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ART:0708 - Banater Wandkalender 2005: Unterschied zwischen den Versionen

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Für viele unserer Landsleute ist der Banater Wandkalender ein stiller
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Für viele unserer Landsleute ist der Banater Wandkalender ein stiller Begleiter durch das Jahr. Die Bilder – für jeden Monat ein anderes – stammen auch diesmal von Künstlern, deren Werk mit dem donauschwäbischen Kulturraum verbunden ist. Folgende Maler sind vertreten: Oskar Sommerfeld, Franz Schunbach, [[Franz Ferch]], [[Sebastian Leicht]], [[Emil Lenhardt]] und [[Stefan Jäger]]. Sicher werden diese Gemälde, die sich im Besitz des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen, der Landsmannschaft der Banater Schwaben und in Privatbesitz befinden und von Rudolf Ellmauer, Manfred Loris und
Begleiter durch das Jahr. Die Bilder – für jeden Monat ein anderes –
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Wolfram Schneider fotografiert wurden, bei den Betrachtern auch wehmutsvolle und oft auch schmerzhafte Erinnerungen wecken. Sie zeugen nämlich von einer Welt, die untergegangen ist. Bewahren wir sie in uns auf, und geben wir diese Erinnerung weiter! Auch durch diesen Kalender. Er kann zum Preis von 8 Euro (zuzüglich Porto) bestellt werden bei: Landsmannschaft der Banater Schwaben Sendlinger Straße 46, 80331 München, Telefon 089 / 235573-0
stammen auch diesmal von Künstlern, deren Werk mit dem
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e-Mail: landsmannschaft@banater-schwaben.de.<br/>
donauschwäbischen Kulturraum verbunden ist. Folgende Maler sind
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vertreten: Oskar Sommerfeld, Franz Schunbach, Franz Ferch,
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''Diese Anzeige erschien in weiteren Ausgaben mit unterschiedlichen Reproduktionen:''
Sebastian Leicht, Emil Lenhardt und Stefan Jäger. Sicher werden
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* {{pdf|Art_0622.pdf|Banater Post (20.09.2004/Nr.18)}}
diese Gemälde, die sich im Besitz des Hauses der Donauschwaben
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* Banater Post 2004/Nr.19 (5. Oktober 2004)
in Sindelfingen, der Landsmannschaft der Banater Schwaben und in
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* Banater Post 2004/Nr.20 (20. Oktober 2004)
Privatbesitz befinden und von Rudolf Ellmauer, Manfred Loris und
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* Banater Post 2004/Nr.21 (5. November 2004) - ohne Bild
Wolfram Schneider fotografiert wurden, bei den Betrachtern auch
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* Banater Post 2004/Nr.22 (20. November 2004) - ohne Bild
wehmutsvolle und oft auch schmerzhafte Erinnerungen wecken. Sie
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* Banater Post 2005/Nr.2 (20. Januar 2005) - ohne Bild
zeugen nämlich von einer Welt, die untergegangen ist. Bewahren wir
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sie in uns auf, und geben wir diese Erinnerung weiter! Auch durch
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diesen Kalender. Er kann zum Preis von 8 Euro (zuzüglich Porto)
 
bestellt werden bei:
 
Landsmannschaft der Banater Schwaben
 
Sendlinger Straße 46, 80331 München, Telefon 089 / 235573-0
 
e-Mail: landsmannschaft@banater-schwaben.de.
 
  
 
