ART:0874 - Banater Landwirtschaft und Dorfleben: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | ihrem Werdegang, aus ihren Erfolgen, aus ihren Schicksalsschlägen“. Über dieses Thema hielt er einen ausgezeichneten Vortrag und zeigte dazu eine Filmdokumentation.<br/> | ||
+ | Eingangs wies er darauf hin, dass die Banater Schwaben in Deutschland angekommen und präsent seien, wobei er unter anderem erwähnte, dass die Banater Trachtenträger im September Freiburg fest in ihren Händen hatten und das Stadtbild prägten; ebenso waren sie auf der Landesgartenschau 2010 in | ||
+ | Villingen-Schwenningen nicht zu übersehen. Josef Prunkl holte in seinem Vortrag weit aus: er ging auf die Geschichte des Landstriches Banat ein, auf die Zeit der Römer, den Mongolenansturm, die Türkenherrschaft, auf die Besiedlung durch deutsche Kolonisten und auf die Umgestaltung eines Ödlandes in ein fruchtbares Kulturland. Große Aufmerksamkeit schenkte der redegewandte Referent der Landwirtschaft der Banater Schwaben von der Ansiedlung bis | ||
+ | 1945 und von 1945 bis zur Wende. Er unterstrich, unter welchen großen Opfern der Boden urbar gemacht worden war, wie Entwässerungskanäle errichtet wurden. Die Menschen blieben trotz aller Widrigkeiten hartnäckig; sie kämpften, um hier für sich und ihre Nachkommen eine gute Zukunft aufzubauen. Der Vortragende ging auf die Arbeits- und Bildungsverhältnisse ein, auf das Schulwesen, das Dorfleben, die Vereine, Feste, die Trachten, das Brauchtum. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die Ackerflächennutzung, den Getreideanbau, aber auch auf die Sonderkulturen wie Zuckerrüben, Hanf und Gemüse, auf Obst- und Weinbau, die Tierhaltung, den Aufbau und die Entwicklung der Kredit- und Warengenossenschaften, die Einfuhr von Zuchtvieh und Saatgut, den Export von Getreide und Fleisch – alles veranschaulicht mit Zahlen und Statistiken. Nicht unerwähnt ließ er die Auswanderungswellen nach Amerika und die verheerenden Folgen der beiden Weltkriege, die Russlanddeportation, die Verschleppung in die Bărăgansteppe, die Enteignung und die zahlreichen Schikanen während der kommunistischen Diktatur, was schließlich zum Exodus der deutschen Bevölkerung führte.<br/> | ||
+ | Der DVD-Videofilm „Die Banater Schwaben – ihr Leben, Wirken und ihr Brauchtum. Beiträge aus verschiedenen Zeiten“ war krönender Abschluss des Nachmittages. Alle Anwesenden waren begeistert von dem, was sie zu hören und zu sehen bekommen hatten, wenn auch mancher von Wehmut befallen wurde. Dem gebürtigen Bogaroscher Josef Prunkl war es gelungen, ein großes Kapitel unserer Geschichte kurz und knapp zu beschreiben, es mit zahlreichen Bildern von [[Franz Ferch]] und [[Stefan Jäger]], mit bewegenden Fotos von Menschen, Kerweihzügen, Dorfgassen und Kirchen zu untermalen, wobei die Auswahl der passenden Musik dazu ebenfalls anzumerken ist. Von allen Teilnehmern nochmals ein herzliches Dankeschön.<br/> | ||
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Aktuelle Version vom 2. Februar 2016, 09:07 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0874 |
Titel des Artikels : | Banater Landwirtschaft und Dorfleben |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 55 |
Nummer: | 22 |
Datum: | 20.11.2011 |
Seite: | 8 |
* * * *: [[ART:0874 - Banater Landwirtschaft und Dorfleben|<i>Banater Landwirtschaft und Dorfleben</i>]]. Banater Post, München 20.11.2011 (Jg.55 Nr.22), S. 8 |
Ende November vergangenen Jahres besuchte Josef Prunkl, Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben, die Donaustadt Ulm, wo er auf Einladung des Kultur- und Dokumentationszentrums und des Kreisverbandes Ulm / Neu-Ulm / Alb-Donau-Kreis der Landsmannschaft sein Buch vorstellte: „Die Landwirtschaft der Banater Schwaben von der Ansiedlung bis zum Exodus. Aufzeichnungen aus
ihrem Werdegang, aus ihren Erfolgen, aus ihren Schicksalsschlägen“. Über dieses Thema hielt er einen ausgezeichneten Vortrag und zeigte dazu eine Filmdokumentation.
Eingangs wies er darauf hin, dass die Banater Schwaben in Deutschland angekommen und präsent seien, wobei er unter anderem erwähnte, dass die Banater Trachtenträger im September Freiburg fest in ihren Händen hatten und das Stadtbild prägten; ebenso waren sie auf der Landesgartenschau 2010 in
Villingen-Schwenningen nicht zu übersehen. Josef Prunkl holte in seinem Vortrag weit aus: er ging auf die Geschichte des Landstriches Banat ein, auf die Zeit der Römer, den Mongolenansturm, die Türkenherrschaft, auf die Besiedlung durch deutsche Kolonisten und auf die Umgestaltung eines Ödlandes in ein fruchtbares Kulturland. Große Aufmerksamkeit schenkte der redegewandte Referent der Landwirtschaft der Banater Schwaben von der Ansiedlung bis
1945 und von 1945 bis zur Wende. Er unterstrich, unter welchen großen Opfern der Boden urbar gemacht worden war, wie Entwässerungskanäle errichtet wurden. Die Menschen blieben trotz aller Widrigkeiten hartnäckig; sie kämpften, um hier für sich und ihre Nachkommen eine gute Zukunft aufzubauen. Der Vortragende ging auf die Arbeits- und Bildungsverhältnisse ein, auf das Schulwesen, das Dorfleben, die Vereine, Feste, die Trachten, das Brauchtum. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die Ackerflächennutzung, den Getreideanbau, aber auch auf die Sonderkulturen wie Zuckerrüben, Hanf und Gemüse, auf Obst- und Weinbau, die Tierhaltung, den Aufbau und die Entwicklung der Kredit- und Warengenossenschaften, die Einfuhr von Zuchtvieh und Saatgut, den Export von Getreide und Fleisch – alles veranschaulicht mit Zahlen und Statistiken. Nicht unerwähnt ließ er die Auswanderungswellen nach Amerika und die verheerenden Folgen der beiden Weltkriege, die Russlanddeportation, die Verschleppung in die Bărăgansteppe, die Enteignung und die zahlreichen Schikanen während der kommunistischen Diktatur, was schließlich zum Exodus der deutschen Bevölkerung führte.
Der DVD-Videofilm „Die Banater Schwaben – ihr Leben, Wirken und ihr Brauchtum. Beiträge aus verschiedenen Zeiten“ war krönender Abschluss des Nachmittages. Alle Anwesenden waren begeistert von dem, was sie zu hören und zu sehen bekommen hatten, wenn auch mancher von Wehmut befallen wurde. Dem gebürtigen Bogaroscher Josef Prunkl war es gelungen, ein großes Kapitel unserer Geschichte kurz und knapp zu beschreiben, es mit zahlreichen Bildern von Franz Ferch und Stefan Jäger, mit bewegenden Fotos von Menschen, Kerweihzügen, Dorfgassen und Kirchen zu untermalen, wobei die Auswahl der passenden Musik dazu ebenfalls anzumerken ist. Von allen Teilnehmern nochmals ein herzliches Dankeschön.
Maria Endres