wurde 1877 im nahen [[Cenei|Tschene]] geboren und besuchte die Schule in [[Timișoara|Temeswar]] und [[Szeged]]in, wo sein Zeichenlehrer die künstlerische Begabung des Jungen entdeckte und förderte. Zwischen 1895 und 1899 studierte [[Stefan Jäger]] an der [[Zeichenschule|Modellzeichenschule und Zeichenlehrer-Bildungsanstalt]] in [[Budapest]] und unternahm anschliessend eine Studienreise nach Österreich, Deutschland und Italien. 1902 liess er sich als freischaffender Künstler in [[Budapest]] nieder. 1910 kam der Maler nach [[Jimbolia|Hatzfeld]], wo er mit Unterbrechung der Jahre des ersten Weltkriegs bis zu seinem Tode gelebt und gearbeitet hat. 1906 hatte er seinen ersten grossen Auftrag erhalten: ein Gemälde zum Thema "Die Ansiedlung der Deutschen im Banat". An dem [[WK:0376|Einwanderungs-Triptychon]] hat [[Stefan Jäger|Jäger]] vier Jahre lang gearbeitet. Bald schon merkte er, dass im Hinblick auf eine möglichst exakte Darstellung Trachtenstudien in den Herkunftsgebieten der Ansiedler nötig sind. So unternahm er noch 1906 eine zweite Studienreise, die ihn nach Stuttgart, Ulm und Nürnberg führte. 1910 wurde das [[WK:0376|Einwanderungsbild]] in [[Cărpiniș|Gertjanosch]] feierlich enthüllt. Es befindet sich heute – wie viele Bilder und Skizzen des Malers – im Besitz des [[Banater Museum]]s.
 
Am 16. März erfüllen sich 25 Jahre, seitdem der beliebte Banater Heimatmaler [[Stefan Jäger]] 1962 in [[Jimbolia]] gestorben ist. Er wurde 1877 im nahen [[Cenei|Tschene]] geboren und besuchte die Schule in [[Timișoara|Temeswar]] und [[Szeged]]in, wo sein Zeichenlehrer die künstlerische Begabung des Jungen entdeckte und förderte. Zwischen 1895 und 1899 studierte [[Stefan Jäger]] an der [[Zeichenschule|Modellzeichenschule und Zeichenlehrer-Bildungsanstalt]] in [[Budapest]] und unternahm anschliessend eine Studienreise nach Österreich, Deutschland und Italien. 1902 liess er sich als freischaffender Künstler in [[Budapest]] nieder. 1910 kam der Maler nach [[Jimbolia|Hatzfeld]], wo er mit Unterbrechung der Jahre des ersten Weltkriegs bis zu seinem Tode gelebt und gearbeitet hat. 1906 hatte er seinen ersten grossen Auftrag erhalten: ein Gemälde zum Thema "Die Ansiedlung der Deutschen im Banat". An dem [[WK:0376|Einwanderungs-Triptychon]] hat [[Stefan Jäger|Jäger]] vier Jahre lang gearbeitet. Bald schon merkte er, dass im Hinblick auf eine möglichst exakte Darstellung Trachtenstudien in den Herkunftsgebieten der Ansiedler nötig sind. So unternahm er noch 1906 eine zweite Studienreise, die ihn nach Stuttgart, Ulm und Nürnberg führte. 1910 wurde das [[WK:0376|Einwanderungsbild]] in [[Cărpiniș|Gertjanosch]] feierlich enthüllt. Es befindet sich heute – wie viele Bilder und Skizzen des Malers – im Besitz des [[Banater Museum]]s.
  
Die Gewohnheit, seine Motive genau zu studieren, hat [[Stefan Jäger]] in all den Jahren, die er als Maler von Heimatbildern verbrachte, nicht aufgegeben. Auf ausgedehnten Fusswanderungen durch die Dörfer, Felder und Fluren der Banater Heide hat er Natur und Menschen, ihre Kleidung und Haltung mit dem Zeichenstift festgehalten. Diese Skizzen sind äusserst wertvolle ethnographische Dokumente über das Banater Dorf von einst, über seine Bewohner bei der Arbeit und bei ihren Festen. In den zahlreichen Bildern, die er meist auf Bestellung malte, sind diese Szenen aus dem banatschwäbischen Dorfleben in Farbe ausgeführt. 1930 fand die erste Stefan-Jäger-[[Ausstellung]] mit Bildern aus dem Privatbesitz in [[Zrenjanin|Gross-Betschkerek]] (Jugoslawien) statt. Sie sollte die einzige zu Lebzeiten des Malers bleiben. In dem darauffolgenden Jahrzehnt erlebte [[Stefan Jäger]] seine Glanzzeit als Heimatmaler. Durch die Verleihung des [[Arbeitsordens]] II. Klasse anlässlich seines 80. Geburtstages wurde der wortkarge, bescheiden und zurückgezogen lebende Maler 1957 offiziell geehrt. 1967, fünf Jahre nach seinem Tod, hat das [[Banater Museum]] durch eine Gedächtnisausstellung sein Werk noch einmal gewürdigt. Seit 1969 ist in seinem ehemaligen Atelier eine [[Gedenkstätte]] eingerichtet.
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Die Gewohnheit, seine Motive genau zu studieren, hat [[Stefan Jäger]] in all den Jahren, die er als Maler von Heimatbildern verbrachte, nicht aufgegeben. Auf ausgedehnten Fusswanderungen durch die Dörfer, Felder und Fluren der Banater Heide hat er Natur und Menschen, ihre Kleidung und Haltung mit dem Zeichenstift festgehalten. Diese Skizzen sind äusserst wertvolle ethnographische Dokumente über das Banater Dorf von einst, über seine Bewohner bei der Arbeit und bei ihren Festen. In den zahlreichen Bildern, die er meist auf Bestellung malte, sind diese Szenen aus dem banatschwäbischen Dorfleben in Farbe ausgeführt. 1930 fand die erste Stefan-Jäger-[[Ausstellung]] mit Bildern aus dem Privatbesitz in [[Zrenjanin|Gross-Betschkerek]] (Jugoslawien) statt. Sie sollte die einzige zu Lebzeiten des Malers bleiben. In dem darauffolgenden Jahrzehnt erlebte [[Stefan Jäger]] seine Glanzzeit als Heimatmaler. Durch die Verleihung des [[Arbeitsorden]]s II. Klasse anlässlich seines 80. Geburtstages wurde der wortkarge, bescheiden und zurückgezogen lebende Maler 1957 offiziell geehrt. 1967, fünf Jahre nach seinem Tod, hat das [[Banater Museum]] durch eine Gedächtnisausstellung sein Werk noch einmal gewürdigt. Seit 1969 ist in seinem ehemaligen Atelier eine [[Gedenkstätte]] eingerichtet.
  
