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ART:0805 - Stefan-Jäger-Ausstellung in Spaichingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 26. April fand im Vereinsraum der Banater Schwaben in Spaichingen eine Ausstellung mit Bildern des bekannten Banater Heimatmalers [[Stefan Jäger]] statt. Einen Lichtbildvortrag über das Leben und das künstlerische Schaffen von [[Stefan Jäger]] präsentierte der aus [[Jimbolia|Hatzfeld]] stammende Lehrer Josef Koch, Mitglied im Bundesvorstand der Landsmannschaft. Am Zustandekommen der Jäger-Ausstellung beteiligten sich mehrere Landsleute aus Spaichingen und Umgebung, so dass insgesamt 22 Bilder ausgestellt werden konnten, darunter elf von Josef Koch und Erich Hübner zur Verfügung gestellte Originale und viele hochwertige Kopien. Auf diese Weise konnte der Motivreichtum des künstlerischen Werks von [[Stefan Jäger]] vorgestellt werden: Dorfrand, Die Kaul, Heimkehr vom Feld, Hühnerhof, Portraits, Sonntags- und Kerweihtrachten, Ansichten aus [[Jimbolia|Hatzfeld]] und die obligatorischen Bilder zur Einwanderung der Schwaben ins Banat.<br/>
Am 26. April fand im Vereinsraum der Banater Schwaben in Spaichingen eine Ausstellung mit Bildern des bekannten Banater Heimatmalers [[Stefan Jäger]] statt. Einen Lichtbildvortrag über das Leben und das künstlerische Schaffen von [[Stefan Jäger]] präsentierte der aus Hatzfeld stammende Lehrer [[Josef Koch]], Mitglied im Bundesvorstand der Landsmannschaft. Am Zustandekommen der Jäger-Ausstellung beteiligten sich mehrere Landsleute aus Spaichingen und Umgebung, so dass insgesamt 22 Bilder ausgestellt werden konnten, darunter elf von Josef Koch und Erich Hübner zur Verfügung gestellte Originale und viele hochwertige Kopien. Auf diese Weise konnte der Motivreichtum des künstlerischen Werks von Stefan Jäger vorgestellt werden: Dorfrand, Die Kaul, Heimkehr vom Feld, Hühnerhof, Portraits, Sonntags- und Kerweihtrachten, Ansichten aus Hatzfeld und die obligatorischen Bilder zur Einwanderung der Schwaben ins Banat.
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[[Stefan Jäger]] wurde am 28. Mai 1877 in [[Cenei|Tschene]] geboren als Sohn des Barbiers [[Franz Jäger]] und der [[Magdalena Schuller|Magdalena]], geb. Schuller. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in [[Jimbolia|Hatzfeld]], wo er am 16. März 1962 verstarb. Der Maler hatte ein bewegtes und eindrucksvolles Leben. Zunächst besuchte er die [[Handelsschule|Bürgerschule]] in [[Timișoara|Temeswar]] und [[Szeged]]. Als Achtzehnjähriger schrieb er sich 1895 in der [[Zeichenschule|Modellzeichenschule]] in [[Budapest]] ein und studierte vier Jahre Malkunst bei renommierten Lehrmeistern der damaligen Zeit. Das wesentliche Thema des künstlerischen Schaffens [[Stefan Jäger]]s ist auf die Darstellung des bäuerlichen Milieus gerichtet. Alle Schönheiten der Heide- und Heckenlandschaft werden dem Maler unzählige Male zum Erlebnis und finden in zahlreichen Bildern ihren künstlerischen Niederschlag. Dabei greift [[Stefan Jäger|Jäger]] immer auf das Geschehen und die Handlungen der Menschen zurück. Er führt uns hinaus in die Fluren und Felder und zeigt uns die Banater Landschaft zu allen Jahreszeiten und Gegebenheiten, lässt uns an den vielen Arbeiten der fleißigen Bauern teilhaftig werden: beim Pflügen, beim Ernten der Halmfrüchte, beim „Storzeraffe“, beim „Schnitt“, dem Hacken und Jäten auf dem Felde und dergleichen. Unzählige Bilder, in nur wenigen unterschiedlichen Techniken ausgeführt, zeugen vom Schaffen der Menschen auf dem Dorfe. Sie besitzen einen bedeutungsvollen Wert, weil ihrem Inhalt das Hohelied der Arbeit entspringt. Es wird vom Maler zum Symbol der arbeitenden Menschen, zum Leitmotiv und Kernstück