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Biled (früher Billiet, deutsch Billed, ungarisch Billéd) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș im rumänischen Banat.
 
Biled (früher Billiet, deutsch Billed, ungarisch Billéd) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș im rumänischen Banat.
 
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<div style="font-size:8pt"> [https://de.wikipedia.org/wiki/Biled (aus wikipedia.de)]</div>
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Billyed wurde im Jahre 1462 erstmals urkundlich als Besitz der Familie ''Hagymas de Beregszo'' erwähnt. 1765 begann im Rahmen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenzug#Zweiter großer Schwabenzug Zweiten Schwabenzuges] die deutsche Besiedlung des Ortes.
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Im Unterschied zu den Dorfgründungen der karolinischen und frühtheresianischen Ansiedlungsperiode wurde der Ort Billed neu auf unbebautem siedlungsfreiem Weideland errichtet. Bereits im Jahr 1764 wurden die Pächter des Prädiums Billed angewiesen, neue Weideflächen zu
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pachten, da dieses Prädium zur Besiedlung vorgesehen sei. Der Ort wurde als erster der theresianischen Zeit mit 252 Häusern, einer Schule und einer Kirche geplant, und im Herbst 1765 wurde der Grundstein für das erste Kolonistenhaus gelegt. Etwa im Jahr 1767 war die Erbauung des Ortes vollendet. Schon mit der beginnenden Bautätigkeit wurden die ersten Kolonisten, die ihre Häuser zum Teil selbst errichteten, angesiedelt. Dass die Neugründung des Ortes den kommenden Typus der Besiedlung auf der Banater Heide bestimmte, war eines der unmittelbaren Ergebnisse der von ''Kempelen'' initiierten Landvermessung und Kartierung des Banats, die im Jahr 1769 begann. Als Probe wurde der schon bestehende Ort Billed nach Quadratklaftern ausgemessen. Dieser Ortsplan wurde dann einem Entwurf Kempelens beigefügt, der den „Grundriß zu einer systematischen Landes-Einrichtung des [https://de.wikipedia.org/wiki/Temeswarer_Banat Temeswarer Banat]s“ enthielt und [https://de.wikipedia.org/wiki/Maria Theresia Maria Theresia] am 13. Februar 1770 von Baron Stupan vorgetragen wurde. Nach diesem Vortrag veranlasste die Königin persönlich, dass nach dem Typus des Ortes Billed alle künftigen Kolonistenorte zu errichten seien „nach welchen Anmerkungen dann den Plan, welcher zum Muster für alle übrigen Fälle zu dienen hat, vollständig begenehmige“.<ref>[http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1823/1/Dissertation.pdf archiv.ub.uni-heidelberg.de] (PDF; 33,8&nbsp;MB), Swantje Volkmann: ''Die Architektur des 18. Jahrhunderts im Temescher Banat''</ref>
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Biled gehörte zuerst noch zur Pfarrei [[Neubeschenowa]]. Für das Jahr 1766 werden 705 Einwohner in den Matrikelbüchern für Biled angegeben. In den ersten Jahren des Ortes sind überproportional viele Sterbefälle verzeichnet; seit der Grundsteinlegung des Ortes bis Ende des Jahres 1771 waren 936 Personen in Biled verstorben. Allein im Hungerjahr 1770 starben 256 Menschen, darunter 185 Kinder. Ganze Familien wurden dabei ausgelöscht. Neue Siedler kamen jedoch hinzu und zogen in die leer stehenden Häuser. Schon 1771 kamen 150 Nachzügler aus dem Deutschen Reich nach Biled. Die Geburtenrate war recht hoch; im Jahre 1772 wurden 117 Geburten in Biled registriert. Obwohl mit dem Beginn der Besiedlung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Satchinez Knees] durch Deutsche 1797 viele Bileder dahin umzogen, musste 1798 die Neugasse angelegt werden, denn Biled hatte eine Bevölkerungszahl von 1800 Personen erreicht.
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Ab 1830 stiegen die Geburtenzahlen gar auf über 200 jährlich, wobei 1880 mit 276 Geburten die höchste Zahl erreicht wurde. Dadurch stieg die Einwohnerzahl Bileds stetig, um im Jahre 1889 mit 5410 Einwohnern – davon 5254 Deutsche – den Höchststand in seiner Geschichte zu erreichen. Zu dieser Zeit spricht in Biled nahezu jeder Donauschwäbische Mundart.
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Einige Jahre danach begann die Auswanderung nach Amerika, wobei weit über tausend Personen zwischen 1894 und 1914 das Dorf verließen.
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Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat Biled einen Eisenbahnanschluss.
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Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des [https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Trianon Vertrags von Trianon] dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Biled gehörte, fiel an Rumänien.
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Der starke Geburtenrückgang ab 1900 wie auch der Verlust von 124 gefallenen jungen Männern im Ersten Weltkrieg führten dazu, dass die Einwohnerzahl Bileds kontinuierlich sank. Bei der Erfassung im März 1941 wurden noch 3652 Deutsche gezählt. Die Zahl dezimierte sich weiter durch Gefallene und Vermisste im Zweiten Weltkrieg sowie in Gefangenschaft geratene Bewohner Bileds. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges flüchteten einige Familien nach Österreich, Deutschland und Übersee. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, wurden alle deutschstämmigen Männer im Alter von 16–45 und  Frauen zwischen 18–30 zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Verschleppung_von_Rumäniendeutschen_in_die_Sowjetunion Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt].
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Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenreformgesetz_vom_23._März_1945_in_Rumänien Bodenreformgesetz vom 23. März 1945], das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalisierungsgesetz_vom_11._Juni_1948_in_Rumänien Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948] sah die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vor, wodurch alle Wirtschaftsbetriebe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit enteignet wurden. In Biled wurden folgende Einheiten verstaatlicht: die Mühle, die Ziegelei, die Hanffabrik, das Elektrizitätswerk, die Essigfabrik, die Geldinstitute, das Kino, das Sägewerk, der Eisen-, Schnitt- und Kolonialwarenladen.<ref>Franz Klein: ''Billed – Chronik einer Heidegemeinde im Banat in Quellen und Dokumenten 1765–1980'', Herausgeber HOG Billed, Wien 1980</ref>  
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Am 18. Juni 1951 fand die [https://de.wikipedia.org/wiki/Deportation_in_die_Bărăgan-Steppe Deportation in die Bărăgan-Steppe], gemäß dem "Plan zur Evakuierung von Elementen über einen Abschnitt von 25 km, deren Präsenz eine Gefahr für das Grenzgebiet mit Jugoslawien darstellen" statt. Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten, bekamen sie die 1945 enteigneten Häuser und Höfe zurück, der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert.
  
