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ART:0402 - Der Schwabenmaler Stefan Jäger: Unterschied zwischen den Versionen

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In Stuttgart, einer der drei Städte, die der Maler [[Stefan Jäger]] 1906 im Rahmen einer Studienfahrt besuchte, findet vom 6. Februar bis 21. Februar 1992 eine Ausstellung mit Werken des Künstlers statt.
 
In Stuttgart, einer der drei Städte, die der Maler [[Stefan Jäger]] 1906 im Rahmen einer Studienfahrt besuchte, findet vom 6. Februar bis 21. Februar 1992 eine Ausstellung mit Werken des Künstlers statt.
  
Nachdem Jäger den Auftrag, das [[Einwanderungsbild]] zu malen, von dem Gründer und Besitzer der Ersten Gertianoscher Sparkasse, [[Adam Rösner]], erhalten hatte, dieses jedoch abgelehnt wurde, weil die gemalten Trachten mit den Einwanderungstrachten nicht übereinstimmten, war diese Reise notwendig geworden. Verschiedene Skizzen zum [[Einwanderungstriptychon]] (Ankunft, Hausbau, Ausschiffung, ein Dorf entsteht, mit den Ulmer Schachteln von Peterwardein) sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie das [[Einwanderungstriptychon]] selbst. Von besonderem Wert sind die unzähligen Trachtenskizzen: Mädchenhaube und Steckzopf, Mädchen- und Frauentrachten aus [[Guttenbrunn]], [[Neubeschenowa]], [[Bacova|Bakowa]], [[Kreuzstätten]], [[Klein-Betschkerek]] u. a. ebenso wie Kirchweihtrachten aus [[Blumenthal]] oder [[Engelsbrunn]] vermitteln einen Einblick in die noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in vielen Teilen des Banats herrschende Trachtenmannigfaltigkeit. Noch wurde streng auf die ungeschriebenen Gesetze des Trachttragens, auf Körperhaltung und Benehmen geachtet. Anhand der Trachten konnte man die verheiratete Frau und Mutter von dem jungen Mädchen unterscheiden, wie dies beispielsweise an dem Ölbild „Mutter, Kind, Patin“ deutlich zu sehen ist. Die Dorfjugend traf sich im Dorfwirtshaus, wo die Blaskapelle zum Tanz aufspielte, auf dem Dorfplatz zur Kirchweihfeier oder aber abends auf der Bank vor dem Haus (auf der Gassenbank, Neckerei).
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Nachdem Jäger den Auftrag, das [[Einwanderungsbild]] zu malen, von dem Gründer und Besitzer der Ersten Gertianoscher Sparkasse, [[Adam Rösner]], erhalten hatte, dieses jedoch abgelehnt wurde, weil die gemalten Trachten mit den Einwanderungstrachten nicht übereinstimmten, war diese Reise notwendig geworden. Verschiedene Skizzen zum [[Einwanderungstriptychon]] (Ankunft, Hausbau, Ausschiffung, ein Dorf entsteht, mit den Ulmer Schachteln von Peterwardein) sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie das [[Einwanderungstriptychon]] selbst. Von besonderem Wert sind die unzähligen Trachtenskizzen: Mädchenhaube und Steckzopf, Mädchen- und Frauentrachten aus [[Guttenbrunn]], [[Neubeschenowa]], [[Bacova|Bakowa]], [[Kreuzstätten]], [[Becicherecu_Mic|Klein-Betschkerek]] u. a. ebenso wie Kirchweihtrachten aus [[Blumenthal]] oder [[Engelsbrunn]] vermitteln einen Einblick in die noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in vielen Teilen des Banats herrschende Trachtenmannigfaltigkeit. Noch wurde streng auf die ungeschriebenen Gesetze des Trachttragens, auf Körperhaltung und Benehmen geachtet. Anhand der Trachten konnte man die verheiratete Frau und Mutter von dem jungen Mädchen unterscheiden, wie dies beispielsweise an dem Ölbild „Mutter, Kind, Patin“ deutlich zu sehen ist. Die Dorfjugend traf sich im Dorfwirtshaus, wo die Blaskapelle zum Tanz aufspielte, auf dem Dorfplatz zur Kirchweihfeier oder aber abends auf der Bank vor dem Haus (auf der Gassenbank, Neckerei).
  
 
Der Alltag der Banater Schwaben war jedoch in erster Linie geprägt von der Arbeit, denn aus einer Sumpflandschaft, wie sie von Jäger in einem Ölgemälde aufgezeigt wird, haben sie ein fruchtbares Land gemacht, in zahlreichen Aquarellskizzen und Ölbildern hat der Maler den Fleiß der Bauern, ihre Arbeit auf dem Feld, die Schönheit der Banater Heide und Hecke dargestellt. Ob die Alltagstrachten der Männer und Frauen, die Tonkrüge, der Pflug, das Weinfass, das Cholerakreuz (Heimkehr vom Feld, Die letzte Furche) oder aber die scharrenden Hühner mit dem Hahn (Der Hühnerhof), die Rossmühle, sie alle geben dem Betrachter einen Einblick in die Banater Lebenswelt.
 
