ART:0649 - Zurück zu den Wurzeln: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | [[File:ART_0649.jpg|thumb|right|Kranzniederlegung am Grab von Stefan Jäger in Hatzfeld. (links im Bild: Prof. [[Hans Schulz]], NN, Prof. Ştefan Mleşniţă, [[Dr. Annemarie Podlipny-Hehn|Dr. Annemarie Podlipny-Hehn]]) Foto: Erika Schmidmair]] | ||
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+ | Kurz nach Pfingsten machten sich die Mitglieder der Banater Tanzgruppe Nürnberg zusammen mit einigen Tänzern der Freisinger Donauschwaben, der Singgruppe „Sunnereen" und mehreren Mitfahrern aus Bayern unter der Leitung von [[Peter Krier]] auf, um Verwandte, Freunde sowie Orte der alten Heimat wiederzusehen.<br/> | ||
+ | Als die bunt zusammengestellte Reisegruppe nach einigen Haltestellen komplett war, trat schon nach kurzer Zeit die Intention der Fahrt hervor: Alle waren sich sofort darüber klar, dass sie gemeinsam zeigen wollten, wie Kultur und Brauchtum auch heute noch in der neuen Heimat gepflegt und erhalten wird. Obwohl die meisten sich im Bus zum ersten Mal sahen, gab es sowohl bei der Auswahl der Tänze als auch beim kulturellen Rahmenprogramm stets guten Zusammenhalt.<br/> | ||
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+ | Der folgende Samstag bot ein volles Programm: Nach dem Bustransfer nach Wojteg trafen sich alle in Kirchweihtracht an der Kirche, um den Bischof für den Festgottesdienst zur Feier des 100. Jahrestages der Grundsteinlegung des Gotteshauses abzuholen. Anschließend wurden zwei Gedenktafeln am Kircheneingang feierlich enthüllt und eingeweiht. Zur Stärkung der Festgäste wurde ein reichhaltiges Mittagessen im Wojteger Kulturhaus serviert. Den Nachmittag gestalteten die Singgruppe „Sunnereen" sowie die Tänzer der beiden Banater Tanzgruppen. Auch der Sonntag forderte von allen Reiseteilnehmern wieder großes Engagement. Früh am Morgen fuhren sie nach [[Jimbolia|Hatzfeld]], um bei den Feierlichkeiten zum Gedenken an den Heimatmaler [[Stefan Jäger]] mitzuwirken. Der Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche wurde durch viele Trachtenträger aus der näheren Umgebung sowie den Banater Kirchweihtrachten eingerahmt. Ein großer Trachtenumzug aller Teilnehmer mit Blumen zum „[[Gedenkstätte|Jägerhaus]]", begleitet von der Wojteger Blaskapelle, belebte die Dorfstraße.<br/> | ||
+ | Am Denkmal Stefan Jägers erfolgte nach vielen Festreden zur Feier „125 Jahre Stefan Jäger" das Ablegen der Blumen durch die Trachtenpaare und die Eröffnung der Ausstellung mit Fotoreproduktionen von Jägergemälden. Sodann bewegte sich der Festzug zum Friedhof, wo am Grabmal [[Stefan Jäger]]s Kränze niedergelegt wurden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte man den Film „Stefan Jäger - ein Malerleben" im Kulturheim sehen. Die folgende Festveranstaltung ließ die große Bandbreite der kulturell tätigen Tanz- und Gesanggruppen im Banat erkennen. Auch die Tänzer und Sänger aus Nürnberg und Freising bereicherten das Programm, das durch Großprojektionen von Jäger-Bildern umrahmt wurde. Den Nachmittag moderierten Helmine Buchsbaum und Stefan Ruttner.<br/> | ||
+ | Am nächsten Tag fand eine ausführliche Stadtbesichtigung unter fachkundiger Führung von [[Peter Krier]] statt, welche allen Mitfahrern viele neue Erkenntnisse über die sehenswerte Innenstadt [[Timișoara|Temeswar]]s sowie deren Kirchen und Museen vermittelte. Die Besichtigung [[Zăbrani|Guttenbrunn]]s und der Besuch des Adam-Müller-Guttenbrunn-Gedenkhauses am nächsten Tag gab allen tiefen Einblick in Leben und Werk des berühmten Dichters. Ein besonderes Kleinod der Kirchenbaukunst, die Wallfahrtskirche „[[Radna|Maria Radna]]", wurde am Nachmittag besucht. Eine von Luzian Moț feierlich zelebrierte Maiandacht gestaltete die Singgruppe „Sunnereen" mit; sie ging den Reiseteilnehmern tief unter die Haut. Einen gemütlichen Abend verbrachten alle gemeinsam in der Sozialstation in [[Biled|Billed]] zusammen mit der Tanzgruppe „Rosmarein". Am Mittwoch führte die Fahrt nach [[Lenauheim]], wo das Gedenkhaus von [[Nikolaus Lenau]] sowie das Denkmal und die Kirche besichtigt wurden. Der Abschiedsabend im AMG-Haus bei hervorragender Bewirtung und musikalischer Umrahmung ließ Alt und Jung näher zusammenrücken.<br/> | ||
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Aktuelle Version vom 7. Januar 2016, 15:42 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0649 |
Autor Name: | Erika Schmidmair |
Titel des Artikels : | Zurück zu den Wurzeln |
Untertitel des Artikels: | Banat-Reise ruft Erinnerungen wach |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 47 |
Nummer: | 15 |
Datum: | 05.08.2002 |
Seite: | 8 |
* [[Erika Schmidmair]]: [[ART:0649 - Zurück zu den Wurzeln|<i>Zurück zu den Wurzeln</i>. Banat-Reise ruft Erinnerungen wach]]. Banater Post, München 05.08.2002 (Jg.47 Nr.15), S. 8 |
Banat-Reise ruft Erinnerungen wach
Kurz nach Pfingsten machten sich die Mitglieder der Banater Tanzgruppe Nürnberg zusammen mit einigen Tänzern der Freisinger Donauschwaben, der Singgruppe „Sunnereen" und mehreren Mitfahrern aus Bayern unter der Leitung von Peter Krier auf, um Verwandte, Freunde sowie Orte der alten Heimat wiederzusehen.
