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Die mit "In der Reih" … von St. Jäger betitelte Pinsel- und Bleistiftzeichnung skizziert mit wenigen Strichen ein augenblickliches Geschehen, das von dem durch die Stubentür eintretenden Paar (Frau mit Spinnrad) und der empfangenden Hausherrin (sie bietet einen Stuhl an) beherrscht und belebt wird. Im Hintergrund sitzen die Frauen am Spinnrad, während im Vorfeld des Bildes die Männer mit Kartenspielen beschäftigt sind. Was aber das Ganze noch inhaltlich erweitert, ist mit feinen, kaum merklichen, auf der Druckreproduktion auszumachenden Bleistiftstrichen am rechten Papierrand hinzuskizziert. Wir erkennen daselbst, einerseits, das Zeichenbild einer Frau vor der Stubentür mit der Anmerkung des Künstlers "Schlappen ausziehen", und andererseits (darunter) erblicken wir einen Mann mit Pelzkappe und winterlicher Bekleidung (kurzer Pelzmantel, umgehängt), der in der einen Hand die Klinke der eben aufgemachten Stubentür (beim Gehen oder Kommen) und in der anderen eine Nachtlaterne hält. Damit sagt Jäger Wesentliches über den Zeitpunkt der Handlung und auch über manche Gewohnheiten der beteiligten Personen aus. So gesehen erinnert die hauchdünne Randzeichnung auch an Objekte des ehemaligen Gebrauchs, wie die alte Sturmlaterne; ein schachteiförmiges, hölzernes Leistengehäuse mit Glasfensterchen an den vier Seiten, von denen sich die eine wie ein Türchen beim Anbrennen oder Löschen der Kerze öffnen und schließen ließ. Oben war der hölzerne Deckel mit paar Luftlöchern und mit einem dicken Drahthenkel versehen. Solcherart hatte sich die Traghand in den kalten Winternächten an der ausströmenden warmen Luft der brennenden Kerze auch noch zusätzlich erwärmt. Für uns Kinder war es dazumal ein bestauntes und begehrenswertes Objekt. Solche Laternen wurden vielleicht nur noch von den sparsamen, alten Leuten gebraucht (trotz der elektrischen Batterielampen, die es schon gab). Mit fahlem Licht leuchtete der flackernde Kerzenschein nur kurze Wegstrecken ab. Doch zur Weihnachtszeit waren die dunklen, schneebedeckten Straßen voller Romantik, wenn die vielen Leute mit ihren Kerzenlaternen zur Christmette kamen und man die funkelnden Lichter schon von fern leuchten sah.<br/>
 
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* [[Karl-Hans Gross]]:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 298
 
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* [[Karl-Hans Gross]]: [[ART:0711 - Stefan Jäger|<i>Stefan Jäger</i>. Skizzen, Studien und Entwürfe]]. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004. ISBN 3-925921-57-5
 
* [[Karl-Hans Gross]]: [[ART:0711 - Stefan Jäger|<i>Stefan Jäger</i>. Skizzen, Studien und Entwürfe]]. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004. ISBN 3-925921-57-5
  
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[[Kategorie: Pelzkappe]]
 
[[Kategorie: Veröffentlicht]]
 
[[Kategorie: Veröffentlicht]]

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2017, 09:26 Uhr


In der Reih
Einstufung
Katalognummer: 1127
Oberkategorie Familienleben
Kategorie Freizeit und Mußestunden
Unterkategorie In der Reihe
Bilddaten
Entstehungsjahr
Breite 19,5 cm
Höhe 13 cm
Maltechnik AB
Signatur keine
Kommentar des Künstlers
In der Reih'

(rechts)Schlappe ausziehen



Bildbeschreibung

von Karl-Hans Gross
Die mit "In der Reih" … von St. Jäger betitelte Pinsel- und Bleistiftzeichnung skizziert mit wenigen Strichen ein augenblickliches Geschehen, das von dem durch die Stubentür eintretenden Paar (Frau mit Spinnrad) und der empfangenden Hausherrin (sie bietet einen Stuhl an) beherrscht und belebt wird. Im Hintergrund sitzen die Frauen am Spinnrad, während im Vorfeld des Bildes die Männer mit Kartenspielen beschäftigt sind. Was aber das Ganze noch inhaltlich erweitert, ist mit feinen, kaum merklichen, auf der Druckreproduktion auszumachenden Bleistiftstrichen am rechten Papierrand hinzuskizziert. Wir erkennen daselbst, einerseits, das Zeichenbild einer Frau vor der Stubentür mit der Anmerkung des Künstlers "Schlappen ausziehen", und andererseits (darunter) erblicken wir einen Mann mit Pelzkappe und winterlicher Bekleidung (kurzer Pelzmantel, umgehängt), der in der einen Hand die Klinke der eben aufgemachten Stubentür (beim Gehen oder Kommen) und in der anderen eine Nachtlaterne hält. Damit sagt Jäger Wesentliches über den Zeitpunkt der Handlung und auch über manche Gewohnheiten der beteiligten Personen aus. So gesehen erinnert die hauchdünne Randzeichnung auch an Objekte des ehemaligen Gebrauchs, wie die alte Sturmlaterne; ein schachteiförmiges, hölzernes Leistengehäuse mit Glasfensterchen an den vier Seiten, von denen sich die eine wie ein Türchen beim Anbrennen oder Löschen der Kerze öffnen und schließen ließ. Oben war der hölzerne Deckel mit paar Luftlöchern und mit einem dicken Drahthenkel versehen. Solcherart hatte sich die Traghand in den kalten Winternächten an der ausströmenden warmen Luft der brennenden Kerze auch noch zusätzlich erwärmt. Für uns Kinder war es dazumal ein bestauntes und begehrenswertes Objekt. Solche Laternen wurden vielleicht nur noch von den sparsamen, alten Leuten gebraucht (trotz der elektrischen Batterielampen, die es schon gab). Mit fahlem Licht leuchtete der flackernde Kerzenschein nur kurze Wegstrecken ab. Doch zur Weihnachtszeit waren die dunklen, schneebedeckten Straßen voller Romantik, wenn die vielen Leute mit ihren Kerzenlaternen zur Christmette kamen und man die funkelnden Lichter schon von fern leuchten sah.

Bibliografie zum Bild

Beschreibung

  • Karl-Hans Gross:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 298

Reproduktion