Stefan Jäger Archiv

ART:0834 - Skizzen und Entwürfe: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine kleine [[WK:0916|Aquarellskizze]] zeigt im Vordergrund einen mit Gepäck, Frauen und Kindern beladenen Ochsenwagen, den ein einheimischer serbischer Bauer vom Donauufer landeinwärts lenkt; es folgen weitere Wagen, von Männern begleitet; am Donauufer ist man mit dem Ausschiffen zweier mit Brettern bedeckter Kähne beschäftigt; in der Ferne sieht man die verschwommenen Umrisse einer Stadt (S. 178). Zwei weitere Skizzen sind demselben Thema der Ausschiffung gewidmet. Eine [[WK:0714|Aquarellskizze]] befindet sich im Besitze von Alexander Rusu (Temesvar) und eine Tuschzeichnung im Besitze des [[Banater Museum]]s. Beide Varianten weisen keine wesentlichen Unterschiede in der Komposition auf, sie sind figurenreich und bewegt. Im Vordergrund sieht man zwei Gerichtsdiener, die einen Priester, dem Oberhaupt der Ansiedler, die Liste der Zuweisung überreichen. Auf der Aquarellskizze erscheint noch ein Franziskanermönch. Während die Tuschzeichnung die Handlung weiter in den Vordergrund rückt – schon durch eine ihr Bündel schnürendes Frauengestalt –, fehlt Ähnliches in der Aquarellskizze; die Kolonistengruppe ist bedeutend weiter in den Hintergrund gedrängt und verschwindet hinter den beladenen Wagen (S. 175). Links, vor einem stattlichen Ochsengespann, steht ein serbischer Fuhrmann, auf seinen Stock gestützt, und wartet auf den Befehl zum Abzug, um die Ansiedler an den ihnen von der Verwaltung zugewiesenen Bestimmungsort zu bringen. Am Donauufer liegen die Ulmer Schachteln. Jenseits des Ufers erheben sich auf einem Berghügel die Umrisse der Peterwardeiner Festung. [[Stefan Jäger]] hat hier die Ankunft der Ansiedler in der Batschka dargestellt.<br/>
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Die zahlreichen Skizzen, in denen sich der Maler mit diesem Thema auseinadersetzte, könnten darauf schließen lassen, dass [[Stefan Jäger|Jäger]] diese Szenen in Öl zum so genannten [[WK:0376|Einwanderungsbild]] gestalten wollte und wahrscheinlich den Bestellern vorlegte. Die Wahl der Gertjanoscher Bürger fiel aber auf die erstere uns bekannte Komposition, von der uns ein [[WK:1021|Entwurf]] in Tusche erhalten geblieben ist (S. 176).<br/>
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Eine kleine Aquarellskizze zeigt im Vordergrund einen mit Gepäck, Frauen und Kindern beladenen Ochsenwagen, den ein einheimischer serbischer Bauer vom Donauufer landeinwärts lenkt; es folgen weitere Wagen, von Männern begleitet; am Donauufer ist man mit dem Ausschiffen zweier mit Brettern bedeckter Kähne beschäftigt; in der Ferne sieht man die verschwommenen Umrisse einer Stadt (S. 178). Zwei weitere Skizzen sind demselben Thema der Ausschiffung gewidmet. Eine Aquarellskizze befindet sich im Besitze von Alexander Rusu (Temesvar) und eine Tuschzeichnung im Besitze des [[Banater Museum]]s. Beide Varianten weisen keine wesentlichen Unterschiede in der Komposition auf, sie sind figurenreich und bewegt. Im Vordergrund sieht man zwei Gerichtsdiener, die einen Priester, dem Oberhaupt der Ansiedler, die Liste der Zuweisung überreichen. Auf der Aquarellskizze erscheint noch ein Franziskanermönch. Während die Tuschzeichnung die Handlung weiter in den Vordergrund rückt – schon durch eine ihr Bündel schnürendes Frauengestalt –, fehlt Ähnliches in der Aquarellskizze; die Kolonistengruppe ist bedeutend weiter in den Hintergrund gedrängt und verschwindet hinter den beladenen Wagen (S. 175). Links, vor einem stattlichen Ochsengespann, steht ein serbischer Fuhrmann, auf seinen Stock gestützt, und wartet auf den Befehl zum Abzug, um die Ansiedler an den ihnen von der Verwaltung zugewiesenen Bestimmungsort zu bringen. Am Donauufer liegen die Ulmer Schachteln. Jenseits des Ufers erheben sich auf einem Berghügel die Umrisse der Peterwardeiner Festung. [[Stefan Jäger]] hat hier die Ankunft der Ansiedler in der Batschka dargestellt.
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[[Kategorie:Buchkalender]]
 
