Stefan Jäger Archiv

ART:0410 - Der Schwabenmaler und sein Biograph: Unterschied zwischen den Versionen

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In unserer bewegten Zeit ist es nichts Besonderes mehr, wenn Ethnien ihren Lebens- und Wirtschaftsraum verlassen und damit sich selbst, bestenfalls nur einen Teil von sich, bewusst aufgeben. Um eine Frage jedoch kommt keiner der irgendwo Neu-Angekommenen herum: es ist die Frage der Identität. Wer sind wir? Woher kommen wir?<br/>
 
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Eine mögliche Antwort darauf gibt der im Oswald Hartmann Verlag erschienene Band „Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde". Es ist weit mehr als nur die Lebensgeschichte eines Malers geworden. Es sind vielmehr Streiflichter aus der Geschichte des Banats, der Banater Dörfer [[Cenei|Tschene]] und [[Cărpiniș|Gertjanosch]], des Heidestädtchens [[Jimbolia|Hatzfeld]], in dem der Maler [[Stefan Jäger]] (1877-1962) gelebt und gewirkt hat, launig (von guter Laune bestimmt, humorvoll) erzählt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und sie ist geschrieben von einem unbedingten Verehrer, der sich noch zu Lebzeiten [[Stefan Jäger|St. Jägers]] um den Künstler bemüht, mit viel Sorgfalt und Sachverstand eine Bestandsaufnahme der Jäger-Bilder unternommen hat und später dann maßgeblich an der Gründung und Betreuung der Jäger-[[Gedenkstätte]] in [[Jimbolia|Hatzfeld]] beteiligt war. Ich spreche von [[Karl-Hans Gross]] (Jahrgang 1926), dem Lehrer, der nicht nur den Schülern des [[Jimbolia|Hatzfelder]] Lyzeums ein Begriff sein dürfte.<br/>
In unserer bewegten Zeit ist es nichts Besonderes mehr, wenn Ethnien ihren Lebens- und Wirtschaftsraum verlassen und damit sich selbst, bestenfalls nur einen Teil von sich, bewusst aufgeben. Um eine Frage jedoch kommt keiner der irgendwo Neu-Angekommenen herum: es ist die Frage der [[Identität]]. Wer sind wir? Woher kommen wir?
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Der umfangreiche Band (444 Seiten) enthält 176 Abbildungen, davon allein 164 thematisch geordnete Reproduktionen. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass auch weniger bekannte Motive (Bild [[WK:1039|Nr. 13]], [[WK:0224|14]]: Flucht|Die Flucht]]; [[WK:0225|Nr. 15:Einzug der Kolonisten]]; [[WK:0132|Nr. 16:Die Verschleppung]]) ihren Platz in der Sammlung gefunden haben. Bedauernswert nur, dass die Farbreproduktionen auf 50 reduziert worden sind.<br/>
Eine mögliche Antwort darauf gibt der im Oswald Hartmann Verlag erschienene Band „Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde". Es ist weit mehr als nur die Lebensgeschichte eines Malers geworden. Es sind vielmehr Streiflichter aus der Geschichte des Banats, der Banater Dörfer [[Cenei|Tschene]] und [[Gertianosch|Gertjanosch]], des Heidestädtchens [[Hatzfeld]], in dem der Maler Stefan Jäger (1877-1962) gelebt und gewirkt hat, launig (von guter Laune bestimmt, humorvoll) erzählt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und sie ist geschrieben von einem unbedingten Verehrer, der sich noch zu Lebzeiten St. Jägers um den Künstler bemüht, mit viel Sorgfalt und Sachverstand eine Bestandsaufnahme der Jäger-Bilder unternommen hat und später dann maßgeblich an der Gründung und Betreuung der [[Jäger-Gedenkstätte]] in Hatzfeld beteiligt war. Ich spreche von Karl-Hans Gross (Jahrgang 1926), dem Lehrer, der nicht nur den Schülern des Hatzfelder Lyzeums ein Begriff sein dürfte.
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Bereits 1972 ist im [[Kriterion]] Verlag Bukarest eine von [[Dr. Annemarie Podlipny-Hehn|A. Podlipny-Hehn]] verfasste Jäger-Monographie in Heftformat (40 Seiten + Bildanhang) erschienen. Im Vergleich zu dieser sachlich-nüchternen Darstellung ist die von [[Karl-Hans Gross|K. H. Gross]] eher künstlerisch gefühlsbetont, emotionsgeladen. Der Verfasser hat so viele Situationen aus dem Leben des Malers, der Banater Schwaben überhaupt, hautnah miterlebt. Und darüber hinaus verleiten [[Stefan Jäger|Jägers]] idyllische Bilder zu wahrer Begeisterung und vielleicht auch mal zu Schwärmerei. Man verzeihe mir Spätergeborenen meine Zweifel; so hell, so intakt kann diese Welt anno dazumal gar nicht gewesen sein. Man wird sich an den schönen Augenblicken des Lebens festhalten, sich daran aufgerichtet, sie verklärt haben. Tun wir Ausgesiedelte hier noch nicht wieder heimisch Gewordenen es nicht ebenso?<br/>
