ART:0106 - 7000 besuchten Jäger: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2016, 06:21 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0106 |
Autor Name: | Franz Schleich |
Titel des Artikels : | 7000 besuchten Jäger |
Untertitel des Artikels: | Gespräch mit Anna Hunyar, Gedenkstättenführerin |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Neue Banater Zeitung |
Untertitel der Publikation: | Heide-Blatt. NBZ-Sonderseite für Jimbolia |
Erscheinungsort: | Temeschburg |
Jahrgang: | 16 |
Datum: | 16.02.1972 |
Seite: | 3 |
* [[Franz Schleich]]: [[ART:0106 - 7000 besuchten Jäger|<i>7000 besuchten Jäger</i>. Gespräch mit Anna Hunyar, Gedenkstättenführerin]]. Neue Banater Zeitung, Temeschburg 16.02.1972 (Jg.16), S. 3 |
Gespräch mit Anna Hunyar, Gedenkstättenführerin
„Da muss man nur schauen, für Worte bleibt keine Zeit", sind zwei schlichte Zeilen im Gästebuch der hiesigen Jäger-Gedenkstätte, die vielleicht kennzeichnend sind für die Bedeutung dieser Schau, denn seit der Eröffnung am 31. Mai 1969 bis jetzt ist dieser Ort für viele ein Begriff geworden.
Bis heute haben ungefähr 7 000 Bürger die vier Ausstellungen mit 120 Gemälden besucht. Von diesen zahlreichen Gästen kamen annähernd 5 000 außerhalb der festgesetzten Besuchszeit (6 Stunden in der Woche, eigentlich dafür unzureichend).
Von wo überall kamen Jäger-Verehrer nach Jimbolia?
Die Gedenkstätte besichtigten Menschen aller Schichten, Schüler, Arbeiter, Intellektuelle. Ich möchte fast sagen aus aller Welt. Im Gästebuch steht unter den Namen Australien, Belgien, England, DDR, Jugoslawien, Kanada, BRD, Ungarn… Es besuchten uns das Bukarester Fernsehen, ein bayrisches Fernsehteam, Mitglieder der Lenau-Gesellschaft und sehr viele Schüler.
Von den Jimboliaern waren bis heute ungefähr 500 Personen in der Gedenkstätte. Eigentlich enttäuschend wenig und für unsere Ortsbewohner nicht die beste Visitenkarte. Jäger hat doch für uns seine Heimatbilder gemalt; darum ist es kaum verständlich, wieso noch nicht jeder Bewohner unseres Städtchens diesen Ort besuchte, wo unser Landsmann gelebt und gearbeitet hat.
Wie wurden bisher die Ausstellungen organisiert?
Nebst dem großen Einwanderungstriptychon und den persönlichen Gegenständen des Malers, die dem Temeswarer Museum gehören, wurden die anderen Gemälde aus Privatsammlungen der Gedenkstätte zeitweilig zur Verfügung gestellt. Oft war dieses nicht leicht, denn manche Gemäldebesitzer weigerten sich, dem Gedenkhaus Bilder leihweise zur Verfügung zu stellen. Hingegen möchte ich nur Namen einiger Leute nennen, die sich sofort einverstanden erklärten, die Ausstellung mit Bildermaterial aus ihren Sammlungen zu unterstützen: Paul Thomas, Maria Brosch, Franz Cseko, Maria Candale, Elisabeth Stertz, Jolan Merky, Elmer Böss, Hermine Gaul.
Da der größte Teil der Jäger-Bilder, die sich im Banat befinden, bereits gezeigt wurde, denken wir an eine feste Ausstellung, deren wichtigster Teil die 75 Jäger-Skizzen, die unlängst von Nachkommen Stefan Jägers dem Gedenkhaus geschenkt worden sind, bilden sollen.
Was für Pläne hat man für die nächste Zukunft?
Viele. Wir – und da meine ich in erster Linie Professor Carl H. Gross [1], Professor Hans Bräuner und Eduard Jankovits, ohne deren Hilfe, Arbeit und Initiative die Jäger-Gedenkstätte nicht zu denken ist – haben vor, einen Bilderstand mit Jäger-Reproduktionen einzurichten, eine Jägerstudie vorzulegen, mit den 15.000 Lei seitens des Kulturhauses für einen richtigen Fußbodenbelag, für Heizung, Verdunkelungsvorhänge und eventuell auch für neue Bilderankäufe zu sorgen.
Von größter Wichtigkeit für die Gedenkstätte ist die in Kürze erscheinende Jäger-Monographie. Wie eine Auflage von nur 5.000 Exemplaren die Nachfrage in Jimbolia decken soll, kann ich mir nicht vorstellen. Dabei gibt es im ganzen Banat Jäger-Verehrer. Dienst am Kunden wäre es, wenn Jäger-Monographien jedem Gedenkstättenbesucher angeboten würden. Eben deshalb glaube ich, dass unser Buchvertrieb mal wieder versagt hat. Die Jäger-Originale werden aber auch weiterhin in der Gedenkstätte auf ihre Verehrer und Liebhaber warten. Wir danken für das Gespräch.
Anmerkungen
- ↑ richtig Karl-Hans Gross