seiner Kunst erhoben. Seine Bilder weisen nicht nur auf physische, biologische oder wirtschaftliche Fakten, sondern mit ihrem ethnischen Gehalt auch auf das seelische Innenleben der Menschen im Banat hin. Jedes Stück seiner Leinwand ist reich an Farben, durch die die gesamte Komposition an Klarheit und Aussagekraft in mancher Hinsicht hinzugewinnt. Die Farben sind fein, oft aber auch mit breiteren Pinselstrichen aufgetragen, doch alles wirkt immer sauber und rein. Jäger-Bilder stecken voller Wahrheit und Sinn, deren Inhalt vom Erlebten in der künstlerischen Verarbeitung der Themen beflügelt wird. Sein Hauptwerk ist das große Triptychon zur [[WK:0376|Einwanderung der Schwaben ins Banat]] ([[WK:0376#Wanderung|Wanderung]], [[WK:0376#Rast|Rast]] und [[WK:0376#Ankunft|Ankunft]]). Dieses Bild entstand 1910 im Auftrag des Bauernvereins von [[Cărpiniș|Gertjanosch]]. Als [[Stefan Jäger|Jäger]] den ersten Entwurf zu diesem Bild anfertigte, malte er die Menschen in der ihm bekannten Werktags- und Sonntagstracht, die eher einfach und sparsam war. Dies veranlasste den Bauernverein, den Maler zu einer längeren Studienreise nach Deutschland zu schicken. Das anschließend entstandene Original zeigt somit schönste Elsässische, Schwarzwälder, Badener, Württemberger, Hessische und Pfälzer Trachten.<br/>
 
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Die über 150 Besucher der Veranstaltung in Spaichingen konnten nach dem Vortrag zum künstlerischen Werdegang von [[Stefan Jäger]] auch einen Film von Matthias Kindl und eine Diaschau von Herwig Horn verfolgen. Zeitzeugen berichteten über Begegnungen mit [[Stefan Jäger]]. Erfreulich war, dass sich unter den vielen Gästen aus Spaichingen auch mehrere an Kunst interessierte Freunde aus Aldingen, Rottweil, Sindelfingen und Stuttgart befanden – auch solche, die nicht aus dem Banat stammen Der Ausstellung ist es gelungen, die typischen Banater Motive, die [[Stefan Jäger]] immer wieder aufgegriffen und in verschiedenen Facetten dargestellt hat, bei den Besuchern noch lange nachwirken zu lassen. Ein besonderer Dank für das Zustandekommen des gelungenen Nachmittages gilt dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Spaichingen-Tuttlingen der Landsmannschaft, Richard Wagner.<br/>
[[Stefan Jäger]] wurde am 28. Mai 1877 in [[Cenei|Tschene]] geboren als Sohn des Barbiers [[Franz Jäger]] und der [[Magdalena Schuller|Magdalena]], geb. Schuller. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in [[Hatzfeld]], wo er am 16. März 1962 verstarb. Der Maler hatte ein bewegtes und eindrucksvolles Leben. Zunächst besuchte er die Bürgerschule in [[Temeswar]] und [[Szeged]]. Als Achtzehnjähriger schrieb er sich 1895 in der Modellzeichenschule in [[Budapest]] ein und studierte vier Jahre Malkunst bei renommierten Lehrmeistern der damaligen Zeit. Das wesentliche Thema des künstlerischen Schaffens [[Stefan Jägers]] ist auf die Darstellung des bäuerlichen Milieus gerichtet. Alle Schönheiten der Heide- und Heckenlandschaft werden dem Maler unzählige Male zum Erlebnis und finden in zahlreichen Bildern ihren künstlerischen Niederschlag. Dabei greift Jäger immer auf das Geschehen und die Handlungen der Menschen zurück. Er führt uns hinaus in die Fluren und Felder und zeigt uns die Banater Landschaft zu allen Jahreszeiten und Gegebenheiten, lässt uns an den vielen Arbeiten der fleißigen Bauern teilhaftig werden: beim Pflügen, beim Ernten der Halmfrüchte, beim „Storzeraffe“, beim „Schnitt“, dem Hacken und Jäten auf dem Felde und dergleichen. Unzählige Bilder, in nur wenigen unterschiedlichen Techniken ausgeführt, zeugen vom Schaffen der Menschen auf dem Dorfe. Sie besitzen einen bedeutungsvollen Wert, weil ihrem Inhalt das Hohelied der