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Kleinode der Heimat, entlang
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Kleinode der Heimat, entlang dem ganzen Jahr Für Liebhaber: Banater Wandkalender 2005 Mit dem Jahreswechsel hält in vielen Haushalten unserer Landsleute auch der Banater Wandkalender 2005 Einkehr. Er präsentiert diesmal Bilder der Maler [[Franz Ferch]] Sebastian Leicht, [[Stefan Jäger]], Franz
dem ganzen Jahr
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Schunbach, [[Emil Lenhardt]] und Oskar Sommerfeld. Letzterer dürfte den Banater Kunstliebhabern kaum bekannt sein, denn Oskar Sommerfeld stammt aus dem donauschwäbischen Siedlungsgebiet in Syrmien. Er wurde 1885 geboren, absolvierte eine Offiziersausbildung und studierte Kunst in [[Budapest]]. Während des Zweiten Weltkrieges musste er aus seiner Heimat fliehen. Ein neues Zuhause fand er im österreichischen Hofkirchen. Das Trauma der Vertreibung verarbeitete er in dem Gemäldezyklus „Die donauschwäbische Passion“. Anlässlich seines 30. Todestages fand 2003 in Hofkirchen eine
Für Liebhaber: Banater Wandkalender 2005
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Ausstellung mit Werken Sommerfelds statt. Sie trug den Titel „Ein Europäer zwischen Syrmien und Oberösterreich“. Oskar Sommerfeld ist in diesem Kalender mit dem Bild „Rast auf der Flucht“ vertreten. Es erinnert an den 60. Jahrestag jenes denkwürdigen Ereignisses, das die Auflösung unserer Gemeinschaft in der Heimat eingeleitet hat, in unserer Öffentlichkeit jedoch kein Thema mehr ist.<br/>
Mit dem Jahreswechsel hält in vielen Haushalten unserer Landsleute
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Mit einem Bild ist auch der Maler [[Emil Lenhardt]](1886–1956) in diesem Kalender vertreten. Der in Lugosch geborene, an der Akademie der Bildenden Künste in [[Budapest]] und Wien ausgebildete und in [[Timișoara|Temeswar]] lebende Maler hat vor allem Landschaften, Stillleben und Portraits gemalt. Zur Sommerfrische weilte [[Emil Lenhardt|Lenhardt]] oft in Bruckenau. Davon zeugt auch ein Kalenderblatt mit dem Bild eines schwäbischen Siedlerhauses in dieser Gemeinde.<br/>
auch der Banater Wandkalender 2005 Einkehr. Er präsentiert diesmal
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Weniger bekannt dürfte der aus Grossturwall bei [[Budapest]] stammende Maler Franz Schunbach (1898–1981) sein, der als Spätberufener an der Hochschule für Bildende Kunst in Budapest studierte und Meisterschüler von Istvan Szöny war, einem der besten Maler des modernen Ungarns. Schunbach war bis Ende des Krieges in fast allen großen Ausstellungen [[Budapest]]s vertreten. Nach Kriegsteilnahme und Gefangenschaft ließ er sich in Wörgl in Tirol nieder, wo er bald in ungebrochener Schaffenskraft wieder auf sich aufmerksam machte. Wilhelm Kronfuss hat den Maler Schunbach 1963 in einem Katalog einem breiteren Publikum vorgestellt. Werke von ihm sind in österreichischen und deutschen Gemäldesammlungen vertreten. In Wörgl wurde ein Straße nach ihm benannt. In den Kalender wurden zwei Bilder von Schunbach aufgenommen, die sich im Besitz des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen befinden: das Ölgemälde „Die Sternsinger“ und ein melancholisches Frauenportrait, in dem – typisch für Schunbach – Natur und Mensch in ein interessantes Wechselspiel treten.<br/>
Bilder der Maler Franz Ferch, Sebastian Leicht, Stefan Jäger, Franz
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Drei Gemälde des aus Brestowatz in der Batschka stammenden Malers Sebastian Leicht (1908–2002) erinnern an die einstige Lebenswelt der
Schunbach, Emil Lenhardt und Oskar Sommerfeld. Letzterer dürfte
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Donauschwaben: eine Dorfstraße, Schnitter im Feld und ein Bauernhof mit einer Rosstränke. Sebastian Leicht hat in seinem umfangreichen Werk „der Erinnerung ein Gesicht gegeben“, wie die Passauer Neue Presse anlässlich seines Todes schrieb. Dabei hat der an den Akademien in Belgrad und München ausgebildete Maler sich gleichermaßen Themen seiner Heimat wie auch seiner neuen Umgebung in Passau gewidmet, wo er sich nach dem Krieg niedergelassen hatte. Für die Außendarstellung der Donauschwaben enorm wichtig ist sein Buch „Weg der Donauschwaben“, in dem seine wichtigsten Bilder zur Geschichte der Donauschwaben reproduziert sind.<br/>
den Banater Kunstliebhabern kaum bekannt sein, denn Oskar
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Ein umfangreiches Werk liegt auch von [[Franz Ferch]] (1900–1981) vor. Der aus Rudolfsgnad im Banat stammende Maler hat sich entlang seiner Stationen im Banat, in Deutschland und in Italien wieder im Banat und zum Ende seines Lebens in Deutschland als bedeutende Künstlerpersönlichkeit ausgewiesen. Eine Banater Landschaft, ein Kleinhäuslerhaus und eine erste unvollendete Fassung des historischen Motivs der Hauensteiner fanden Eingang in diesen Kalender.<br/>
Sommerfeld stammt aus dem donauschwäbischen Siedlungsgebiet in
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Als Maler und Chronist unserer Welt von gestern ist [[Stefan Jäger]] (1877–1962) auch in diesem Kalender mit drei Ölgemälden vertreten. Ein Pferdegespann auf dem Feld, Bauern bei der Feldarbeit und ein stimmungsvoll gemaltes Bild eines Kirchweihsonntages in einem schwäbischen Dorf gewähren einen ganz persönlichen Einblick in die einstige bäuerliche und dörfliche Lebenswelt der Banater Schwaben.<br/>
Syrmien. Er wurde 1885 geboren, absolvierte eine Offiziersausbildung
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Alles in allem wird den Liebhabern dieses Banater Wandkalenders wieder ein Querschnitt aus dem künstlerischen Schaffen donauschwäbischer Maler vorgelegt. Es sind bekannte und weniger bekannte Namen darunter. Es eint sie die gemeinsame Herkunft und das Motiv ihrer Bilder: eine versunkene Welt, die in unserer Erinnerung weiterlebt. Auch durch diesen Kalender.<br/>
und studierte Kunst in Budapest. Während des Zweiten Weltkrieges
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Peter-Dietmar Leber<br/>
musste er aus seiner Heimat fliehen. Ein neues Zuhause fand er im
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''Banater Wandkalender 2005. 13 Blätter mit Kalendarium und Namenstagen. Preis: 8 Euro zuzüglich Versandkosten. Bestellungen bei der Landsmannschaft Banater Schwaben, Sendlinger Straße 46, 80331 München, Telefon 089/23 55 73-0''
österreichischen Hofkirchen. Das Trauma der Vertreibung verarbeitete
 
