Stefan Jäger Archiv

ART:0369 - Sorge um Hatzfelder Kulturgüter: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Archiv
Wechseln zu:Navigation, Suche
K
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Bibliografie Zeitung
+
{{DISPLAYTITLE:Sorge um Hatzfelder Kulturgüter}}
  |AutorName          = Schenk  
+
 
  |AutorVorname        = Anton
+
{{Infobox Bibliografie
  |Aufsatztitel        = Sorge um Hatzfelder Kulturgüter
+
  |Artikelnummer              =0369
  |Zeitungstitel      = Banater Post
+
|Cover                            =
  |Untertitel          =
+
|Autor                            =Anton Schenk
  |Erscheinungsort     = München
+
  |Autor2                          =
  |Jahrgang           = 35
+
|Autor3                          =
  |Nummer             = 23-24
+
  |Titel_Artikel                =Sorge um Hatzfelder Kulturgüter
  |Datum               = 10.12.1990
+
  |Untertitel_Artikel        =
  |Seite               = 23
+
|Publikation                    =Zeitung
 +
|Publikation_Titel          =Banater Post
 +
  |Publikation_Untertitel  =
 +
|Reihe                            =
 +
|Band                            =
 +
|Herausgeber                  =
 +
|Verlag                          =
 +
|Druckerei                      =
 +
  |Erscheinungsort           =München
 +
|Jahr                              =
 +
  |Jahrgang                       =35
 +
|Ausgabe                        =
 +
  |Nummer                       =23/24
 +
|Folge                            =
 +
|Heft                              =
 +
  |Datum                           =10.12.1990
 +
  |Seite                             =23
 +
|Seiten                            =
 +
|ISBN                            =
 
}}
 
}}
 +
Zu Allerheiligen waren viele unserer Landsleute in [[Jimbolia|Hatzfeld]] und besuchten den Friedhof dort. Viele der Besucher sind mit einigen Fragen bezüglich der Vorgänge in der alten Heimat an die Heimatortsgemeinschaft getreten, was mich dazu bewog, folgendes öffentlich zu diskutieren:<br/>
 +
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Franz Ackermann und ich sind zur Zeit an der würdigen Neugestaltung der deutschen Kriegsgräber auf dem [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Friedhof beteiligt. Die Arbeiten gehen dem Ende zu. Das gesamte Gräberfeld (die Verlustunterlagen weisen 44 Meldungen aus) wurde mit einer Betonkante (40 cm) eingefriedet und mit Erdreich von der örtlichen Ziegelei aufgeschüttet und einplaniert. Erst im Frühjahr, wenn das Erdreich sich gefestigt hat, wird der Grassamen ausgesät und die alten bestehenden Blechkreuze durch Metallkreuze (das alles schon in [[Jimbolia|Hatzfeld]] ist) ausgewechselt. In den neuen Kreuzen ist die Beschriftung - der Name und Vorname des Gefallenen sowie seine Geburts- und Todesdaten - eingelassen. 1991 ist noch geplant, in den Rasen eine Marmorplatte mit einem sinnvollen Spruch einzulegen.<br/>
 +
Bereits 1987 wurden erste Versuche unternommen, die deutschen Kriegsgräber herzurichten. Damals kam von Seiten der Friedhofsverwaltung ein ängstliches Ablehnen und seitens der Behörden gar ein drohendes Verbot.<br/>
 +
Die heutige Situation sieht zum Glück anders aus. Vom Stadtpfarrer Michael Sauer sowie vom Bürgermeister liegt eine schriftliche Einwilligung vor zur Herrichtung dieser Ruhestätte. Stadtpfarrer Sauer hat an Allerheiligen die Gedenkstätte bereits eingeweiht. Bekanntlich wurden diese Soldatengräber 1945 von Horden verwüstet. In den Jahren darauf aber fanden sich immer wieder Frauen - sie hatten selbst ihre Angehörigen im Krieg verloren -, die sich um diese Gräber kümmerten.<br/>
 +
Die neue Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges (Monate September -Oktober 1944) ist nun bald endgültig gestaltet. Dies entspricht auch den Genfer Konventionen von 1929 und 1949, Bestimmungen, die auch für Rumänien verbindlich sind.<br/>
 +
Auch über die Ruhestätten von Banater Persönlichkeiten auf dem [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Friedhof müsste öffentlich diskutiert werden. Die Gräber von [[Stefan Jäger]], [[Peter Jung]], [[Dr._Karl_Diel|Dr. Diel]], Prof. [[Emmerich Bartzer|Bartzer]], Karl von Möller u. a. sind in einem trostlosen Zustand, und bei manchen sind die Grabinschriften kaum noch leserlich. Ich denke an eine Grabpflege durch den Friedhofsaufseher, und mit Hilfe der HOG Hatzfeld oder dem Banater Hilfswerk könnte man die Inschriften durch den [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Steinmetz erneuern. Gute Ratschläge sind erwünscht. An Allerseelen wurde die Ruhestätte von [[Stefan Jäger|St. Jäger]] von Frau Nemet Weber Anna noch mit Blumen geschmückt und eine Kerze angefacht. Das hatte vorher die Schule immer gemacht.<br/>
 +
Unser Landsmann [[Karl-Hans Gross|Karl-Hans Groß]] hat in der Nr. 20/1990 der Banater Post mit Recht nach dem Stand der Dinge, wie die Jäger-[[Gedenkstätte]], gefragt. Prof. [[Karl-Hans Gross|Groß]], Prof. [[Hans Bräuner]], Prof. Erich Huniar u. a. waren maßgeblich an deren Errichtung und Aufbau vor 20 Jahren beteiligt. Da es um den Fortbestand oder um Auflösung der [[Gedenkstätte]] geht, wäre es wünschenswert, wenn diejenigen Personen, die gesicherte Informationen über die gegenwärtige Lage der [[Gedenkstätte]] besitzen, diese in der Banater Post bekannt machen würden. Auch wäre eine Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk der Banater Schwaben in Sachen [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Kulturgüter wünschenswert.<br/>
 +
Bezüglich des Kunstraubs in der Futoker Kirche von [[Jimbolia|Hatzfeld]] wäre noch zu berichten, dass die entwendeten Jäger-Gemälde [[WK:0300|„Herz Jesu"]] und [[WK:0298|„Maria"]] wieder an ihrem alten Platz sind. Noch nicht geklärt ist, wie die beschädigten Vitralien ersetzt werden können.<br/>
 +
Meinungen und Anregungen zu den aufgeworfenen Fragen können an Anton Schenk, Glühwürmchenweg 19, 7000 Stuttgart 40, oder auch an die Landesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Schloßstr. 92,7000 Stuttgart 1, gerichtet werden.<br/>
  