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[[Kategorie:Ethnografie]]
Die zahlreichen Skizzen, in denen sich der Maler mit diesem Thema auseinadersetzte, könnten darauf schließen lassen, dass [[Stefan Jäger|Jäger]] diese Szenen in Öl zum so genannten [[Einwanderungsbild]] gestalten wollte und wahrscheinlich den Bestellern vorlegte. Die Wahl der Gertjanoscher Bürger fiel aber auf die erstere uns bekannte Komposition, von der uns ein Entwurf in Tusche erhalten geblieben ist (S. 176).
 
 
 
Annemarie Podlipny-Hehn: Stefan Jäger. Kriterien Verlag Bukarest, 1972
 
 
 
Repro:
 
Skizze: Siedler werden mit Vorspannwagen transportiert
 
Aquarellskizze: Ankunft und Zuteilung der Häuser
 
Tusch-Skizze mit Einwanderergruppe
 
 
 
[[Kategorie:Kalender]]
 
 
[[Kategorie:Triptychon]]
 
[[Kategorie:Triptychon]]
[[Kategorie:Skizze]]
 
[[Kategorie:Bildbeschreibung]]
 
[[Kategorie:Reproduktionen]]
 

Aktuelle Version vom 29. Mai 2016, 15:17 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 0834
Autor Name: Dr. Annemarie Podlipny-Hehn
Titel des Artikels : Skizzen und Entwürfe
Titel der Publikation: Banater Kalender 2010
Herausgeber: Aneta und Walther Konschitzky
Verlag: Banat
Erscheinungsort: Erding
Jahr: 2009
Seite: 174
* [[Dr. Annemarie Podlipny-Hehn]]: [[ART:0834 - Skizzen und Entwürfe|<i>Skizzen und Entwürfe</i>]]. Banater Kalender 2010. Aneta und Walther Konschitzky. Banat, Erding 2009

Eine kleine Aquarellskizze zeigt im Vordergrund einen mit Gepäck, Frauen und Kindern beladenen Ochsenwagen, den ein einheimischer serbischer Bauer vom Donauufer landeinwärts lenkt; es folgen weitere Wagen, von Männern begleitet; am Donauufer ist man mit dem Ausschiffen zweier mit Brettern bedeckter Kähne beschäftigt; in der Ferne sieht man die verschwommenen Umrisse einer Stadt (S. 178). Zwei weitere Skizzen sind demselben Thema der Ausschiffung gewidmet. Eine Aquarellskizze befindet sich im Besitze von Alexander Rusu (Temesvar) und eine Tuschzeichnung im Besitze des Banater Museums. Beide Varianten weisen keine wesentlichen Unterschiede in der Komposition auf, sie sind figurenreich und bewegt. Im Vordergrund sieht man zwei Gerichtsdiener, die einen Priester, dem Oberhaupt der Ansiedler, die Liste der Zuweisung überreichen. Auf der Aquarellskizze erscheint noch ein Franziskanermönch. Während die Tuschzeichnung die Handlung weiter in den Vordergrund rückt – schon durch eine ihr Bündel schnürendes Frauengestalt –, fehlt Ähnliches in der Aquarellskizze; die Kolonistengruppe ist bedeutend weiter in den Hintergrund gedrängt und verschwindet hinter den beladenen Wagen (S. 175). Links, vor einem stattlichen Ochsengespann, steht ein serbischer Fuhrmann, auf seinen Stock gestützt, und wartet auf den Befehl zum Abzug, um die Ansiedler an den ihnen von der Verwaltung zugewiesenen Bestimmungsort zu bringen. Am Donauufer liegen die Ulmer Schachteln. Jenseits des Ufers erheben sich auf einem Berghügel die Umrisse der Peterwardeiner Festung. Stefan Jäger hat hier die Ankunft der Ansiedler in der Batschka dargestellt.
Die zahlreichen Skizzen, in denen sich der Maler mit diesem Thema auseinadersetzte, könnten darauf schließen lassen, dass Jäger diese Szenen in Öl zum so genannten Einwanderungsbild gestalten wollte und wahrscheinlich den Bestellern vorlegte. Die Wahl der Gertjanoscher Bürger fiel aber auf die erstere uns bekannte Komposition, von der uns ein Entwurf in Tusche erhalten geblieben ist (S. 176).

Annemarie Podlipny-Hehn: Stefan Jäger. Kriterien Verlag Bukarest, 1972

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