er in dem Gemäldezyklus „Die donauschwäbische Passion“.
 
Anlässlich seines 30. Todestages fand 2003 in Hofkirchen eine
 
Ausstellung mit Werken Sommerfelds statt. Sie trug den Titel „Ein
 
Europäer zwischen Syrmien und Oberösterreich“. Oskar Sommerfeld
 
ist in diesem Kalender mit dem Bild „Rast auf der Flucht“ vertreten. Es
 
erinnert an den 60. Jahrestag jenes denkwürdigen Ereignisses, das die
 
Auflösung unserer Gemeinschaft in der Heimat eingeleitet hat, in
 
unserer Öffentlichkeit jedoch kein Thema mehr ist.
 
Mit einem Bild ist auch der Maler Emil Lenhardt (1886–1956) in diesem
 
Kalender vertreten. Der in Lugosch geborene, an der Akademie der
 
Bildenden Künste in Budapest und Wien ausgebildete und in
 
Temeswar lebende Maler hat vor allem Landschaften, Stillleben und
 
Portraits gemalt. Zur Sommerfrische weilte Lenhardt oft in Bruckenau.
 
Davon zeugt auch ein Kalenderblatt mit dem Bild eines schwäbischen
 
Siedlerhauses in dieser Gemeinde.
 
Weniger bekannt dürfte der aus Grossturwall bei Budapest stammende
 
Maler Franz Schunbach (1898–1981) sein, der als Spätberufener an
 
der Hochschule für Bildende Kunst in Budapest studierte und
 
Meisterschüler von Istvan Szöny war, einem der besten Maler des
 
modernen Ungarns. Schunbach war bis Ende des Krieges in fast allen
 
großen Ausstellungen Budapests vertreten. Nach Kriegsteilnahme und
 
Gefangenschaft ließ er sich in Wörgl in Tirol nieder, wo er bald in ungebrochener
 
Schaffenskraft wieder auf sich aufmerksam machte.
 
