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+ | Michael Weiß war ein angesehener Wagnermeister "eines ehrsamen Gewerbes", dessen Namen und Werkstätte einen guten Ruf im ganzen Umkreis schon zu Beginn des Jahrhunderts erlangt hatte.<br/> | ||
+ | Das Porträt des Michael Weiß, mit den immerhin respektablen Ausmaßen von 125 x 80 cm, ist ein Auftragsbild aus dem Jahre 1921, das der Künstler gewissenhaft und in der so typisch akademischen Malweise seiner Bildniskunst ausgeführt hat. Was auffällt, ist die selbstbewußte und selbstsichere Art des Mannes, die durch das gleichformatige Bildnisgegenstück der angetrauten Ehefrau (Frau Katharina Weiß) komplettiert und harmonisiert wird. Jede Gestalt für sich als Kniebildnis gemalt, wird durch den monochromatischen und einfachen Dekorationshintergrund, der von dem rötlich nuancierten Tischbehang kaum durchbrochen wird, herausreliefiert. Das in dunklem Tone gehaltene van-Dyckbraune Sonntagskleid hebt sich kaum stärker ab und wird nur durch die weißen Farbstellen der sichtbaren Hemdteile mit dem steifen Stehkragen und den hervorgeschobenen Manschetten nuancenmäßig aufgelockert. Was aber dem ganzen Bildnis Vitalität und Ausdruck verleiht, hat der Maler in das frische Antlitz und die entschlossenen, vorwärtsblickenden Augen gelegt. Dieses selbstsichere Auftreten hat der Künstler durch weitere Attribute angedeutet, indem er die rechte Hand des Wagnermeisters auf der anbei gestellten Tischplatte aufspreizen läßt. | ||
+ | Wie sollte oder konnte aber auch der Wagnermeister anders auf diesem Bild posieren, wo er doch schon Wohlstand und Ansehen in der Großgemeinde erlangt hatte?! Seine Werkstätte, in der mehrere Gesellen und Lehrlinge tätig waren, lag in der Florianigasse nur ein paar Schritte vom Dorfzentrum entfernt. Die leichten und schweren Leiterwagen für die Arbeit und die gelegentlichen Ausfahrten und etliche Typen von Paradewagen, wie Kutschen, Kaleschen, Landauer, Vis-ä-vis-Wagen, dann Fiakerdroschken, zweirädrige "Taligasch" mit Gabeldeichsel u. a. m., wurden hier erzeugt und fanden einen guten Absatz. " Weisz" war eine gefragte Marke und hierzulande anerkannt…<br/> | ||
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− | + | '''Michael WEISS''', Sattler, Wagenbauer, Sohn von Peter Weiß und Magdalena Müller wurde am 10.04.1877 in Serbisch-Tschene geboren. Er ehelichte am 07.01.1902 in Hatzfeld '''''Katharina Klein''''', Tochter des Adam Klein und der Anna Schmidt. Sie wurde am 21.10. 1877 geboren, sie starb am 28.03.1920 in Hatzfeld. In zweiter Ehe heiratete er am 10.01.1922 in Hatzfeld '''''Anna Margarethe Hipp''''', Tochter des Veit Hipp (Maurer) und der Margarethe Klein. Sie wurde am 11.12.1894 in Hatzfeld geboren.<br/> | |
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+ | == Weiterführende Sekundärliteratur == | ||
+ | * Helga und Anton HORNUNG: Familienbuch Hatzfeld<25242> | ||
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+ | [[Kategorie: Schnurrbart]] |
Aktuelle Version vom 13. November 2017, 16:10 Uhr
Einstufung | |
Katalognummer: | 0497 |
Oberkategorie | Porträts |
Kategorie | Bekanntenkreis |
Bilddaten | |
Entstehungsjahr | 1921 |
Breite | 80 cm |
Höhe | 125 cm |
Maltechnik | Öl |
Signatur | St.Jäger (rechts unten) |
Bildbeschreibung
nach Karl-Hans Gross
Michael Weiß war ein angesehener Wagnermeister "eines ehrsamen Gewerbes", dessen Namen und Werkstätte einen guten Ruf im ganzen Umkreis schon zu Beginn des Jahrhunderts erlangt hatte.
Das Porträt des Michael Weiß, mit den immerhin respektablen Ausmaßen von 125 x 80 cm, ist ein Auftragsbild aus dem Jahre 1921, das der Künstler gewissenhaft und in der so typisch akademischen Malweise seiner Bildniskunst ausgeführt hat. Was auffällt, ist die selbstbewußte und selbstsichere Art des Mannes, die durch das gleichformatige Bildnisgegenstück der angetrauten Ehefrau (Frau Katharina Weiß) komplettiert und harmonisiert wird. Jede Gestalt für sich als Kniebildnis gemalt, wird durch den monochromatischen und einfachen Dekorationshintergrund, der von dem rötlich nuancierten Tischbehang kaum durchbrochen wird, herausreliefiert. Das in dunklem Tone gehaltene van-Dyckbraune Sonntagskleid hebt sich kaum stärker ab und wird nur durch die weißen Farbstellen der sichtbaren Hemdteile mit dem steifen Stehkragen und den hervorgeschobenen Manschetten nuancenmäßig aufgelockert. Was aber dem ganzen Bildnis Vitalität und Ausdruck verleiht, hat der Maler in das frische Antlitz und die entschlossenen, vorwärtsblickenden Augen gelegt. Dieses selbstsichere Auftreten hat der Künstler durch weitere Attribute angedeutet, indem er die rechte Hand des Wagnermeisters auf der anbei gestellten Tischplatte aufspreizen läßt.
Wie sollte oder konnte aber auch der Wagnermeister anders auf diesem Bild posieren, wo er doch schon Wohlstand und Ansehen in der Großgemeinde erlangt hatte?! Seine Werkstätte, in der mehrere Gesellen und Lehrlinge tätig waren, lag in der Florianigasse nur ein paar Schritte vom Dorfzentrum entfernt. Die leichten und schweren Leiterwagen für die Arbeit und die gelegentlichen Ausfahrten und etliche Typen von Paradewagen, wie Kutschen, Kaleschen, Landauer, Vis-ä-vis-Wagen, dann Fiakerdroschken, zweirädrige "Taligasch" mit Gabeldeichsel u. a. m., wurden hier erzeugt und fanden einen guten Absatz. " Weisz" war eine gefragte Marke und hierzulande anerkannt…
Bemerkung
Vgl. Brustbild WK:0927
Biografisches
Michael WEISS, Sattler, Wagenbauer, Sohn von Peter Weiß und Magdalena Müller wurde am 10.04.1877 in Serbisch-Tschene geboren. Er ehelichte am 07.01.1902 in Hatzfeld Katharina Klein, Tochter des Adam Klein und der Anna Schmidt. Sie wurde am 21.10. 1877 geboren, sie starb am 28.03.1920 in Hatzfeld. In zweiter Ehe heiratete er am 10.01.1922 in Hatzfeld Anna Margarethe Hipp, Tochter des Veit Hipp (Maurer) und der Margarethe Klein. Sie wurde am 11.12.1894 in Hatzfeld geboren.
Weiterführende Sekundärliteratur
- Helga und Anton HORNUNG: Familienbuch Hatzfeld<25242>