ART:0874 - Banater Landwirtschaft und Dorfleben: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Januar 2016, 18:22 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0874 |
Titel des Artikels : | Banater Landwirtschaft und Dorfleben |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 55 |
Nummer: | 22 |
Datum: | 20.11.2011 |
Seite: | 8 |
* * * *: [[ART:0874 - Banater Landwirtschaft und Dorfleben|<i>Banater Landwirtschaft und Dorfleben</i>]]. Banater Post, München 20.11.2011 (Jg.55 Nr.22), S. 8 |
Ende November vergangenen
Jahres besuchte Josef Prunkl, Vorsitzender
des Landesverbandes
Baden-Württemberg der Landsmannschaft
der Banater Schwaben,
die Donaustadt Ulm, wo er
auf Einladung des Kultur- und
Dokumentationszentrums und des
Kreisverbandes Ulm / Neu-Ulm /
Alb-Donau-Kreis der Landsmannschaft
sein Buch vorstellte: „Die
Landwirtschaft der Banater
Schwaben von der Ansiedlung bis
zum Exodus. Aufzeichnungen aus
ihrem Werdegang, aus ihren
Erfolgen, aus ihren Schicksalsschlägen“.
Über dieses Thema
hielt er einen ausgezeichneten Vortrag
und zeigte dazu eine Filmdokumentation.
Eingangs wies er
darauf hin, dass die Banater
Schwaben in Deutschland angekommen
und präsent seien, wobei
er unter anderem erwähnte, dass
die Banater Trachtenträger im
September Freiburg fest in ihren
Händen hatten und das Stadtbild
prägten; ebenso waren sie auf
der Landesgartenschau 2010 in
Villingen-Schwenningen nicht zu
übersehen.
Josef Prunkl holte in seinem
Vortrag weit aus: er ging auf die
Geschichte des Landstriches
Banat ein, auf die Zeit der Römer,
den Mongolenansturm, die Türkenherrschaft,
auf die Besiedlung
durch deutsche Kolonisten und auf
die Umgestaltung eines Ödlandes
in ein fruchtbares Kulturland.
Große Aufmerksamkeit schenkte
der redegewandte Referent der
Landwirtschaft der Banater
Schwaben von der Ansiedlung bis
1945 und von 1945 bis zur Wende.
Er unterstrich, unter welchen
großen Opfern der Boden urbar
gemacht worden war, wie Entwässerungskanäle
errichtet wurden.
Die Menschen blieben trotz
aller Widrigkeiten hartnäckig; sie
kämpften, um hier für sich und ihre
Nachkommen eine gute Zukunft
aufzubauen. Der Vortragende ging
auf die Arbeits- und Bildungsverhältnisse
ein, auf das Schulwesen,
das Dorfleben, die Vereine, Feste,
die Trachten, das Brauchtum. Er
lenkte die Aufmerksamkeit auf
die Ackerflächennutzung, den
Getreideanbau, aber auch auf die
Sonderkulturen wie Zuckerrüben,
Hanf und Gemüse, auf Obst- und
Weinbau, die Tierhaltung, den
Aufbau und die Entwicklung der
Kredit- und Warengenossenschaften,
die Einfuhr von Zuchtvieh und
Saatgut, den Export von Getreide
und Fleisch – alles veranschaulicht
mit Zahlen und Statistiken. Nicht
unerwähnt ließ er die Auswanderungswellen
nach Amerika und die
verheerenden Folgen der beiden
Weltkriege, die Russlanddeportation,
die Verschleppung in die
Baragansteppe, die Enteignung
und die zahlreichen Schikanen
während der kommunistischen
Diktatur, was schließlich zum Exodus
der deutschen Bevölkerung
führte.
Der DVD-Videofilm „Die Banater
Schwaben – ihr Leben, Wirken und
ihr Brauchtum. Beiträge aus verschiedenen
Zeiten“ war krönender
Abschluss des Nachmittages. Alle
Anwesenden waren begeistert von
dem, was sie zu hören und zu
sehen bekommen hatten, wenn
auch mancher von Wehmut
befallen wurde. Dem gebürtigen
Bogaroscher Josef Prunkl war
es gelungen, ein großes Kapitel
unserer Geschichte kurz und
knapp zu beschreiben, es mit zahlreichen
Bildern von Franz Ferch
und Stefan Jäger, mit bewegenden
Fotos von Menschen, Kerweihzügen,
Dorfgassen und Kirchen zu
untermalen, wobei die Auswahl der
passenden Musik dazu ebenfalls
anzumerken ist. Von allen Teilnehmern
nochmals ein herzliches
Dankeschön.
Maria Endres