Wilhelm Kronfuss hat den Maler Schunbach 1963 in einem Katalog
 
einem breiteren Publikum vorgestellt. Werke von ihm sind in österreichischen
 
und deutschen Gemäldesammlungen vertreten. In Wörgl
 
wurde ein Straße nach ihm benannt. In den Kalender wurden zwei
 
Bilder von Schunbach aufgenommen, die sich im Besitz des Hauses
 
der Donauschwaben in Sindelfingen befinden: das Ölgemälde „Die
 
Sternsinger“ und ein melancholisches Frauenportrait, in dem – typisch
 
für Schunbach – Natur und Mensch in ein interessantes Wechselspiel
 
treten.
 
Drei Gemälde des aus Brestowatz in der Batschka stammenden Malers
 
Sebastian Leicht (1908–2002) erinnern an die einstige Lebenswelt der
 
Donauschwaben: eine Dorfstraße, Schnitter im Feld und ein Bauernhof
 
mit einer Rosstränke. Sebastian Leicht hat in seinem umfangreichen
 
Werk „der Erinnerung ein Gesicht gegeben“, wie die Passauer Neue
 
Presse anlässlich seines Todes schrieb. Dabei hat der an den Akademien
 
in Belgrad und München ausgebildete Maler sich gleichermaßen
 
Themen seiner Heimat wie auch seiner neuen Umgebung in Passau
 
gewidmet, wo er sich nach dem Krieg niedergelassen hatte. Für die
 
Außendarstellung der Donauschwaben enorm wichtig ist sein Buch
 
„Weg der Donauschwaben“, in dem seine wichtigsten Bilder zur
 
Geschichte der Donauschwaben reproduziert sind.
 
Ein umfangreiches Werk liegt auch von Franz Ferch (1900–1981) vor.
 
Der aus Rudolfsgnad im Banat stammende Maler hat sich entlang
 
seiner Stationen im Banat, in Deutschland und in Italien wieder im
 
Banat und zum Ende seines Lebens in Deutschland als bedeutende
 
Künstlerpersönlichkeit ausgewiesen. Eine Banater Landschaft, ein Kleinhäuslerhaus
 
und eine erste unvollendete Fassung des historischen
 
Motivs der Hauensteiner fanden Eingang in diesen Kalender.
 
Als Maler und Chronist unserer Welt von gestern ist Stefan Jäger
 
(1877–1962) auch in diesem Kalender mit drei Ölgemälden vertreten.
 
Ein Pferdegespann auf dem Feld, Bauern bei der Feldarbeit und ein
 
stimmungsvoll gemaltes Bild eines Kirchweihsonntages in einem
 
schwäbischen Dorf gewähren einen ganz persönlichen Einblick in die
 
einstige bäuerliche und dörfliche Lebenswelt der Banater Schwaben.
 
Alles in allem wird den Liebhabern dieses Banater Wandkalenders
 
wieder ein Querschnitt aus dem künstlerischen Schaffen donauschwäbischer
 
Maler vorgelegt. Es sind bekannte und weniger bekannte
 
Namen darunter. Es eint sie die gemeinsame Herkunft und das
 
Motiv ihrer Bilder: eine versunkene Welt, die in unserer Erinnerung
 
weiterlebt. Auch durch diesen Kalender. Peter-Dietmar Leber
 
Banater Wandkalender 2005. 13 Blätter mit Kalendarium
 
und Namenstagen. Preis: 8 Euro zuzüglich Versandkosten.
 