Arbeit entspringt. Es wird vom Maler zum Symbol der arbeitenden Menschen, zum Leitmotiv und Kernstück seiner Kunst erhoben. Seine Bilder weisen nicht nur auf physische, biologische oder wirtschaftliche Fakten, sondern mit ihrem ethnischen Gehalt auch auf das seelische Innenleben der Menschen im Banat hin. Jedes Stück seiner Leinwand ist reich an Farben, durch die die gesamte Komposition an Klarheit und Aussagekraft in mancher Hinsicht hinzugewinnt. Die Farben sind fein, oft aber auch mit breiteren Pinselstrichen aufgetragen, doch alles wirkt immer sauber und rein. Jäger-Bilder stecken voller Wahrheit und Sinn, deren Inhalt vom Erlebten in der künstlerischen Verarbeitung der Themen beflügelt wird. Sein Hauptwerk ist das große [[Triptychon]] zur [[Einwanderung der Schwaben ins Banat]] ([[Wanderung]], [[Rast]] und [[Ankunft]]). Dieses Bild entstand 1910 im Auftrag des Bauernvereins von [[Cărpiniș|Gertjanosch]]. Als Jäger den ersten Entwurf zu diesem Bild anfertigte, malte er die Menschen in der ihm bekannten Werktags- und Sonntagstracht, die eher einfach und sparsam war. Dies veranlasste den Bauernverein, den Maler zu einer längeren Studienreise nach Deutschland zu schicken. Das anschließend entstandene Original zeigt somit schönste Elsässische, Schwarzwälder, Badener, Württemberger, Hessische und Pfälzer Trachten.
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Die über 150 Besucher der Veranstaltung in Spaichingen konnten nach dem Vortrag zum künstlerischen Werdegang von [[Stefan Jäger]] auch einen Film von Matthias Kindl und eine Diaschau von Herwig Horn verfolgen. Zeitzeugen berichteten über Begegnungen mit [[Stefan Jäger]]. Erfreulich war, dass sich unter den vielen Gästen aus Spaichingen auch mehrere an Kunst interessierte Freunde aus Aldingen, Rottweil, Sindelfingen und Stuttgart befanden – auch solche, die nicht aus dem Banat stammen Der Ausstellung ist es gelungen, die typischen Banater Motive, die [[Stefan Jäger]] immer wieder aufgegriffen und in verschiedenen Facetten dargestellt hat, bei den Besuchern noch lange nachwirken zu lassen. Ein besonderer Dank für das Zustandekommen des gelungenen Nachmittages gilt dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Spaichingen-Tuttlingen der Landsmannschaft, Richard Wagner.
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Aktuelle Version vom 13. Januar 2016, 20:35 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 0805
Titel des Artikels : Stefan-Jäger-Ausstellung in Spaichingen
Publikation: Zeitung
Titel der Publikation: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 52
Nummer: 12
Datum: 20.06.2008
Seite: 10
* * * *: [[ART:0805 - Stefan-Jäger-Ausstellung in Spaichingen|<i>Stefan-Jäger-Ausstellung in Spaichingen</i>]]. Banater Post, München 20.06.2008 (Jg.52 Nr.12), S. 10
ART 0805.jpg

Am 26. April fand im Vereinsraum der Banater Schwaben in Spaichingen eine Ausstellung mit Bildern des bekannten Banater Heimatmalers Stefan Jäger statt. Einen Lichtbildvortrag über das Leben und das künstlerische Schaffen von Stefan Jäger präsentierte der aus Hatzfeld stammende Lehrer Josef Koch, Mitglied im Bundesvorstand der Landsmannschaft. Am Zustandekommen der Jäger-Ausstellung beteiligten sich mehrere Landsleute aus Spaichingen und Umgebung, so dass insgesamt 22 Bilder ausgestellt werden konnten, darunter elf von Josef Koch und Erich Hübner zur Verfügung gestellte Originale und viele hochwertige Kopien. Auf diese Weise konnte der Motivreichtum des künstlerischen Werks von Stefan Jäger vorgestellt werden: Dorfrand, Die Kaul, Heimkehr vom Feld, Hühnerhof, Portraits, Sonntags- und Kerweihtrachten, Ansichten aus Hatzfeld und die obligatorischen Bilder zur Einwanderung der Schwaben ins Banat.