Der umfangreiche Band (444 Seiten) enthält 176 Abbildungen, davon allein 164 thematisch geordnete Reproduktionen. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass auch weniger bekannte Motive (Bild Nr. [[13]], 14: [[Die Flucht]]; Nr. 15: [[Einzug der Kolonisten]]; Nr. 16: [[Die Verschleppung]]) ihren Platz in der Sammlung gefunden haben. Bedauernswert nur, dass die Farbreproduktionen auf 50 reduziert worden sind.
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Trotzdem: Buchautor [[Karl-Hans Gross|K. H. Gross]] hat in liebevoller Kleinarbeit gesammelt, was Augenzeugen an Fakten und Anekdotischem zu berichten gewusst, was der Maler selbst oder Zeitgenossen (z. B. [[Dr. Peter Pink|Dr. P. Pink]]) handschriftlich vermerkt haben. Schon aus diesem Grunde ist das Buch eine Bestandsaufnahme von besonderem Wert. Ohne diesen Band wären sicherlich manche, wenn auch nur für uns Banater Schwaben wichtige, Informationen unwiederbringlich verloren.<br/>
Bereits 1972 ist im Kriterion Verlag Bukarest eine von [[A. Podlipny-Hehn]] verfasste [[Jäger-Monographie]] in Heftformat (40 Seiten + Bildanhang) erschienen. Im Vergleich zu dieser sachlich-nüchternen Darstellung ist die von [[K. H. Gross]] eher künstlerisch gefühlsbetont, emotionsgeladen. Der Verfasser hat so viele Situationen aus dem Leben des Malers, der Banater Schwaben überhaupt, hautnah miterlebt. Und darüber hinaus verleiten Jägers idyllische Bilder zu wahrer Begeisterung und vielleicht auch mal zu Schwärmerei. Man verzeihe mir Spätergeborenen meine Zweifel; so hell, so intakt kann diese Welt anno dazumal gar nicht gewesen sein. Man wird sich an den schönen Augenblicken des Lebens festhalten, sich daran aufgerichtet, sie verklärt haben. Tun wir Ausgesiedelte hier noch nicht wieder heimisch Gewordenen es nicht ebenso?
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Eine Literaturliste im Anhang sowie eine Zeittafel mit den Lebensdaten des Künstlers hätten allerdings dem eher wissenschaftlich orientierten Leser einen rascheren Zugriff ermöglicht.<br/>
Trotzdem: Buchautor K. H. Gross hat in liebevoller Kleinarbeit gesammelt, was Augenzeugen an Fakten und Anekdotischem zu berichten gewusst, was der Maler selbst oder Zeitgenossen (z. B. [[Dr. P. Pink]]) handschriftlich vermerkt haben. Schon aus diesem Grunde ist das Buch eine Bestandsaufnahme von besonderem Wert. Ohne diesen Band wären sicherlich manche, wenn auch nur für uns Banater Schwaben wichtige, Informationen unwiederbringlich verloren.
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Es ist ein umfangreiches Werk, das als Jäger-Buch in jeder schwäbischen Familie seinen Eingang finden sollte, weil es die künstlerische Wiedergabe unserer allen Heimat, mit ihren Menschen, Wiesen, Fluren und Gassen, zum Gegenstand hat.<br/>
Eine Literaturliste im Anhang sowie eine Zeittafel mit den Lebensdaten des Künstlers hätten allerdings dem eher wissenschaftlich orientierten Leser einen rascheren Zugriff ermöglicht.
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Es ist ein umfangreiches Werk, das als Jäger-Buch in jeder schwäbischen Familie seinen Eingang finden sollte, weil es die künstlerische Wiedergabe unserer allen Heimat, mit ihren Menschen, Wiesen, Fluren und Gassen, zum Gegenstand hat.
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==PDF-Datei des Artikels==
 
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* {{pdf|ART_0410.pdf|Banater Post (1992/Nr.8)}}
Edith Heimann
 
 
 
Karl-Hans Gross: Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde. Oswald Hartmann Verlag, Sersheim 1991. 444 S., 176 Abb., geb., 44,80 DM
 
 
 
 
 
 
[[Kategorie:Zeitung]]
 
[[Kategorie:Zeitung]]
 
[[Kategorie:Banater Post]]
 
[[Kategorie:Banater Post]]
[[Kategorie:Buchpräsentation]]
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[[Kategorie:Präsentation]]

