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Die kleine Bleistiftskizze "Auf der anderen Straßenseite" … zeigt einen Abschnitt der Floriani-Gasse, aus einem anderen Blickfeld, von gegenüber, von der anderen Straßenseite her gesehen. Dort, auf der anderen Straßenseite, vor dem großen, zweigeschossigen Reif-Gebäude mit Cafe, Hotel und Restauration hat wohl auch der flotte Zeichner mit Bleistift und Papier gestanden, als er durch das fein verzweigte Geäst der kahlen Bäume ungehinderten Blickes die "andere Seite" ins Visier nahm. Vielleicht saß er aber auch bei diesem Skizzieren hinterm Fester in einem Stübchen des ortsbekannten Cafe Reif, von wo her die gute Aussicht - genau jene zeichnerische Ansicht der dargestellten Häuserreihe - sich einem dargeboten hat. Dem Ortsfremden besagt diese kleine Skizzenzeichnung vielleicht nur wenig, dem Ortskundigen hingegen weit mehr, weil eine genauere Betrachtung - letztendlich auch noch mit der Lupe - uns nicht nur die Gebäude diesseits, von dem noch vor der Jahrhundertwende neu erbauten, zweigeschossigen Kommunalbau (Zinshaus) - dem späteren "Dacia" - bis hin zur Straßenecke (der späteren Holz-Apotheke) erkennen lässt, sondern auch die einzelnen Lokalitäten mit deren Schaufenstern, Türen und Firmentafeln, die auf dieser feinsinnigen Skizze in konkreter Weise mit eingezeichnet sind. Ja selbst eine Datierung wird durch weitere Straßendetails ermöglicht, die auf dieser kleinen Skizze zu finden sind und mit der elektrischen Beleuchtung der Straße und der Elektrifizierung der Ortschaft überhaupt (1909! wurde bereits das ortseigene Elektrizitätswerk errichtet) im Zusammenhang stehen. Dahingehend wäre die im rechten Vorfeld des Bildes stehende  "Telegraphenstange" mit dem elektrischen Leuchtkörper und die im Mittelfeld aufgebaute hohe Doppelstütze mit dem flachen, hölzernen Transformatorengehäuse zu beachten, das durch seine typische Ausführung, Anordnung und Verteilung auf der Straße einem ganz bestimmten Zeitabschnitt der ortsgeschichtlichen Entwicklung zuzuordnen ist und der Physiognomie des sich stetig verändernden Ortsbildes entspricht.
 
Die kleine Bleistiftskizze "Auf der anderen Straßenseite" … zeigt einen Abschnitt der Floriani-Gasse, aus einem anderen Blickfeld, von gegenüber, von der anderen Straßenseite her gesehen. Dort, auf der anderen Straßenseite, vor dem großen, zweigeschossigen Reif-Gebäude mit Cafe, Hotel und Restauration hat wohl auch der flotte Zeichner mit Bleistift und Papier gestanden, als er durch das fein verzweigte Geäst der kahlen Bäume ungehinderten Blickes die "andere Seite" ins Visier nahm. Vielleicht saß er aber auch bei diesem Skizzieren hinterm Fester in einem Stübchen des ortsbekannten Cafe Reif, von wo her die gute Aussicht - genau jene zeichnerische Ansicht der dargestellten Häuserreihe - sich einem dargeboten hat. Dem Ortsfremden besagt diese kleine Skizzenzeichnung vielleicht nur wenig, dem Ortskundigen hingegen weit mehr, weil eine genauere Betrachtung - letztendlich auch noch mit der Lupe - uns nicht nur die Gebäude diesseits, von dem noch vor der Jahrhundertwende neu erbauten, zweigeschossigen Kommunalbau (Zinshaus) - dem späteren "Dacia" - bis hin zur Straßenecke (der späteren Holz-Apotheke) erkennen lässt, sondern auch die einzelnen Lokalitäten mit deren Schaufenstern, Türen und Firmentafeln, die auf dieser feinsinnigen Skizze in konkreter Weise mit eingezeichnet sind. Ja selbst eine Datierung wird durch weitere Straßendetails ermöglicht, die auf dieser kleinen Skizze zu finden sind und mit der elektrischen Beleuchtung der Straße und der Elektrifizierung der Ortschaft überhaupt (1909! wurde bereits das ortseigene Elektrizitätswerk errichtet) im Zusammenhang stehen. Dahingehend wäre die im rechten Vorfeld des Bildes stehende  "Telegraphenstange" mit dem elektrischen Leuchtkörper und die im Mittelfeld aufgebaute hohe Doppelstütze mit dem flachen, hölzernen Transformatorengehäuse zu beachten, das durch seine typische Ausführung, Anordnung und Verteilung auf der Straße einem ganz bestimmten Zeitabschnitt der ortsgeschichtlichen Entwicklung zuzuordnen ist und der Physiognomie des sich stetig verändernden Ortsbildes entspricht.
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2017, 15:37 Uhr