Der Alltag der Banater Schwaben war jedoch in erster Linie geprägt von der Arbeit, denn aus einer Sumpflandschaft, wie sie von Jäger in einem Ölgemälde aufgezeigt wird, haben sie ein fruchtbares Land gemacht, in zahlreichen Aquarellskizzen und Ölbildern hat der Maler den Fleiß der Bauern, ihre Arbeit auf dem Feld, die Schönheit der Banater Heide und Hecke dargestellt. Ob die Alltagstrachten der Männer und Frauen, die Tonkrüge, der Pflug, das Weinfass, das Cholerakreuz (Heimkehr vom Feld, Die letzte Furche) oder aber die scharrenden Hühner mit dem Hahn (Der Hühnerhof), die Rossmühle, sie alle geben dem Betrachter einen Einblick in die Banater Lebenswelt.

Version vom 6. April 2015, 15:09 Uhr

Bibliografie
Artikel Nummer: {{{Artikelnummer}}}
Autor Name: Röder, Annemarie
Aufsatztitel: Der Schwabenmaler Stefan Jäger
Zeitungstitel: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 37
Nummer: 4
Datum: 20.02.1992
Seite: 2
* [[ART:0402 - Der Schwabenmaler Stefan Jäger|Röder, Annemarie. Der Schwabenmaler Stefan Jäger. Banater Post München 1992]]


In Stuttgart, einer der drei Städte, die der Maler Stefan Jäger 1906 im Rahmen einer Studienfahrt besuchte, findet vom 6. Februar bis 21. Februar 1992 eine Ausstellung mit Werken des Künstlers statt.

Nachdem Jäger den Auftrag, das Einwanderungsbild zu malen, von dem Gründer und Besitzer der Ersten Gertianoscher Sparkasse, Adam Rösner, erhalten hatte, dieses jedoch abgelehnt wurde, weil die gemalten Trachten mit den Einwanderungstrachten nicht übereinstimmten, war diese Reise notwendig geworden. Verschiedene Skizzen zum Einwanderungstriptychon (Ankunft, Hausbau, Ausschiffung, ein Dorf entsteht, mit den Ulmer Schachteln von Peterwardein) sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie das Einwanderungstriptychon selbst. Von besonderem Wert sind die unzähligen Trachtenskizzen: Mädchenhaube und Steckzopf, Mädchen- und Frauentrachten aus Guttenbrunn, Neubeschenowa, Bakowa, Kreuzstätten, Klein-Betschkerek u. a. ebenso wie Kirchweihtrachten aus Blumenthal oder Engelsbrunn vermitteln einen Einblick in die noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in vielen Teilen des Banats herrschende Trachtenmannigfaltigkeit. Noch wurde streng auf die ungeschriebenen Gesetze des Trachttragens, auf Körperhaltung und Benehmen geachtet. Anhand der Trachten konnte man die verheiratete Frau und Mutter von dem jungen Mädchen unterscheiden, wie dies beispielsweise an dem Ölbild „Mutter, Kind, Patin“ deutlich zu sehen ist. Die Dorfjugend traf sich im Dorfwirtshaus, wo die Blaskapelle zum Tanz aufspielte, auf dem Dorfplatz zur Kirchweihfeier oder aber abends auf der Bank vor dem Haus (auf der Gassenbank, Neckerei).

Der Alltag der Banater Schwaben war jedoch in erster Linie geprägt von der Arbeit, denn aus einer Sumpflandschaft, wie sie von Jäger in einem Ölgemälde aufgezeigt wird, haben sie ein fruchtbares Land gemacht, in zahlreichen Aquarellskizzen und Ölbildern hat der Maler den Fleiß der Bauern, ihre Arbeit auf dem Feld, die Schönheit der Banater Heide und Hecke dargestellt. Ob die Alltagstrachten der Männer und Frauen, die Tonkrüge, der Pflug, das Weinfass, das Cholerakreuz (Heimkehr vom Feld, Die letzte Furche) oder aber die scharrenden Hühner mit dem Hahn (Der Hühnerhof), die Rossmühle, sie alle geben dem Betrachter einen Einblick in die Banater Lebenswelt.

Die Detailfreudigkeit des Malers erlebt man in seinen „Jahreszeiten“, beim „Einzug der Kolonisten“ oder bei den vielen Innenansichten des schwäbischen Bauernhauses.

Somit kann man dem, was der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Jakob Laub, anlässlich der Eröffnung der Jäger-Ausstellung im Stuttgarter Rathaus hervorhob, übereinstimmen: „Auf die Fragen, wer die Banater Schwaben sind und woher sie kommen, gibt es sicherlich eine Vielzahl von möglichen und stimmigen Antworten. Eine Definition besonderer Art ist das bildnerische Werk unseres Heimatmalers Stefan Jäger.“