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ART:0214 - Komm mit '79: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits im Wonnemond beginnen die ersten der Feste, die von der jeweiligen Dorfbevölkerung als "das Fest des Jahres" verstanden wird – die Kerwei. Sie fand früher nur in wenigen Ortschaften zur Sommerszeit statt, die Feldarbeit hatte Vorrang. Ihr waren die Herbstmonate, wenn die Früchte des Jahres geborgen waren, vorbehalten. Das hat sich nun seit Jahren schon geändert. Die Kerwei ist nicht mehr allein das "Erntefest!, es ist die Zeit, da sich alle Bewohner des Dorfes wieder einfinden, die in den letzten Jahrzehnten in die Industrie abgewandert sind. Darum wohl wurde die Urlaubs- und die Ferienzeit nun für das Abhalten der Feste bevorzugt: Die Mehrzahl findet zwischen der Juli- und der Septembermitte statt.<br/>
 
Bereits im Wonnemond beginnen die ersten der Feste, die von der jeweiligen Dorfbevölkerung als "das Fest des Jahres" verstanden wird – die Kerwei. Sie fand früher nur in wenigen Ortschaften zur Sommerszeit statt, die Feldarbeit hatte Vorrang. Ihr waren die Herbstmonate, wenn die Früchte des Jahres geborgen waren, vorbehalten. Das hat sich nun seit Jahren schon geändert. Die Kerwei ist nicht mehr allein das "Erntefest!, es ist die Zeit, da sich alle Bewohner des Dorfes wieder einfinden, die in den letzten Jahrzehnten in die Industrie abgewandert sind. Darum wohl wurde die Urlaubs- und die Ferienzeit nun für das Abhalten der Feste bevorzugt: Die Mehrzahl findet zwischen der Juli- und der Septembermitte statt.<br/>
 
Auch bei diesem Fest steht ein Baum – genannt der "Kerwei-" oder "Maienbaum" – und der geschmückte Rosmarinstrauss im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Jugend zieht in der alten Festtracht oder aber in einheitlichen Kleidern durchs Dorf und Sonntag, Montag und Dienstag unter den Baum. Hier werden Sonntag vor der versammelten Dorfgemeinschaft und den zahlreichen Gästen vom Fass die Sprüche gesagt, der Strauss versteigert oder "ausgetanzt", Hut und Tuch vom Baum werdeb ebenfalls verlost, um Schweinchen oder Böcke wird gekegelt oder mit Kugeln geworfen. Und am folgenden Sonntag geht das Fest beinahe in gleicher Weise von vorne an, dauert aber nur noch einen oder zwei Tage, und vom ersten bis zum letzten erklingt der traditionelle Ruf der Kerweibuben mit geschmückten Hüten: "Buwe, was han mer heit?" Und alle antworten: "Kerwi! Kerwei!" Es ist tatsächlich das schwäbische Fest des Jahres.<br/>
 
Auch bei diesem Fest steht ein Baum – genannt der "Kerwei-" oder "Maienbaum" – und der geschmückte Rosmarinstrauss im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Jugend zieht in der alten Festtracht oder aber in einheitlichen Kleidern durchs Dorf und Sonntag, Montag und Dienstag unter den Baum. Hier werden Sonntag vor der versammelten Dorfgemeinschaft und den zahlreichen Gästen vom Fass die Sprüche gesagt, der Strauss versteigert oder "ausgetanzt", Hut und Tuch vom Baum werdeb ebenfalls verlost, um Schweinchen oder Böcke wird gekegelt oder mit Kugeln geworfen. Und am folgenden Sonntag geht das Fest beinahe in gleicher Weise von vorne an, dauert aber nur noch einen oder zwei Tage, und vom ersten bis zum letzten erklingt der traditionelle Ruf der Kerweibuben mit geschmückten Hüten: "Buwe, was han mer heit?" Und alle antworten: "Kerwi! Kerwei!" Es ist tatsächlich das schwäbische Fest des Jahres.<br/>
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Aktuelle Version vom 6. Februar 2016, 10:41 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 0214
Autor Name: Walther Konschitzky
Titel des Artikels : Wie die Feste fallen
Untertitel des Artikels: Eine Einladung
Publikation: Buch
Titel der Publikation: Komm mit 79
Untertitel der Publikation: Reisen Wandern Erholung in Rumänien
Herausgeber: Neuer Weg
Verlag: Neuer Weg
Erscheinungsort: Bukarest
Jahr: 1979
Seite: 9-19
* [[Walther Konschitzky]]: [[ART:0214 - Komm mit '79|<i>Wie die Feste fallen</i>. Eine Einladung]]. Komm mit 79. Neuer Weg. Neuer Weg, Bukarest 1979

Eine Einladung, lebendiges Brauchtum zwischen Marosch und Donau zu erleben, denn überall im Banat heisst es: Viel Gäst –viel Ehr!"

Kerweistimmung (WK:0549) – sie hat den Schwabenmaler Stefan Jäger zu Tausenden Bildern und Skizzen angeregt.

Die Kerwei – das Banater Fest des Jahres
Bereits im Wonnemond beginnen die ersten der Feste, die von der jeweiligen Dorfbevölkerung als "das Fest des Jahres" verstanden wird – die Kerwei. Sie fand früher nur in wenigen Ortschaften zur Sommerszeit statt, die Feldarbeit hatte Vorrang. Ihr waren die Herbstmonate, wenn die Früchte des Jahres geborgen waren, vorbehalten. Das hat sich nun seit Jahren schon geändert. Die Kerwei ist nicht mehr allein das "Erntefest!, es ist die Zeit, da sich alle Bewohner des Dorfes wieder einfinden, die in den letzten Jahrzehnten in die Industrie abgewandert sind. Darum wohl wurde die Urlaubs- und die Ferienzeit nun für das Abhalten der Feste bevorzugt: Die Mehrzahl findet zwischen der Juli- und der Septembermitte statt.
Auch bei diesem Fest steht ein Baum – genannt der "Kerwei-" oder "Maienbaum" – und der geschmückte Rosmarinstrauss im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Jugend zieht in der alten Festtracht oder aber in einheitlichen Kleidern durchs Dorf und Sonntag, Montag und Dienstag unter den Baum. Hier werden Sonntag vor der versammelten Dorfgemeinschaft und den zahlreichen Gästen vom Fass die Sprüche gesagt, der Strauss versteigert oder "ausgetanzt", Hut und Tuch vom Baum werdeb ebenfalls verlost, um Schweinchen oder Böcke wird gekegelt oder mit Kugeln geworfen. Und am folgenden Sonntag geht das Fest beinahe in gleicher Weise von vorne an, dauert aber nur noch einen oder zwei Tage, und vom ersten bis zum letzten erklingt der traditionelle Ruf der Kerweibuben mit geschmückten Hüten: "Buwe, was han mer heit?" Und alle antworten: "Kerwi! Kerwei!" Es ist tatsächlich das schwäbische Fest des Jahres.

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