Stefan Jäger wurde am 28. Mai 1877 in Tschene geboren als Sohn des Barbiers Franz Jäger und der Magdalena, geb. Schuller. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Hatzfeld, wo er am 16. März 1962 verstarb. Der Maler hatte ein bewegtes und eindrucksvolles Leben. Zunächst besuchte er die Bürgerschule in Temeswar und Szeged. Als Achtzehnjähriger schrieb er sich 1895 in der Modellzeichenschule in Budapest ein und studierte vier Jahre Malkunst bei renommierten Lehrmeistern der damaligen Zeit. Das wesentliche Thema des künstlerischen Schaffens Stefan Jägers ist auf die Darstellung des bäuerlichen Milieus gerichtet. Alle Schönheiten der Heide- und Heckenlandschaft werden dem Maler unzählige Male zum Erlebnis und finden in zahlreichen Bildern ihren künstlerischen Niederschlag. Dabei greift Jäger immer auf das Geschehen und die Handlungen der Menschen zurück. Er führt uns hinaus in die Fluren und Felder und zeigt uns die Banater Landschaft zu allen Jahreszeiten und Gegebenheiten, lässt uns an den vielen Arbeiten der fleißigen Bauern teilhaftig werden: beim Pflügen, beim Ernten der Halmfrüchte, beim „Storzeraffe“, beim „Schnitt“, dem Hacken und Jäten auf dem Felde und dergleichen. Unzählige Bilder, in nur wenigen unterschiedlichen Techniken ausgeführt, zeugen vom Schaffen der Menschen auf dem Dorfe. Sie besitzen einen bedeutungsvollen Wert, weil ihrem Inhalt das Hohelied der Arbeit entspringt. Es wird vom Maler zum Symbol der arbeitenden Menschen, zum Leitmotiv und Kernstück seiner Kunst erhoben. Seine Bilder weisen nicht nur auf physische, biologische oder wirtschaftliche Fakten, sondern mit ihrem ethnischen Gehalt auch auf das seelische Innenleben der Menschen im Banat hin. Jedes Stück seiner Leinwand ist reich an Farben, durch die die gesamte Komposition an Klarheit und Aussagekraft in mancher Hinsicht hinzugewinnt. Die Farben sind fein, oft aber auch mit breiteren Pinselstrichen aufgetragen, doch alles wirkt immer sauber und rein. Jäger-Bilder stecken voller Wahrheit und Sinn, deren Inhalt vom Erlebten in der künstlerischen Verarbeitung der Themen beflügelt wird. Sein Hauptwerk ist das große Triptychon zur Einwanderung der Schwaben ins Banat (Wanderung, Rast und Ankunft). Dieses Bild entstand 1910 im Auftrag des Bauernvereins von Gertjanosch. Als Jäger den ersten Entwurf zu diesem Bild anfertigte, malte er die Menschen in der ihm bekannten Werktags- und Sonntagstracht, die eher einfach und sparsam war. Dies veranlasste den Bauernverein, den Maler zu einer längeren Studienreise nach Deutschland zu schicken. Das anschließend entstandene Original zeigt somit schönste Elsässische, Schwarzwälder, Badener, Württemberger, Hessische und Pfälzer Trachten.
Die über 150 Besucher der Veranstaltung in Spaichingen konnten nach dem Vortrag zum künstlerischen Werdegang von Stefan Jäger auch einen Film von Matthias Kindl und eine Diaschau von Herwig Horn verfolgen. Zeitzeugen berichteten über Begegnungen mit Stefan Jäger. Erfreulich war, dass sich unter den vielen Gästen aus Spaichingen auch mehrere an Kunst interessierte Freunde aus Aldingen, Rottweil, Sindelfingen und Stuttgart befanden – auch solche, die nicht aus dem Banat stammen Der Ausstellung ist es gelungen, die typischen Banater Motive, die Stefan Jäger immer wieder aufgegriffen und in verschiedenen Facetten dargestellt hat, bei den Besuchern noch lange nachwirken zu lassen. Ein besonderer Dank für das Zustandekommen des gelungenen Nachmittages gilt dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Spaichingen-Tuttlingen der Landsmannschaft, Richard Wagner.

PDF-Datei des Artikels