Bestellungen bei der Landsmannschaft Banater Schwaben,
 
Sendlinger Straße 46, 80331 München, Telefon 089/23 55 73-0
 
 
==PDF-Datei des Artikels==
 
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* {{pdf|ART_0708_1.pdf|Banater Post (10.12.2004/Nr.23/24)}}
 
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[[Kategorie:Banater Post]]
 
[[Kategorie:Banater Post]]
[[Kategorie:R-Wandkalender]]
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[[Kategorie:Anzeige]]

Aktuelle Version vom 2. Juni 2016, 08:13 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 0708
Titel des Artikels : Banater Wandkalender 2005
Publikation: Zeitung
Titel der Publikation: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 49
Nummer: 18
Datum: 20.09.2004
Seite: 3
* * * *: [[ART:0708 - Banater Wandkalender 2005|<i>Banater Wandkalender 2005</i>]]. Banater Post, München 20.09.2004 (Jg.49 Nr.18), S. 3
Banater Wandkalender 2005

Für viele unserer Landsleute ist der Banater Wandkalender ein stiller Begleiter durch das Jahr. Die Bilder – für jeden Monat ein anderes – stammen auch diesmal von Künstlern, deren Werk mit dem donauschwäbischen Kulturraum verbunden ist. Folgende Maler sind vertreten: Oskar Sommerfeld, Franz Schunbach, Franz Ferch, Sebastian Leicht, Emil Lenhardt und Stefan Jäger. Sicher werden diese Gemälde, die sich im Besitz des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen, der Landsmannschaft der Banater Schwaben und in Privatbesitz befinden und von Rudolf Ellmauer, Manfred Loris und Wolfram Schneider fotografiert wurden, bei den Betrachtern auch wehmutsvolle und oft auch schmerzhafte Erinnerungen wecken. Sie zeugen nämlich von einer Welt, die untergegangen ist. Bewahren wir sie in uns auf, und geben wir diese Erinnerung weiter! Auch durch diesen Kalender. Er kann zum Preis von 8 Euro (zuzüglich Porto) bestellt werden bei: Landsmannschaft der Banater Schwaben Sendlinger Straße 46, 80331 München, Telefon 089 / 235573-0 e-Mail: landsmannschaft@banater-schwaben.de.

PDF-Datei des Artikels

Diese Anzeige erschien in weiteren Ausgaben mit unterschiedlichen Reproduktionen:

  • Pdf20.gif Banater Post (20.09.2004/Nr.18)
  • Banater Post 2004/Nr.19 (5. Oktober 2004)
  • Banater Post 2004/Nr.20 (20. Oktober 2004)
  • Banater Post 2004/Nr.21 (5. November 2004) - ohne Bild
  • Banater Post 2004/Nr.22 (20. November 2004) - ohne Bild
  • Banater Post 2005/Nr.2 (20. Januar 2005) - ohne Bild
  • Banater Post 2005/Nr.2 (20. Januar 2005) - ohne Bild



