ART:0656 - Bilderbuch des Banater Volkslebens: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Juli 2015, 15:52 Uhr
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0562 |
Autor Name: | Tonţa, Walter |
Aufsatztitel: | Bilderbuch des Banater Volkslebens |
Zeitungstitel: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 47 |
Nummer: | 20 |
Datum: | 20.10.2002 |
Seite: | 5 |
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Diavortrag über Stefan Jäger im Ulmer Kultur- und Dokumentationszentrum
An den 125. Geburtstag und 40. Todestag Stefan Jägers, des Malers der Banater Schwaben schlechthin, wurde im Laufe dieses Jahres in Jubiläums- und Gedenkveranstaltungen sowohl in der Banater Heimat als auch hier, in Deutschland, mehrfach erinnert. In diese Veranstaltungsserie reiht sich auch der Diavortrag „Der Schwabenmaler Stefan Jäger" ein, den Dr. Peter Fraunhoffer am 20. September im Kultur- und Dokumentationszentrum der Banater Schwaben in Ulm gehalten hat.
Der 1927 in Hatzfeld geborene und in Wels (Österreich) beheimatete Kinderarzt widmete sich nach seiner 1992 erfolgten Pensionierung voll und ganz einer Aufgabe besonderer Art. Schon immer ein Bewunderer und Verehrer Stefan Jägers, hat er sich zur Aufgabe gesetzt, das umfassende und reiche Œuvre des Künstlers fotografisch zu dokumentieren. Es war und ist nach wie vor eine schwierige Aufgabe, da das Lebenswerk Jägers heute in der ganzen Welt - überall dort, wo Banater Schwaben und Donauschwaben leben - verstreut ist. In mehr als zehn Jahren hat Dr. Fraunhoffer nach ausgetüftelten Reiseplänen tausende Kilometer zurückgelegt und in Österreich und Deutschland, in Rumänien und Jugoslawien, in den USA und Kanada rund 1500 Skizzen, Aquarelle und Ölbilder Stefan Jägers erfasst.
Anlässlich seines Diavortrags in Ulm gewährte der Referent einen Einblick in seine wertvolle Sammlung fotografischer Reproduktionen und stellte das künstlerische Werk Stefan Jägers vor. Die gut ausgewählten, thematisch geordneten Beispiele verdeutlichten, dass Jägers Kunst dem heimatlichen Lebensraum entsprungen und mit diesem auf das engste verknüpft ist - mit der Banater Heidelandschaft, mit dem Dorf und mit den Menschen und ihrem Alltag, ihrer Arbeit, ihren Festen und ihren Lebensgewohnheiten. Das Lebenswerk Stefan Jägers ist somit, wie Dr. Fraunhoffer es ausgedrückt hat, ein „Bilderbuch des Banater Volkslebens". Gerade darin liegt sein besonderer Wert und gerade deshalb zählt Jäger zu den bekanntesten und beliebtesten Malern der Banater Schwaben, der Donauschwaben insgesamt.
Was Dr. Fraunhoffer seinen Zuschauern präsentierte, waren nicht nur die allseits - vor allem aus Wandkalendern - bekannten Werke, sondern auch viele, einem breiteren Publikum bisher unbekannte Schöpfungen des Künstlers. Zu sehen waren sowohl Ölbilder und Aquarelle als auch Skizzen, Studien und Entwürfe. Vor allem letztere hätten einen besonderen ethnographisch-dokumentarischen Wert, betonte der Referent. Sie bilden sozusagen das Tagebuch des Malers und weisen ihn als Meister seines Fachs aus. Dr. Fraunhoffers Vortrag war nicht nur etwas für das Auge. Einfühlsam, mit Charme und Witz stellte er die einzelnen Bilder und Skizzen vor. Vieles, so wie es von Jäger dargestellt wurde, hat er in seinen Kindheits- und Jugendjahren selbst miterlebt. Sehr oft kam unsere Mundart zur Geltung, und mancher schon längst vergessene „schwowische" Ausdruck wurde wieder in Erinnerung gerufen. Dem Referent gelang es, in einen Dialog mit dem Publikum zu treten und es in den Vortrag einzubinden. Mit Erstaunen brachte es seine Bewunderung zum Ausdruck mit leiseren oder auch lauteren Kommentaren reagierte es immer wieder auf das Gesehene und Gehörte.
Nicht zu vergessen ist die angenehme räumliche Atmosphäre, die durch eine von Joseph Ed. Krämer gestaltete Stefan-Jäger-Ausstellung geschaffen wurde. Gezeigt wurden Reproduktionen, die in Wandkalendern der Neuen Banater Zeitung und der Landsmannschaft der Banater Schwaben erschienen sind. Zu sehen war auch ein Originalölgemälde Jägers, das dem Kultur- und Dokumentationszentrum von Hans Stoffel geschenkt wurde. Es handelt sich um ein Porträt von Kaplan Eugen Mersdorf, der sich als Obmann des Gesang- und Sportvereins „Landestreu" in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts große Verdienste um das kulturelle Leben Hatzfelds erworben hat.
Dr. Fraunhoffer nutzte seine Anwesenheit in Deutschland, um anschließend eine weitere Dokumentationsreise zu unternehmen. Möge es ihm gelingen, noch viele künstlerische Schätze Stefan Jägers zu bergen und zu dokumentieren.