 
+
==PDF-Datei des Artikels==
Zu Allerheiligen waren viele unserer Landsleute in [[Jimbolia|Hatzfeld]] und besuchten den Friedhof dort. Viele der Besucher sind mit einigen Fragen bezüglich der Vorgänge in der alten Heimat an die Heimatortsgemeinschaft getreten, was mich dazu bewog, folgendes öffentlich zu diskutieren:
+
* {{pdf|ART_0369.pdf|Banater Post (19/Nr.23/24)}}
 
 
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Franz Ackermann und ich sind zur Zeit an der würdigen Neugestaltung der deutschen Kriegsgräber auf dem [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Friedhof beteiligt. Die Arbeiten gehen dem Ende zu. Das gesamte Gräberfeld (die Verlustunterlagen weisen 44 Meldungen aus) wurde mit einer Betonkante (40 cm) eingefriedet und mit Erdreich von der örtlichen Ziegelei aufgeschüttet und einplaniert. Erst im Frühjahr, wenn das Erdreich sich gefestigt hat, wird der Grassamen ausgesät und die alten bestehenden Blechkreuze durch Metallkreuze (das alles schon in [[Jimbolia|Hatzfeld]] ist) ausgewechselt. In den neuen Kreuzen ist die Beschriftung - der Name und Vorname des Gefallenen sowie seine Geburts- und Todesdaten - eingelassen. 1991 ist noch geplant, in den Rasen eine Marmorplatte mit einem sinnvollen Spruch einzulegen.
 
 
 
Bereits 1987 wurden erste Versuche unternommen, die deutschen Kriegsgräber herzurichten. Damals kam von Seiten der Friedhofsverwaltung ein ängstliches Ablehnen und seitens der Behörden gar ein drohendes Verbot.
 
