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Version vom 10. Dezember 2015, 11:00 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0780 |
Autor Name: | W., H. |
Aufsatztitel: | 220 Bilder aus dem Banat |
Zeitungstitel: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 55 |
Nummer: | 23-24 |
Datum: | 10.12.2011 |
Seite: | 5 |
* [[ART:0875 - 220 Bilder aus dem Banat|W., H.. 220 Bilder aus dem Banat. Banater Post München 2011]] |
Kulturdenkmäler und Brauchtumsüberlieferungen sind Hauptthemen im Buch-Kalender des Banat-Verlags Erding
Der Banat-Verlag Erding hat vor kurzem seinen fünften „Banater Kalender“ in Buchform herausgebracht. Das Titelbild – die Statuen des hl. Johann von Nepomuk, der Schutzpatron des Banats, und des hl. Gerhard, Schutzpatron des katholischen Bistums Temeswar – weisen auf die Hauptthemen dieses Jahrbuchs hin. Den Herausgebern und ihren Mitarbeitern ging es darum, in unterschiedlicher publizistischer Darstellung ein umfassendes Bild des Banats von einst und von heute und das Fortwirken prägender kultureller Werte und Traditionen in unserer Zeit im Herkunftsgebiet und in unseren neuen Siedlungsräumen in Deutschland zu bieten. Es galt, gesichertes Wissen mit neuen Erkenntnissen anzureichern und zu vermitteln, wenig bekannte und neue Themen in allgemein zugänglicher Form und größtmöglicher Anschaulichkeit auszubreiten.
Der „Banater Kalender 2012“ ist ein reich illustriertes Jahrbuch im Umfang von 312 Seiten geworden, in dem gut dokumentierte Beiträge und 220 Bilder – davon die Hälfte in Farbe – unsere Herkunftslandschaft, ihre Menschen und deren Lebenswelt von einst, aber auch die Gruppe der Banater Deutschen in ihrem gegenwärtigen Bemühen um den Erhalt ihrer Identität und ihrer kennzeichnenden geistigen und materiellen Werte präsentieren. Neben nachhaltig wirkenden Ereignissen und Momenten des Banater Kulturgeschehens 2011 werden in umfangreichen thematischen Abschnitten Beiträge zur Banater Geschichte, Kulturgeschichte, Volkskunde, Literatur und Kunst und nicht zuletzt sprachliches Volksgut in Mundart gebracht.
Die Großveranstaltungen der Landsmannschaft in Nürnberg und in Göppingen, die Heimattage in Temeswar, die Jubiläumsfeier „225 Jahre Bakowa“, die Einrichtung der Partnerschaften zwischen den Wallfahrtsorten Maria Radna im Banat und Maria Ramersdorf in Bayern, die Glockenweihe im Dom (ein Artikel von Prof. Dr. Walter Kindl), der Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Temeswarer Festung sind nur einige der aktuellen Themen, die mit Farbaufnahmen illustriert im ersten Kalenderteil erscheinen. Beiträge zur Geschichte des Banats zeichnen Günther Friedmann (Die Ansiedlung der Tiroler im Banat), Prof. Dr. Costin Feneșan (Die Geschichte der Pest im Banat), Walter Tonța (Dr. Stefan Frecot und die „Franzosenbewegung“ im Banat), Beiträge zur Kulturgeschichte stellten Franz Heinz (Mein Dorf verliert seine Mitte), Lajos Kakucs und Walther Konschitzky (Temeswar und der Drachentöter Sankt Georg), Radegunde Täuber / Nikolaus Schmidt (Kindheit in Blumenthal – am Anfang des 20. Jahrhunderts), János Szekernyés (Hundert Jahre Piaristenkirche in Temeswar) und Anton Bleiziffer mit seinen Artikeln „Lambert Steiners Welt-Tourneen“ und „Erfolg auf vier Kontinenten – Günther Friedmann und seine Band“ zur Verfügung; hinzu kommen Würdigungen zahlreicher Banater Persönlichkeiten, unter ihnen kaum bekannte Männer wie die aus Orzydorf stammenden Adolf Lendl, der Begründer des modernen zoologischen Gartens in Budapest, und Stefan Keller, den Gründer des Kurbades Kalatscha. Georg Schmidt zeichnet ein eindrucksvolles Porträt der Marosch im Banat; ein Gespräch mit dem Historiker Volker Wollmann gibt Aufschluss über den Umgang mit Industriedenkmälern, Helmut Kulhanek stellt am Beispiel des Banater Berglands Aktien und historische Wertpapiere als wertvolle Quellen zur Banater Wirtschaftsgeschichte vor.
Volks- und heimatkundliche Beiträge haben bereitgestellt Dr. Hans Gehl (zum 100. Geburtstag von Erich Lammert), Gottfried Habenicht (eine weitere Volkslied-Präsentation), Barbara Gaug über Blumen im Banater Haus und Hans Fink (eine Analyse zu Banater Rätsel- und Scherzfragen). Im Abschnitt „Bildende Kunst“ kommt János Szekernyés Porträt des Malers und Grafikers Béla Uitz einer Wiederentdeckung des bedeutenden Künstlers aus Temeswar gleich. Mit Reproduktionen ihrer Arbeiten sind anlassgebunden die Banater Künstler Oskar Szuhanek, Stefan Jäger, Franz Ferch, Franz Kumher, Hildegard Klepper-Paar, Walter A. Kirchner, Helmut Stürmer, Gernot Waldner und Bruno Bradt im Buch vertreten.
Im Abschnitt Literatur erinnert Dr. Walter Engel an den „Dichter der Banater Heide“ Peter Jung (Ein Loblied auf die Heimat) und Dr. Hans Dama an Hans Wolfram Hockl (Menschlichkeit und Toleranz), von Julia Schiff und Robert Schiff werden Fragmente aus ihren Romanen „Reihertanz“ bzw. „Falsche Fuffziger“ veröffentlicht. Aus dem Schatz der banatdeutschen Volksliteratur erscheinen Sagen, aufgezeichnet von Hans Diplich, Alexander Heim und Hans Mokka, heitere Dorfgeschichten in schwäbischer Mundart von Zacharias Böhnisch, Hans Niedermayer und Josef Titsch. Eine nachgebaute „Sacklaser Roll“ zum Bügeln von Bettwäsche stellt Margaretha Mayer vor. Der fünfte „Banater Kalender“ bietet aber noch viel mehr.