Aktuelle Version vom 27. Mai 2017, 06:57 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 0410
Autor Name: Edith Heimann
Titel des Artikels : Der Schwabenmaler und sein Biograph
Untertitel des Artikels: "Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde" von Karl-Hans Gross
Publikation: Zeitung
Titel der Publikation: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 37
Nummer: 8
Datum: 20.04.1992
Seite: 3
* [[Edith Heimann]]: [[ART:0410 - Der Schwabenmaler und sein Biograph|<i>Der Schwabenmaler und sein Biograph</i>. "Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde" von Karl-Hans Gross]]. Banater Post, München 20.04.1992 (Jg.37 Nr.8), S. 3

"Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde" von Karl-Hans Gross

In unserer bewegten Zeit ist es nichts Besonderes mehr, wenn Ethnien ihren Lebens- und Wirtschaftsraum verlassen und damit sich selbst, bestenfalls nur einen Teil von sich, bewusst aufgeben. Um eine Frage jedoch kommt keiner der irgendwo Neu-Angekommenen herum: es ist die Frage der Identität. Wer sind wir? Woher kommen wir?
Eine mögliche Antwort darauf gibt der im Oswald Hartmann Verlag erschienene Band „Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde". Es ist weit mehr als nur die Lebensgeschichte eines Malers geworden. Es sind vielmehr Streiflichter aus der Geschichte des Banats, der Banater Dörfer Tschene und Gertjanosch, des Heidestädtchens Hatzfeld, in dem der Maler Stefan Jäger (1877-1962) gelebt und gewirkt hat, launig (von guter Laune bestimmt, humorvoll) erzählt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und sie ist geschrieben von einem unbedingten Verehrer, der sich noch zu Lebzeiten St. Jägers um den Künstler bemüht, mit viel Sorgfalt und Sachverstand eine Bestandsaufnahme der Jäger-Bilder unternommen hat und später dann maßgeblich an der Gründung und Betreuung der Jäger-Gedenkstätte in Hatzfeld beteiligt war. Ich spreche von Karl-Hans Gross (Jahrgang 1926), dem Lehrer, der nicht nur den Schülern des Hatzfelder Lyzeums ein Begriff sein dürfte.
Der umfangreiche Band (444 Seiten) enthält 176 Abbildungen, davon allein 164 thematisch geordnete Reproduktionen. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass auch weniger bekannte Motive (Bild Nr. 13, 14: Flucht|Die Flucht]]; Nr. 15:Einzug der Kolonisten; Nr. 16:Die Verschleppung) ihren Platz in der Sammlung gefunden haben. Bedauernswert nur, dass die Farbreproduktionen auf 50 reduziert worden sind.
Bereits 1972 ist im Kriterion Verlag Bukarest eine von A. Podlipny-Hehn verfasste Jäger-Monographie in Heftformat (40 Seiten + Bildanhang) erschienen. Im Vergleich zu dieser sachlich-nüchternen Darstellung ist die von K. H. Gross eher künstlerisch gefühlsbetont, emotionsgeladen. Der Verfasser hat so viele Situationen aus dem Leben des Malers, der Banater Schwaben überhaupt, hautnah miterlebt. Und darüber hinaus verleiten Jägers idyllische Bilder zu wahrer Begeisterung und vielleicht auch mal zu Schwärmerei. Man verzeihe mir Spätergeborenen meine Zweifel; so hell, so intakt kann diese Welt anno dazumal gar nicht gewesen sein. Man wird sich an den schönen Augenblicken des Lebens festhalten, sich daran aufgerichtet, sie verklärt haben. Tun wir Ausgesiedelte hier noch nicht wieder heimisch Gewordenen es nicht ebenso?
Trotzdem: Buchautor K. H. Gross hat in liebevoller Kleinarbeit gesammelt, was Augenzeugen an Fakten und Anekdotischem zu berichten gewusst, was der Maler selbst oder Zeitgenossen (z. B. Dr. P. Pink) handschriftlich vermerkt haben. Schon aus diesem Grunde ist das Buch eine Bestandsaufnahme von besonderem Wert. Ohne diesen Band wären sicherlich manche, wenn auch nur für uns Banater Schwaben wichtige, Informationen unwiederbringlich verloren.
Eine Literaturliste im Anhang sowie eine Zeittafel mit den Lebensdaten des Künstlers hätten allerdings dem eher wissenschaftlich orientierten Leser einen rascheren Zugriff ermöglicht.
Es ist ein umfangreiches Werk, das als Jäger-Buch in jeder schwäbischen Familie seinen Eingang finden sollte, weil es die künstlerische Wiedergabe unserer allen Heimat, mit ihren Menschen, Wiesen, Fluren und Gassen, zum Gegenstand hat.

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