Als die bunt zusammengestellte Reisegruppe nach einigen Haltestellen komplett war, trat schon nach kurzer Zeit die Intention der Fahrt hervor: Alle waren sich sofort darüber klar, dass sie gemeinsam zeigen wollten, wie Kultur und Brauchtum auch heute noch in der neuen Heimat gepflegt und erhalten wird. Obwohl die meisten sich im Bus zum ersten Mal sahen, gab es sowohl bei der Auswahl der Tänze als auch beim kulturellen Rahmenprogramm stets guten Zusammenhalt.
Nach anstrengender Nachtfahrt erreichte die Gruppe Temeswar, wo sie in der Jugendherberge und im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus untergebracht wurde. Der erste Tag stand zur freien Verfügung, um selbst die Stadt zu erkunden oder Freunde aufsuchen zu können. Am Abend trafen sich alle im AMG-Haus mit der Tanzgruppe „Rosmarein".
Der folgende Samstag bot ein volles Programm: Nach dem Bustransfer nach Wojteg trafen sich alle in Kirchweihtracht an der Kirche, um den Bischof für den Festgottesdienst zur Feier des 100. Jahrestages der Grundsteinlegung des Gotteshauses abzuholen. Anschließend wurden zwei Gedenktafeln am Kircheneingang feierlich enthüllt und eingeweiht. Zur Stärkung der Festgäste wurde ein reichhaltiges Mittagessen im Wojteger Kulturhaus serviert. Den Nachmittag gestalteten die Singgruppe „Sunnereen" sowie die Tänzer der beiden Banater Tanzgruppen. Auch der Sonntag forderte von allen Reiseteilnehmern wieder großes Engagement. Früh am Morgen fuhren sie nach Hatzfeld, um bei den Feierlichkeiten zum Gedenken an den Heimatmaler Stefan Jäger mitzuwirken. Der Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche wurde durch viele Trachtenträger aus der näheren Umgebung sowie den Banater Kirchweihtrachten eingerahmt. Ein großer Trachtenumzug aller Teilnehmer mit Blumen zum „Jägerhaus", begleitet von der Wojteger Blaskapelle, belebte die Dorfstraße.
Am Denkmal Stefan Jägers erfolgte nach vielen Festreden zur Feier „125 Jahre Stefan Jäger" das Ablegen der Blumen durch die Trachtenpaare und die Eröffnung der Ausstellung mit Fotoreproduktionen von Jägergemälden. Sodann bewegte sich der Festzug zum Friedhof, wo am Grabmal Stefan Jägers Kränze niedergelegt wurden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte man den Film „Stefan Jäger - ein Malerleben" im Kulturheim sehen. Die folgende Festveranstaltung ließ die große Bandbreite der kulturell tätigen Tanz- und Gesanggruppen im Banat erkennen. Auch die Tänzer und Sänger aus Nürnberg und Freising bereicherten das Programm, das durch Großprojektionen von Jäger-Bildern umrahmt wurde. Den Nachmittag moderierten Helmine Buchsbaum und Stefan Ruttner.
Am nächsten Tag fand eine ausführliche Stadtbesichtigung unter fachkundiger Führung von Peter Krier statt, welche allen Mitfahrern viele neue Erkenntnisse über die sehenswerte Innenstadt Temeswars sowie deren Kirchen und Museen vermittelte. Die Besichtigung Guttenbrunns und der Besuch des Adam-Müller-Guttenbrunn-Gedenkhauses am nächsten Tag gab allen tiefen Einblick in Leben und Werk des berühmten Dichters. Ein besonderes Kleinod der Kirchenbaukunst, die Wallfahrtskirche „Maria Radna", wurde am Nachmittag besucht. Eine von Luzian Moț feierlich zelebrierte Maiandacht gestaltete die Singgruppe „Sunnereen" mit; sie ging den Reiseteilnehmern tief unter die Haut. Einen gemütlichen Abend verbrachten alle gemeinsam in der Sozialstation in Billed zusammen mit der Tanzgruppe „Rosmarein". Am Mittwoch führte die Fahrt nach Lenauheim, wo das Gedenkhaus von Nikolaus Lenau sowie das Denkmal und die Kirche besichtigt wurden. Der Abschiedsabend im AMG-Haus bei hervorragender Bewirtung und musikalischer Umrahmung ließ Alt und Jung näher zusammenrücken.
Nach dieser eindrucksvollen Zeit des Miteinanders fiel es allen Mitreisenden schwer, sich von den Wurzeln der Herkunft, dem Banat, zu trennen.