Hatzfeld, Florianigasse
Einstufung
Katalognummer: 1454
Oberkategorie Das Dorf als Lebensraum
Kategorie Ortschaften
Unterkategorie Hatzfelder Bilder
Bilddaten
Entstehungsjahr
Breite 17,2 cm
Höhe 12,4 cm
Maltechnik Bleistift
Signatur keine
Kommentar des Künstlers
(links)rot - grün

(unten)s. okker (rechts)gelb



Bildbeschreibung

von Karl-Hans Gross
Die kleine Bleistiftskizze "Auf der anderen Straßenseite" … zeigt einen Abschnitt der Floriani-Gasse, aus einem anderen Blickfeld, von gegenüber, von der anderen Straßenseite her gesehen. Dort, auf der anderen Straßenseite, vor dem großen, zweigeschossigen Reif-Gebäude mit Cafe, Hotel und Restauration hat wohl auch der flotte Zeichner mit Bleistift und Papier gestanden, als er durch das fein verzweigte Geäst der kahlen Bäume ungehinderten Blickes die "andere Seite" ins Visier nahm. Vielleicht saß er aber auch bei diesem Skizzieren hinterm Fester in einem Stübchen des ortsbekannten Cafe Reif, von wo her die gute Aussicht - genau jene zeichnerische Ansicht der dargestellten Häuserreihe - sich einem dargeboten hat. Dem Ortsfremden besagt diese kleine Skizzenzeichnung vielleicht nur wenig, dem Ortskundigen hingegen weit mehr, weil eine genauere Betrachtung - letztendlich auch noch mit der Lupe - uns nicht nur die Gebäude diesseits, von dem noch vor der Jahrhundertwende neu erbauten, zweigeschossigen Kommunalbau (Zinshaus) - dem späteren "Dacia" - bis hin zur Straßenecke (der späteren Holz-Apotheke) erkennen lässt, sondern auch die einzelnen Lokalitäten mit deren Schaufenstern, Türen und Firmentafeln, die auf dieser feinsinnigen Skizze in konkreter Weise mit eingezeichnet sind. Ja selbst eine Datierung wird durch weitere Straßendetails ermöglicht, die auf dieser kleinen Skizze zu finden sind und mit der elektrischen Beleuchtung der Straße und der Elektrifizierung der Ortschaft überhaupt (1909! wurde bereits das ortseigene Elektrizitätswerk errichtet) im Zusammenhang stehen. Dahingehend wäre die im rechten Vorfeld des Bildes stehende "Telegraphenstange" mit dem elektrischen Leuchtkörper und die im Mittelfeld aufgebaute hohe Doppelstütze mit dem flachen, hölzernen Transformatorengehäuse zu beachten, das durch seine typische Ausführung, Anordnung und Verteilung auf der Straße einem ganz bestimmten Zeitabschnitt der ortsgeschichtlichen Entwicklung zuzuordnen ist und der Physiognomie des sich stetig verändernden Ortsbildes entspricht.

Bibliografie zum Bild

Beschreibung

  • Karl-Hans Gross:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 149

Reproduktion