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+ | Die "Guttenbrunner alte Tracht"-Skizze… zeigt eine Frau, wohl die Mutter mit ihrem halbwüchsigen Knaben, in der noch in der ersten Hafte des vergangenen Jahrhunderts üblichen Sonntagstracht. Die in Rückensicht dargestellte Frauengestalt ist mit einem annähernd knöchellangen, weiten und recht faltenreichen, grünen Rock und einer enganliegenden, graublauen Joppe angetan, deren spitz zulaufendes Schößel die hellgraue Schürze und den Rock an den Hüften überdeckt. Sie ist hochgeschlossen und am Halsausschnitt von einem schwarzen Samtband gesäumt. Zierend hängen die beiden ellenlangen, rostbraunen Schürzenbänder unter dem mit schwarzem Samt verzierten Schößelsaum hervor. Die mit hellblauen Strümpfen bekleideten Füße sind mit schwarzen, flachen Strickpatschen (vielleicht sind es auch Halbschuhe) bekleidet. Auffallend typisch ist das braunrote über der Stirne sich leicht hervorwölbende Kopftuch aufgebunden, dessen hochgestellte Form am Scheitel von der darunter getragenen weißen Haube mitbestimmt wird. Als schmückende Beigabe dieser Kopftracht sind auch die im Genick herabhängenden kurzen Haubenbänder gedacht.<br/> | ||
+ | Der im Bildhintergrund stehende Mann wahrt noch in jeder Hinsicht im vorgestellten Gewand Elemente und Schnittformen - wie übrigens auch das vorhin erwähnte Frauengewand - der Einwanderertracht. Das bezieht sich sowohl auf die eigentümliche Röhrenhose, die taillenkurze, kragenlose Joppe und die darunter getragene, hochgeschlossene, am Verschluss mit Knöpfen reich besetzte Weste.<br/> | ||
+ | Auffallend ist auch der kleine, runde Hut mit der rings um den halbkugelförmigen Hutkopf verlaufenden rinnenartig hochgeformten Krempe, den wir sowohl bei der Erwachsenengestalt als auch bei den mit gleichem Hemd, Weste und Hose bekleideten Knaben vorfinden, auf dessen Schulter die Hand der Mutter ruht.<br/> | ||
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+ | * [[Karl-Hans Gross]]:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 278 | ||
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* [[Karl-Hans Gross]]: [[ART:0711 - Stefan Jäger|<i>Stefan Jäger</i>. Skizzen, Studien und Entwürfe]]. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004, ISBN 3-925 921-57-5 | * [[Karl-Hans Gross]]: [[ART:0711 - Stefan Jäger|<i>Stefan Jäger</i>. Skizzen, Studien und Entwürfe]]. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004, ISBN 3-925 921-57-5 | ||
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Aktuelle Version vom 15. Juni 2017, 13:24 Uhr
Einstufung | |
Katalognummer: | 1001 |
Oberkategorie | Trachtenstudien |
Kategorie | nach Ortschaften |
Bilddaten | |
Entstehungsjahr | |
Breite | 14,8 cm |
Höhe | 17 cm |
Maltechnik | Aquarell |
Signatur | keine |
Kommentar des Künstlers | |
Guttenbrunn - alte Tracht in den Jahren 1890 |
Bildbeschreibung
von Karl-Hans Gross
Die "Guttenbrunner alte Tracht"-Skizze… zeigt eine Frau, wohl die Mutter mit ihrem halbwüchsigen Knaben, in der noch in der ersten Hafte des vergangenen Jahrhunderts üblichen Sonntagstracht. Die in Rückensicht dargestellte Frauengestalt ist mit einem annähernd knöchellangen, weiten und recht faltenreichen, grünen Rock und einer enganliegenden, graublauen Joppe angetan, deren spitz zulaufendes Schößel die hellgraue Schürze und den Rock an den Hüften überdeckt. Sie ist hochgeschlossen und am Halsausschnitt von einem schwarzen Samtband gesäumt. Zierend hängen die beiden ellenlangen, rostbraunen Schürzenbänder unter dem mit schwarzem Samt verzierten Schößelsaum hervor. Die mit hellblauen Strümpfen bekleideten Füße sind mit schwarzen, flachen Strickpatschen (vielleicht sind es auch Halbschuhe) bekleidet. Auffallend typisch ist das braunrote über der Stirne sich leicht hervorwölbende Kopftuch aufgebunden, dessen hochgestellte Form am Scheitel von der darunter getragenen weißen Haube mitbestimmt wird. Als schmückende Beigabe dieser Kopftracht sind auch die im Genick herabhängenden kurzen Haubenbänder gedacht.
Der im Bildhintergrund stehende Mann wahrt noch in jeder Hinsicht im vorgestellten Gewand Elemente und Schnittformen - wie übrigens auch das vorhin erwähnte Frauengewand - der Einwanderertracht. Das bezieht sich sowohl auf die eigentümliche Röhrenhose, die taillenkurze, kragenlose Joppe und die darunter getragene, hochgeschlossene, am Verschluss mit Knöpfen reich besetzte Weste.
Auffallend ist auch der kleine, runde Hut mit der rings um den halbkugelförmigen Hutkopf verlaufenden rinnenartig hochgeformten Krempe, den wir sowohl bei der Erwachsenengestalt als auch bei den mit gleichem Hemd, Weste und Hose bekleideten Knaben vorfinden, auf dessen Schulter die Hand der Mutter ruht.
Bibliografie zum Bild
Beschreibung
- Karl-Hans Gross:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 278
Reproduktion
- Karl-Hans Gross: Stefan Jäger. Skizzen, Studien und Entwürfe. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004, ISBN 3-925 921-57-5