Kleinode der Heimat, entlang dem ganzen Jahr Für Liebhaber: Banater Wandkalender 2005 Mit dem Jahreswechsel hält in vielen Haushalten unserer Landsleute auch der Banater Wandkalender 2005 Einkehr. Er präsentiert diesmal Bilder der Maler Franz Ferch Sebastian Leicht, Stefan Jäger, Franz Schunbach, Emil Lenhardt und Oskar Sommerfeld. Letzterer dürfte den Banater Kunstliebhabern kaum bekannt sein, denn Oskar Sommerfeld stammt aus dem donauschwäbischen Siedlungsgebiet in Syrmien. Er wurde 1885 geboren, absolvierte eine Offiziersausbildung und studierte Kunst in Budapest. Während des Zweiten Weltkrieges musste er aus seiner Heimat fliehen. Ein neues Zuhause fand er im österreichischen Hofkirchen. Das Trauma der Vertreibung verarbeitete er in dem Gemäldezyklus „Die donauschwäbische Passion“. Anlässlich seines 30. Todestages fand 2003 in Hofkirchen eine Ausstellung mit Werken Sommerfelds statt. Sie trug den Titel „Ein Europäer zwischen Syrmien und Oberösterreich“. Oskar Sommerfeld ist in diesem Kalender mit dem Bild „Rast auf der Flucht“ vertreten. Es erinnert an den 60. Jahrestag jenes denkwürdigen Ereignisses, das die Auflösung unserer Gemeinschaft in der Heimat eingeleitet hat, in unserer Öffentlichkeit jedoch kein Thema mehr ist.
Mit einem Bild ist auch der Maler Emil Lenhardt(1886–1956) in diesem Kalender vertreten. Der in Lugosch geborene, an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest und Wien ausgebildete und in Temeswar lebende Maler hat vor allem Landschaften, Stillleben und Portraits gemalt. Zur Sommerfrische weilte Lenhardt oft in Bruckenau. Davon zeugt auch ein Kalenderblatt mit dem Bild eines schwäbischen Siedlerhauses in dieser Gemeinde.
Weniger bekannt dürfte der aus Grossturwall bei Budapest stammende Maler Franz Schunbach (1898–1981) sein, der als Spätberufener an der Hochschule für Bildende Kunst in Budapest studierte und Meisterschüler von Istvan Szöny war, einem der besten Maler des modernen Ungarns. Schunbach war bis Ende des Krieges in fast allen großen Ausstellungen Budapests vertreten. Nach Kriegsteilnahme und Gefangenschaft ließ er sich in Wörgl in Tirol nieder, wo er bald in ungebrochener Schaffenskraft wieder auf sich aufmerksam machte. Wilhelm Kronfuss hat den Maler Schunbach 1963 in einem Katalog einem breiteren Publikum vorgestellt. Werke von ihm sind in österreichischen und deutschen Gemäldesammlungen vertreten. In Wörgl wurde ein Straße nach ihm benannt. In den Kalender wurden zwei Bilder von Schunbach aufgenommen, die sich im Besitz des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen befinden: das Ölgemälde „Die Sternsinger“ und ein melancholisches Frauenportrait, in dem – typisch für Schunbach – Natur und Mensch in ein interessantes Wechselspiel treten.
Drei Gemälde des aus Brestowatz in der Batschka stammenden Malers Sebastian Leicht (1908–2002) erinnern an die einstige Lebenswelt der Donauschwaben: eine Dorfstraße, Schnitter im Feld und ein Bauernhof mit einer Rosstränke. Sebastian Leicht hat in seinem umfangreichen Werk „der Erinnerung ein Gesicht gegeben“, wie die Passauer Neue Presse anlässlich seines Todes schrieb. Dabei hat der an den Akademien in Belgrad und München ausgebildete Maler sich gleichermaßen Themen seiner Heimat wie auch seiner neuen Umgebung in Passau gewidmet, wo er sich nach dem Krieg niedergelassen hatte. Für die Außendarstellung der Donauschwaben enorm wichtig ist sein Buch „Weg der Donauschwaben“, in dem seine wichtigsten Bilder zur Geschichte der Donauschwaben reproduziert sind.
Ein umfangreiches Werk liegt auch von Franz Ferch (1900–1981) vor. Der aus Rudolfsgnad im Banat stammende Maler hat sich entlang seiner Stationen im Banat, in Deutschland und in Italien wieder im Banat und zum Ende seines Lebens in Deutschland als bedeutende Künstlerpersönlichkeit ausgewiesen. Eine Banater Landschaft, ein Kleinhäuslerhaus und eine erste unvollendete Fassung des historischen Motivs der Hauensteiner fanden Eingang in diesen Kalender.
Als Maler und Chronist unserer Welt von gestern ist Stefan Jäger (1877–1962) auch in diesem Kalender mit drei Ölgemälden vertreten. Ein Pferdegespann auf dem Feld, Bauern bei der Feldarbeit und ein stimmungsvoll gemaltes Bild eines Kirchweihsonntages in einem schwäbischen Dorf gewähren einen ganz persönlichen Einblick in die einstige bäuerliche und dörfliche Lebenswelt der Banater Schwaben.
Alles in allem wird den Liebhabern dieses Banater Wandkalenders wieder ein Querschnitt aus dem künstlerischen Schaffen donauschwäbischer Maler vorgelegt. Es sind bekannte und weniger bekannte Namen darunter. Es eint sie die gemeinsame Herkunft und das Motiv ihrer Bilder: eine versunkene Welt, die in unserer Erinnerung weiterlebt. Auch durch diesen Kalender.
Peter-Dietmar Leber
Banater Wandkalender 2005. 13 Blätter mit Kalendarium und Namenstagen. Preis: 8 Euro zuzüglich Versandkosten. Bestellungen bei der Landsmannschaft Banater Schwaben, Sendlinger Straße 46, 80331 München, Telefon 089/23 55 73-0

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