 
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Version vom 31. Mai 2015, 14:29 Uhr

Bibliografie Aufsatz
Aufsatztitel: Stefan Jäger
Name des Herausgebers: Neuer Weg (Hg)
Buchtitel: Neuer Weg - Kalender 1987
Erscheinungsort: Bukarest
Verlag Neuer Weg
Entstehungsjahr 1986
Seite: 90
* [[ART:0312 - Stefan Jäger|. Stefan Jäger. Neuer Weg - Kalender 1987 Bukarest Neuer Weg 1986]]
Datei:NW Kalender 87 1.jpg
Selbstbildnis (Öl auf Karton) - WK:0099
Datei:NW Kalender 87 2.jpg
Beim Ackern (Zeichnung) - WK:1088

Am 16. März erfüllen sich 25 Jahre, seitdem der beliebte Banater Heimatmaler Stefan Jäger 1962 in Jimbolia gestorben ist. Er wurde 1877 im nahen Tschene geboren und besuchte die Schule in Temeswar und Szegedin, wo sein Zeichenlehrer die künstlerische Begabung des Jungen entdeckte und förderte. Zwischen 1895 und 1899 studierte Stefan Jäger an der Modellzeichenschule und Zeichenlehrer-Bildungsanstalt in Budapest und unternahm anschliessend eine Studienreise nach Österreich, Deutschland und Italien. 1902 liess er sich als freischaffender Künstler in Budapest nieder. 1910 kam der Maler nach Hatzfeld, wo er mit Unterbrechung der Jahre des ersten Weltkriegs bis zu seinem Tode gelebt und gearbeitet hat. 1906 hatte er seinen ersten grossen Auftrag erhalten: ein Gemälde zum Thema "Die Ansiedlung der Deutschen im Banat". An dem Einwanderungs-Triptychon hat Jäger vier Jahre lang gearbeitet. Bald schon merkte er, dass im Hinblick auf eine möglichst exakte Darstellung Trachtenstudien in den Herkunftsgebieten der Ansiedler nötig sind. So unternahm er noch 1906 eine zweite Studienreise, die ihn nach Stuttgart, Ulm und Nürnberg führte. 1910 wurde das Einwanderungsbild in Gertjanosch feierlich enthüllt. Es befindet sich heute – wie viele Bilder und Skizzen des Malers – im Besitz des Banater Museums.

Die Gewohnheit, seine Motive genau zu studieren, hat Stefan Jäger in all den Jahren, die er als Maler von Heimatbildern verbrachte, nicht aufgegeben. Auf ausgedehnten Fusswanderungen durch die Dörfer, Felder und Fluren der Banater Heide hat er Natur und Menschen, ihre Kleidung und Haltung mit dem Zeichenstift festgehalten. Diese Skizzen sind äusserst wertvolle ethnographische Dokumente über das Banater Dorf von einst, über seine Bewohner bei der Arbeit und bei ihren Festen. In den zahlreichen Bildern, die er meist auf Bestellung malte, sind diese Szenen aus dem banatschwäbischen Dorfleben in Farbe ausgeführt. 1930 fand die erste Stefan-Jäger-Ausstellung mit Bildern aus dem Privatbesitz in Gross-Betschkerek (Jugoslawien) statt. Sie sollte die einzige zu Lebzeiten des Malers bleiben. In dem darauffolgenden Jahrzehnt erlebte Stefan Jäger seine Glanzzeit als Heimatmaler. Durch die Verleihung des Arbeitsordens II. Klasse anlässlich seines 80. Geburtstages wurde der wortkarge, bescheiden und zurückgezogen lebende Maler 1957 offiziell geehrt. 1967, fünf Jahre nach seinem Tod, hat das Banater Museum durch eine Gedächtnisausstellung sein Werk noch einmal gewürdigt. Seit 1969 ist in seinem ehemaligen Atelier eine Gedenkstätte eingerichtet.

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