'''''In folgenden Artikel wird Billed erwähnt''''':
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In Biled lebten bis in die 70er Jahre noch etwa 2500 Donauschwaben, was ca. 56 % seiner Gesamtbevölkerung ausmachte. In der darauffolgenden Zeit, vor allem in den 1980er Jahren, hat jedoch die überwiegende Mehrheit das Land in Richtung Deutschland oder Amerika verlassen, so dass heute nur noch ca. 90 Einwohner donauschwäbischer Herkunft in Biled leben.  
* [[Stefan Jäger (von Dr. Peter Pink)|Pink, Peter Dr. Stefan Jäger 1962]]
 
* [[Partner gefunden|Gross, Karl-Hans. Partner gefunden. Neuer Weg Bukarest 1968]]
 
* [[Ein Banater schwäbischer Kunstmaler|Kovács, Andreas. Ein Banater schwäbischer Kunstmaler. Typoskript 1968]]
 
* [[Stefan Jäger, Maler des Banater Volkslebens|Pink, Peter Dr. Stefan Jäger, Maler des Banater Volkslebens. Neuland Salzburg 1969]]
 
* [[Der Schwabenmaler Stefan Jäger|Liebhard, Franz. Menschen und Zeiten. Kriterion Verlag Bukarest 1970]]
 
* [[Stefan Jäger Feier in Hatzfeld|M., J. Dr. Stefan-Jäger-Feier in Hatzfeld. Banater Post München 1977]]
 
