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+ | In den langen, weiten Röcken der arbeitenden Frauen verfängt sich der frische Frühjahrswind und steigert die Dynamik des Geschehens. Die saatenbestellten Äcker breiten sich wie eine riesige Tafelfläche vor uns aus. Die große hölzerne Pferdewalze im linken Vorfeld des Bildes, der "Laabschuwwer" im Mittelfeld und ein Schwengelbrunnen in der Ferne, am Horizont, fängt unseren frei umherschweifenden Blick erst wieder auf.<br/> | ||
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− | + | * * * *: [[ART:1137 - Banater Wandkalender 2018|<i>Banater Wandkalender 2018</i>]]. Landsmannschaft der Banater Schwaben e. V., München 2017 | |
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Aktuelle Version vom 29. Dezember 2017, 15:04 Uhr
Einstufung | |
Katalognummer: | 0263 |
Oberkategorie | Bilder der Arbeit |
Kategorie | Feldarbeit |
Unterkategorie | Arbeit im Frühjahr |
Bilddaten | |
Entstehungsjahr | |
Breite | |
Höhe | |
Maltechnik | Aquarell, Gouache |
Signatur | St.Jäger (links unten) |
Bildbeschreibung
von Karl-Hans Gross
Meine Begegnung mit diesem Bild liegt schon viele Jahre zurück. Ich weiß nicht wo es geblieben ist, da sich in dieser Zeitspanne nicht nur die Leute aus unseren Dörfern "verlaufen", sondern auch viele Jäger-Bilder in alle Welt verstreut haben oder gar verloren gegangen sind. Doch schon beim ersten visuellen Kontakt mit diesem, mit flotten Pinselstrichen ausgeführten kleinen Malwerk, kamen mir augenblicklich die "Ährenleserinnen (1857), des bekannten französischen Malers Fracois Millet (1814-1875) in den Sinn, der sich bereits im vergangenen Jahrhundert um die Darstellung des ländlichen Milieus und des arbeitenden Menschen auf dem Feld bemüht hat. Dabei wollen wir bei dieser Gelegenheit nicht so sehr auf die malerischen Qualitäten, den Stil und die Malrichtung des einen oder anderen verweisen, als vielmehr zeigen, wie sehr die beiden Künstler in diesen Bildern (Ährenlesen, Storzenraffen) auch den "kleinen" Feldarbeiten – die vielleicht als jene des "armen" Mannes bezeichnet werden können – ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben. Wie Millet seine drei Frauen in gebückter Stellung auf dem Stoppelfeld die letzten Ähren sammeln – mit der Rechten danach greifen – lässt, so können wir bei Jäger eine ähnliche Motivgestaltung wahrnehmen, bloß dass dessen "Schtorzeraffer" (oder auch "Schtorzerafferinne") dem ganzen Geschehen weit mehr Dynamik verleihen, weil ihr Tun wohl auf die gemeinsam verrichtete Arbeit abgestimmt, doch aus individuellen, einzelnen Arbeitsphasen zusammengesetzt ist: "Schtorze ufraffe" (siehe die beiden Frauen im Vordergrund), "Schtorze auskloppe" (des im Wurzelwerk haftenden "Grundes"; siehe den Knaben) und "Schtorze zammwerfe" (auf kleine Haufen; siehe die Frau im Mittelfeld).
In den langen, weiten Röcken der arbeitenden Frauen verfängt sich der frische Frühjahrswind und steigert die Dynamik des Geschehens. Die saatenbestellten Äcker breiten sich wie eine riesige Tafelfläche vor uns aus. Die große hölzerne Pferdewalze im linken Vorfeld des Bildes, der "Laabschuwwer" im Mittelfeld und ein Schwengelbrunnen in der Ferne, am Horizont, fängt unseren frei umherschweifenden Blick erst wieder auf.
Bibliografie zum Bild
Reproduktion
- Peter Krier: Hommage an Stefan Jäger. Katalog zur Ausstellung und zum Symposium anlässlich des 50.Todestages des Schwabenmalers am 28. April 2012 im Banater Seniorenzentrum in Ingolstadt. Hilfswerk der Banater Schwaben, Ingolstadt 2012
- * * *: Banater Wandkalender 2018. Landsmannschaft der Banater Schwaben e. V., München 2017