 
 
Die heutige Situation sieht zum Glück anders aus. Vom Stadtpfarrer Michael Sauer sowie vom Bürgermeister liegt eine schriftliche Einwilligung vor zur Herrichtung dieser Ruhestätte. Stadtpfarrer Sauer hat an Allerheiligen die Gedenkstätte bereits eingeweiht. Bekanntlich wurden diese Soldatengräber 1945 von Horden verwüstet. In den Jahren darauf aber fanden sich immer wieder Frauen - sie hatten selbst ihre Angehörigen im Krieg verloren -, die sich um diese Gräber kümmerten.
 
 
 
Die neue Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges (Monate September -Oktober 1944) ist nun bald endgültig gestaltet. Dies entspricht auch den Genfer Konventionen von 1929 und 1949, Bestimmungen, die auch für Rumänien verbindlich sind.
 
 
 
Auch über die Ruhestätten von Banater Persönlichkeiten auf dem [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Friedhof müsste öffentlich diskutiert werden. Die Gräber von [[Stefan Jäger]], [[Peter Jung]], [[Dr._Karl_Diel|Dr. Diel]], Prof. [[Emmerich Bartzer|Bartzer]], Karl von Möller u. a. sind in einem trostlosen Zustand, und bei manchen sind die Grabinschriften kaum noch leserlich. Ich denke an eine Grabpflege durch den Friedhofsaufseher, und mit Hilfe der HOG Hatzfeld oder dem Banater Hilfswerk könnte man die Inschriften durch den [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Steinmetz erneuern. Gute Ratschläge sind erwünscht. An Allerseelen wurde die Ruhestätte von [[Stefan Jäger|St. Jäger]] von Frau Nemet Weber Anna noch mit Blumen geschmückt und eine Kerze angefacht. Das hatte vorher die Schule immer gemacht.
 
 
 
Unser Landsmann [[Karl-Hans Gross|Karl-Hans Groß]] hat in der Nr. 20/1990 der Banater Post mit Recht nach dem Stand der Dinge, wie die Jäger-[[Gedenkstätte]], gefragt. Prof. [[Karl-Hans Gross|Groß]], Prof. [[Hans Bräuner]], Prof. Erich Huniar u. a. waren maßgeblich an deren Errichtung und Aufbau vor 20 Jahren beteiligt. Da es um den Fortbestand oder um Auflösung der [[Gedenkstätte]] geht, wäre es wünschenswert, wenn diejenigen Personen, die gesicherte Informationen über die gegenwärtige Lage der [[Gedenkstätte]] besitzen, diese in der Banater Post bekannt machen würden. Auch wäre eine Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk der Banater Schwaben in Sachen [[Jimbolia|Hatzfeld]]er Kulturgüter wünschenswert.
 
 
 
Bezüglich des Kunstraubs in der Futoker Kirche von [[Jimbolia|Hatzfeld]] wäre noch zu berichten, dass die entwendeten Jäger-Gemälde „[[Herz Jesu]]" und „[[Maria]]" wieder an ihrem alten Platz sind. Noch nicht geklärt ist, wie die beschädigten Vitralien ersetzt werden können.
 
 
 
Meinungen und Anregungen zu den aufgeworfenen Fragen können an Anton Schenk, Glühwürmchenweg 19, 7000 Stuttgart 40, oder auch an die Landesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Schloßstr. 92,7000 Stuttgart 1, gerichtet werden.
 
 
 
 
 
  
 
[[Kategorie:Zeitung]]
 
[[Kategorie:Zeitung]]
 
[[Kategorie:Banater Post]]
 
[[Kategorie:Banater Post]]
[[Kategorie:Erwähnung]]
+
[[Kategorie:Ehrengrab]]

Aktuelle Version vom 31. Dezember 2015, 14:25 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 0369
Autor Name: Anton Schenk
Titel des Artikels : Sorge um Hatzfelder Kulturgüter
Publikation: Zeitung
Titel der Publikation: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 35
Nummer: 23/24
Datum: 10.12.1990
Seite: 23
* [[Anton Schenk]]: [[ART:0369 - Sorge um Hatzfelder Kulturgüter|<i>Sorge um Hatzfelder Kulturgüter</i>]]. Banater Post, München 10.12.1990 (Jg.35 Nr.23/24), S. 23