* [[Dia-Reihe| Dia-Reihe. Banater Post München 1979]]
 
* [[Kleines NBZ-Lexikon|Geier, Luzian. Kleines NBZ-Lexikon. Neue Banater Zeitung Timișoara 1984]]
 
* [[Für zwei Liter Rotwein|Berwanger, Nikolaus. Für zwei Liter Rotwein. Das Donautal-Magazin Sersheim 1986]]
 
* [[Der Hatzfelder Stefan Jäger, der Maler der Donauschwaben|Scherer, Anton. Der Hatzfelder Stefan Jäger, der Maler der Donauschwaben. Südostdeutsche Vierteljahresblätter 1986]]
 
* [[Stefan Jäger – ein Banater Maler|Stefan Jäger – ein Banater Maler. Beiträge zur deutschen Kultur Freiburg i.Br. 1986]]
 
* [[Vortrag in Heidelberg| Banater Mediziner- und Absolvententreffen am 29./30.8.1987 im Parkhotel Haarlass in Heidelberg. Banater Post München 1987]]
 
* [[Stefan Jäger, der Maler der Banater Schwaben und aller Donauschwaben| Stefan Jäger, der Maler der Banater Schwaben und aller Donauschwaben. Donauschwaben-Kalender 1989]]
 
* [[Stefan Jäger und seine Bedeutung für uns (KHG)|Stefan Jäger und seine Bedeutung für uns. Stefan Jäger Gedenk- und Begegnungshaus Jimbolia - Hatzfeld 1996]]
 
  
* [[Stefan Jäger und seine Bedeutung für uns|Gross, Karl-Hans. Stefan Jäger und seine Bedeutung für uns. Observator de Jimbolia Timișoara 1997]]
+
<br style="clear:both"/>
* [[Der banatschwäbischen Volksseele ein musikalisches Denkmal gesetz|Nucă-Bartzer, Adrian. Der banatschwäbischen Volksseele ein musikalisches Denkmal gesetzt. Banater Post München 1998]]
+
== Anmerkungen==
* [[Der Maler der Donauschwaben|Just, Hans Matthias. Der Maler der Donauschwaben. Der Donauschwabe Aalen 2002]]
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<references />
* [[„Da muss man nur schauen, für Worte bleibt keine Zeit!"|HOG Billed. „Da muss man nur schauen, für Worte bleibt keine Zeit!". Billeder Heimatblatt 2002 ]]
+
== Literatur ==
* [[Zurück zu den Wurzeln|Schmidmair, Erika. Zurück zu den Wurzeln. Banater Post München 2002]]
+
* Franz Klein: ''Billed – Chronik einer Heidegemeinde im Banat in Quellen und Dokumenten 1765–1980'', Herausgeber HOG Billed, Wien 1980
* [[Zurück zu den Wurzeln.| Zurück zu den Wurzeln. Jahrbuch des Demokratischen Forums der Deutschen in Temeswar 2003 2002]]
+
* Hans Wikete: ''Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Billed - Band l-lll 1765-2000'', Herausgeber HOG Billed, Karlsruhe 2000
* [[Geschichte, Tradition, Perspektiven|Cărămidariu, Dan. Geschichte, Tradition, Perspektiven. Allgemeine Deutsche Zeitung Bukarest 2003]]
+
* Daten des Landesinstitutes für Statistik Bukarest und der Kreisdirektionen für Statistik in Rumänien
* [[Geschichte, Tradition, Perspektiven (.)| Geschichte, Tradition, Perspektiven. Deutsches Jahrbuch für Rumänien 2004 Bukarest ADZ Verlag 2004]]
+
* Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber und Walter Wolf: ''Das Banat und die Banater Schwaben. Band 5. Städte und Dörfer'', Mediengruppe Universal Grafische Betriebe München GmbH, München, 2011, 670 Seiten, ISBN 3-922979-63-7
* [[Ein Stück von uns|Landsmannschaft. Ein Stück von uns. Aufbruch und Ausklang Stuttgart 2009]]
 
