ART:0111 - Stefan Jäger 10 Jahre tot: Unterschied zwischen den Versionen
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In seinen Werken ist die Vielfalt schwäbischer Lebensäußerung und schwäbischen Brauchtums zwischen Marosch, Theiß, Donau und den Karpathen einmalig dokumentiert. Der Künstler verdient es, dass wir uns an seinem 10. Todestag auf ihn und seine Werke besinnen und in ehrfurchtsvollem Gedenken den Dank des Völkleins zum Ausdruck bringen, mit dessen Tun und Lassen sein Leben innig verbunden war, ja, das ihm im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz gewachsen war. Das bleibende Denkmal, weithin über die engen Grenzen der Heimat hinausstrahlend, schuf er sich selbst, durch seine Werke.<br/> | In seinen Werken ist die Vielfalt schwäbischer Lebensäußerung und schwäbischen Brauchtums zwischen Marosch, Theiß, Donau und den Karpathen einmalig dokumentiert. Der Künstler verdient es, dass wir uns an seinem 10. Todestag auf ihn und seine Werke besinnen und in ehrfurchtsvollem Gedenken den Dank des Völkleins zum Ausdruck bringen, mit dessen Tun und Lassen sein Leben innig verbunden war, ja, das ihm im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz gewachsen war. Das bleibende Denkmal, weithin über die engen Grenzen der Heimat hinausstrahlend, schuf er sich selbst, durch seine Werke.<br/> | ||
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Aktuelle Version vom 25. Dezember 2015, 17:17 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0111 |
Titel des Artikels : | Stefan Jäger 10 Jahre tot |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 17 |
Nummer: | 4 |
Datum: | 15.04.1972 |
Seite: | 12 |
* * * *: [[ART:0111 - Stefan Jäger 10 Jahre tot|<i>Stefan Jäger 10 Jahre tot</i>]]. Banater Post, München 15.04.1972 (Jg.17 Nr.4), S. 12 |
Am 16. März 1962 verstarb der große Banater Maler Stefan Jäger. Wohl reicht der hier zur Verfügung stehende Raum bei weitern nicht aus, um das umfassende Künstlerschaffen Stefan Jägers vollgültig zu zeichnen. Dennoch soll versucht werden, die Größe des Heidesohnes in geraffter Form abermals zu würdigen.
In seinen Werken ist die Vielfalt schwäbischer Lebensäußerung und schwäbischen Brauchtums zwischen Marosch, Theiß, Donau und den Karpathen einmalig dokumentiert. Der Künstler verdient es, dass wir uns an seinem 10. Todestag auf ihn und seine Werke besinnen und in ehrfurchtsvollem Gedenken den Dank des Völkleins zum Ausdruck bringen, mit dessen Tun und Lassen sein Leben innig verbunden war, ja, das ihm im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz gewachsen war. Das bleibende Denkmal, weithin über die engen Grenzen der Heimat hinausstrahlend, schuf er sich selbst, durch seine Werke.
Wo immer in dieser Weit, ob im Banat selbst oder sonst wo die Nachfahren der schwäbischen Kolonisatoren des Banates ihr Daheim haben, prangt schier ausnahmslos an würdigem Platz des Heimes das „Einwanderungsbild“ Stefan Jägers, daneben, ebenso nicht selten, eine oder auch mehrere Originale oder Reproduktionen seiner Werke. Aus ihnen strömt ein Hauch unverfälschter donauschwäbischer Lebensführung und unmissdeutbare, urwüchsige, reine und saubere Artgemäßheit, ja sie verlebendigen das kostbare Ahnenerbe Stefan-Jägerscher Prägung. Was der Große mit Pinsel und Stift verewigte, ist für uns Banater Schwaben mehr als Idyll, mehr als Widergabe farbenfroher Tracht, mehr als schlichte Ausschnitte aus dem Lebensbereiche des Fest- und Alltages und sie sind uns auch mehr, als nur Blickfang geruhsamer und stimmungsvoller Feierstunden. Denn alle erleben wir es immer wieder, wie beim Anblick, eines seiner Werke das Herz höher schlägt.
Die „Jägergalerie, wenn sie einmal in voller Gänze präsentiert werden könnte, stellte ein einmaliges Panorama volksnaher Malkunst dar und böte dem Beschauer Einblick in das Lebensbild dort unten, in dem sich die 200jährige Entfaltung vom nottragenden Kolonisatoren bis hin zum Gärtnermeister des Edens Banat in einmaliger Farbenpracht und Ausdruckspräzision widerspiegelt. Mensch und Landschaft, Heim und Hof, Dorf und Flur, Wald und Berg, Leben und Werken, Gesinnung und Glaube, Not und Freude und alles, was der begabte Künstler in seinen Werken darstellt, verlebendigt eine Welt, die uns einmal Heimat war, gewachsen und gestaltet aus Mühe, Drangsal, Arbeit und Opfer, Heimat, in der unsere Kindheit geborgen, ein Leben freudvollen Schaffens gesichert und geruhsamer Lebensabend geschenkt war.
Stefan Jäger verstand es, all das mit begnadeter Künstlerhand einzufangen, zu verdeutlichen und der Nachwelt als Vermächtnis zu hinterlassen. Erst jetzt, noch der großen Katastrophe, die uns in alle Windrichtungen auseinander fegte und all das in 2 Jahrhunderten Geschaffene in Trümmer legte, spüren wir den Goldwert des Schatzes, der uns in der Hinterlassenschaft Stefan Jägers geschenkt ist.
Im Besinnen auf den 10. Todestag des Banater Künstlers sollten wir uns der Verpflichtung bewusst bleiben, Stefan Jäger und seine Werke im geistig-kulturellen Bereich in würdiger Weise lebendig zu erhalten.