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Ein Gewährsmann erzählt: "Ich habe Stefan Jäger 1956 kennen gelernt, da kam er oft zu mir ins Kulturhaus, wo ich damals tätig war, mit der Bitte, ich möge ihm seine Korrespondenz mit dem Künstlerverband erledigen. Später ging ich dann öfter zu ihm, anfangs empfing er mich nur an der Türe. Als ich ihm eines Tages erzählte, dass wir in meiner Familie zehn Kinder waren und mein Vater auch im Jahre 1877 geboren wurde wie er, war das Eis endgültig gebrochen. Ab nun war die Familie sein Lieblingsthema, über das wir oft sprachen. Eines Tages fragte er mich plötzlich: „Sie machen mir immer alle Arbeit umsonst. Warum verlangen Sie nichts dafür, alle verlangen doch?" Ich war ganz verblüfft, denn ich habe ihm diese paar Schreibarbeiten gerne erledigt. Nach zwei Wochen sagte er wieder: „Was für ein Bild würde Ihnen gefallen?" Für Bilder hatte ich damals natürlich kein Geld. Eines Tages hat er mir dann schweigend ein schönes Aquarell „Flieder mit Mädchen" geschenkt, das habe ich heute noch. Meiner Ansicht nach war Stefan Jäger sehr einsam, ein Mensch, der sehr vieles wusste, seine Schwaben sehr liebte, auch wenn sie ihn nicht immer verstanden und entsprechend gewürdigt hatten.<br/>
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Aktuelle Version vom 20. November 2017, 10:44 Uhr


Fliederstrauch im Blumengarten
Einstufung
Katalognummer: 0145
Oberkategorie Das Dorf als Lebensraum
Kategorie Der Blumengarten
Unterkategorie Hofpartie mit Flieder
Bilddaten
Entstehungsjahr
Breite 20 cm
Höhe 23,5 cm
Maltechnik Aquarell, Gouache
Signatur St.Jäger (rechts unten)



Bildbeschreibung

Ein Mädchen begießt Blumen im Garten. Der blühende Fliederstrauch nimmt die rechte Bildhälfte in Anspruch. Ein Lattenzaun grenzt den Garten ab. Dahinter steht quer ein Haus.

Bemerkung

Ein Gewährsmann erzählt: "Ich habe Stefan Jäger 1956 kennen gelernt, da kam er oft zu mir ins Kulturhaus, wo ich damals tätig war, mit der Bitte, ich möge ihm seine Korrespondenz mit dem Künstlerverband erledigen. Später ging ich dann öfter zu ihm, anfangs empfing er mich nur an der Türe. Als ich ihm eines Tages erzählte, dass wir in meiner Familie zehn Kinder waren und mein Vater auch im Jahre 1877 geboren wurde wie er, war das Eis endgültig gebrochen. Ab nun war die Familie sein Lieblingsthema, über das wir oft sprachen. Eines Tages fragte er mich plötzlich: „Sie machen mir immer alle Arbeit umsonst. Warum verlangen Sie nichts dafür, alle verlangen doch?" Ich war ganz verblüfft, denn ich habe ihm diese paar Schreibarbeiten gerne erledigt. Nach zwei Wochen sagte er wieder: „Was für ein Bild würde Ihnen gefallen?" Für Bilder hatte ich damals natürlich kein Geld. Eines Tages hat er mir dann schweigend ein schönes Aquarell „Flieder mit Mädchen" geschenkt, das habe ich heute noch. Meiner Ansicht nach war Stefan Jäger sehr einsam, ein Mensch, der sehr vieles wusste, seine Schwaben sehr liebte, auch wenn sie ihn nicht immer verstanden und entsprechend gewürdigt hatten.
Siehe dazu ART:0177