* [[Die Ausstellung in Gertianosch 1910|HOG Gertianosch. Die Ausstellung in Gertianosch 1910. Gertianoscher Kulener 2010 Temeschburg Verlag Eurobit 2010]]
 
* [[Annäherung an Stefan Jäger| Annäherung an Stefan Jäger. Heimatblatt Hatzfeld 2011]]
 
* [[Durch Zufall gerettet|Mildenberger, Peter. Durch Zufall gerettet. Banater Post München 2011]]
 
  
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== Weblinks ==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Biled wikipedia Billed] deutsch
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* [http://www.billed.de/ Billed, ein Schwabendorf in der Banater Heide]
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* [http://www.banater-schwaben.org/index.php?id=137 banater-schwaben.org], Heimatortsgemeinschaft Billed
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* [http://www.youtube.com/watch?v=30TEnH4DsMc youtube.com], Film über Billed
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* [http://www.youtube.com/watch?v=czrcDu4soIo youtube.com], Banatschwäbische Mundart aus Billed
  
 
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2016, 09:04 Uhr


Wappen Billed.jpg
Biled
Billed
Billéd
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Hist. Region: Banat
Gemeindeart: Gemeinde
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 53′ 10″ N
20° 57′ 42″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 90 m
Fläche: 63,23 km²
Einwohner: 3.294
Kirche
Kirche Billed.jpg

Biled (früher Billiet, deutsch Billed, ungarisch Billéd) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș im rumänischen Banat.

Geschichte

Billyed wurde im Jahre 1462 erstmals urkundlich als Besitz der Familie Hagymas de Beregszo erwähnt. 1765 begann im Rahmen des großer Schwabenzug Zweiten Schwabenzuges die deutsche Besiedlung des Ortes.

Im Unterschied zu den Dorfgründungen der karolinischen und frühtheresianischen Ansiedlungsperiode wurde der Ort Billed neu auf unbebautem siedlungsfreiem Weideland errichtet. Bereits im Jahr 1764 wurden die Pächter des Prädiums Billed angewiesen, neue Weideflächen zu pachten, da dieses Prädium zur Besiedlung vorgesehen sei. Der Ort wurde als erster der theresianischen Zeit mit 252 Häusern, einer Schule und einer Kirche geplant, und im Herbst 1765 wurde der Grundstein für das erste Kolonistenhaus gelegt. Etwa im Jahr 1767 war die Erbauung des Ortes vollendet. Schon mit der beginnenden Bautätigkeit wurden die ersten Kolonisten, die ihre Häuser zum Teil selbst errichteten, angesiedelt. Dass die Neugründung des Ortes den kommenden Typus der Besiedlung auf der Banater Heide bestimmte, war eines der unmittelbaren Ergebnisse der von Kempelen initiierten Landvermessung und Kartierung des Banats, die im Jahr 1769 begann. Als Probe wurde der schon bestehende Ort Billed nach Quadratklaftern ausgemessen. Dieser Ortsplan wurde dann einem Entwurf Kempelens beigefügt, der den „Grundriß zu einer systematischen Landes-Einrichtung des Temeswarer Banats“ enthielt und Theresia Maria Theresia am 13. Februar 1770 von Baron Stupan vorgetragen wurde. Nach diesem Vortrag veranlasste die Königin persönlich, dass nach dem Typus des Ortes Billed alle künftigen Kolonistenorte zu errichten seien „nach welchen Anmerkungen dann den Plan, welcher zum Muster für alle übrigen Fälle zu dienen hat, vollständig begenehmige“.[1]