Zu Allerheiligen waren viele unserer Landsleute in Hatzfeld und besuchten den Friedhof dort. Viele der Besucher sind mit einigen Fragen bezüglich der Vorgänge in der alten Heimat an die Heimatortsgemeinschaft getreten, was mich dazu bewog, folgendes öffentlich zu diskutieren:
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Franz Ackermann und ich sind zur Zeit an der würdigen Neugestaltung der deutschen Kriegsgräber auf dem Hatzfelder Friedhof beteiligt. Die Arbeiten gehen dem Ende zu. Das gesamte Gräberfeld (die Verlustunterlagen weisen 44 Meldungen aus) wurde mit einer Betonkante (40 cm) eingefriedet und mit Erdreich von der örtlichen Ziegelei aufgeschüttet und einplaniert. Erst im Frühjahr, wenn das Erdreich sich gefestigt hat, wird der Grassamen ausgesät und die alten bestehenden Blechkreuze durch Metallkreuze (das alles schon in Hatzfeld ist) ausgewechselt. In den neuen Kreuzen ist die Beschriftung - der Name und Vorname des Gefallenen sowie seine Geburts- und Todesdaten - eingelassen. 1991 ist noch geplant, in den Rasen eine Marmorplatte mit einem sinnvollen Spruch einzulegen.
Bereits 1987 wurden erste Versuche unternommen, die deutschen Kriegsgräber herzurichten. Damals kam von Seiten der Friedhofsverwaltung ein ängstliches Ablehnen und seitens der Behörden gar ein drohendes Verbot.
Die heutige Situation sieht zum Glück anders aus. Vom Stadtpfarrer Michael Sauer sowie vom Bürgermeister liegt eine schriftliche Einwilligung vor zur Herrichtung dieser Ruhestätte. Stadtpfarrer Sauer hat an Allerheiligen die Gedenkstätte bereits eingeweiht. Bekanntlich wurden diese Soldatengräber 1945 von Horden verwüstet. In den Jahren darauf aber fanden sich immer wieder Frauen - sie hatten selbst ihre Angehörigen im Krieg verloren -, die sich um diese Gräber kümmerten.
Die neue Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges (Monate September -Oktober 1944) ist nun bald endgültig gestaltet. Dies entspricht auch den Genfer Konventionen von 1929 und 1949, Bestimmungen, die auch für Rumänien verbindlich sind.
Auch über die Ruhestätten von Banater Persönlichkeiten auf dem Hatzfelder Friedhof müsste öffentlich diskutiert werden. Die Gräber von Stefan Jäger, Peter Jung, Dr. Diel, Prof. Bartzer, Karl von Möller u. a. sind in einem trostlosen Zustand, und bei manchen sind die Grabinschriften kaum noch leserlich. Ich denke an eine Grabpflege durch den Friedhofsaufseher, und mit Hilfe der HOG Hatzfeld oder dem Banater Hilfswerk könnte man die Inschriften durch den Hatzfelder Steinmetz erneuern. Gute Ratschläge sind erwünscht. An Allerseelen wurde die Ruhestätte von St. Jäger von Frau Nemet Weber Anna noch mit Blumen geschmückt und eine Kerze angefacht. Das hatte vorher die Schule immer gemacht.
Unser Landsmann Karl-Hans Groß hat in der Nr. 20/1990 der Banater Post mit Recht nach dem Stand der Dinge, wie die Jäger-Gedenkstätte, gefragt. Prof. Groß, Prof. Hans Bräuner, Prof. Erich Huniar u. a. waren maßgeblich an deren Errichtung und Aufbau vor 20 Jahren beteiligt. Da es um den Fortbestand oder um Auflösung der Gedenkstätte geht, wäre es wünschenswert, wenn diejenigen Personen, die gesicherte Informationen über die gegenwärtige Lage der Gedenkstätte besitzen, diese in der Banater Post bekannt machen würden. Auch wäre eine Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk der Banater Schwaben in Sachen Hatzfelder Kulturgüter wünschenswert.
Bezüglich des Kunstraubs in der Futoker Kirche von Hatzfeld wäre noch zu berichten, dass die entwendeten Jäger-Gemälde „Herz Jesu" und „Maria" wieder an ihrem alten Platz sind. Noch nicht geklärt ist, wie die beschädigten Vitralien ersetzt werden können.
Meinungen und Anregungen zu den aufgeworfenen Fragen können an Anton Schenk, Glühwürmchenweg 19, 7000 Stuttgart 40, oder auch an die Landesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Schloßstr. 92,7000 Stuttgart 1, gerichtet werden.

PDF-Datei des Artikels