Biled gehörte zuerst noch zur Pfarrei Neubeschenowa. Für das Jahr 1766 werden 705 Einwohner in den Matrikelbüchern für Biled angegeben. In den ersten Jahren des Ortes sind überproportional viele Sterbefälle verzeichnet; seit der Grundsteinlegung des Ortes bis Ende des Jahres 1771 waren 936 Personen in Biled verstorben. Allein im Hungerjahr 1770 starben 256 Menschen, darunter 185 Kinder. Ganze Familien wurden dabei ausgelöscht. Neue Siedler kamen jedoch hinzu und zogen in die leer stehenden Häuser. Schon 1771 kamen 150 Nachzügler aus dem Deutschen Reich nach Biled. Die Geburtenrate war recht hoch; im Jahre 1772 wurden 117 Geburten in Biled registriert. Obwohl mit dem Beginn der Besiedlung von Knees durch Deutsche 1797 viele Bileder dahin umzogen, musste 1798 die Neugasse angelegt werden, denn Biled hatte eine Bevölkerungszahl von 1800 Personen erreicht. Ab 1830 stiegen die Geburtenzahlen gar auf über 200 jährlich, wobei 1880 mit 276 Geburten die höchste Zahl erreicht wurde. Dadurch stieg die Einwohnerzahl Bileds stetig, um im Jahre 1889 mit 5410 Einwohnern – davon 5254 Deutsche – den Höchststand in seiner Geschichte zu erreichen. Zu dieser Zeit spricht in Biled nahezu jeder Donauschwäbische Mundart.

Einige Jahre danach begann die Auswanderung nach Amerika, wobei weit über tausend Personen zwischen 1894 und 1914 das Dorf verließen.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat Biled einen Eisenbahnanschluss.

Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Biled gehörte, fiel an Rumänien.

Der starke Geburtenrückgang ab 1900 wie auch der Verlust von 124 gefallenen jungen Männern im Ersten Weltkrieg führten dazu, dass die Einwohnerzahl Bileds kontinuierlich sank. Bei der Erfassung im März 1941 wurden noch 3652 Deutsche gezählt. Die Zahl dezimierte sich weiter durch Gefallene und Vermisste im Zweiten Weltkrieg sowie in Gefangenschaft geratene Bewohner Bileds. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges flüchteten einige Familien nach Österreich, Deutschland und Übersee. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, wurden alle deutschstämmigen Männer im Alter von 16–45 und Frauen zwischen 18–30 zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt.

Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948 sah die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vor, wodurch alle Wirtschaftsbetriebe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit enteignet wurden. In Biled wurden folgende Einheiten verstaatlicht: die Mühle, die Ziegelei, die Hanffabrik, das Elektrizitätswerk, die Essigfabrik, die Geldinstitute, das Kino, das Sägewerk, der Eisen-, Schnitt- und Kolonialwarenladen.[2]

Am 18. Juni 1951 fand die Deportation in die Bărăgan-Steppe, gemäß dem "Plan zur Evakuierung von Elementen über einen Abschnitt von 25 km, deren Präsenz eine Gefahr für das Grenzgebiet mit Jugoslawien darstellen" statt. Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten, bekamen sie die 1945 enteigneten Häuser und Höfe zurück, der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert.

In Biled lebten bis in die 70er Jahre noch etwa 2500 Donauschwaben, was ca. 56 % seiner Gesamtbevölkerung ausmachte. In der darauffolgenden Zeit, vor allem in den 1980er Jahren, hat jedoch die überwiegende Mehrheit das Land in Richtung Deutschland oder Amerika verlassen, so dass heute nur noch ca. 90 Einwohner donauschwäbischer Herkunft in Biled leben.


Anmerkungen

  1. archiv.ub.uni-heidelberg.de (PDF; 33,8 MB), Swantje Volkmann: Die Architektur des 18. Jahrhunderts im Temescher Banat
  2. Franz Klein: Billed – Chronik einer Heidegemeinde im Banat in Quellen und Dokumenten 1765–1980, Herausgeber HOG Billed, Wien 1980

Literatur

  • Franz Klein: Billed – Chronik einer Heidegemeinde im Banat in Quellen und Dokumenten 1765–1980, Herausgeber HOG Billed, Wien 1980
  • Hans Wikete: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Billed - Band l-lll 1765-2000, Herausgeber HOG Billed, Karlsruhe 2000
  • Daten des Landesinstitutes für Statistik Bukarest und der Kreisdirektionen für Statistik in Rumänien
  • Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber und Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben. Band 5. Städte und Dörfer, Mediengruppe Universal Grafische Betriebe München GmbH, München, 2011, 670 Seiten, ISBN 3-922979-63-7

Weblinks