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Version vom 12. November 2016, 16:05 Uhr


Bibliografie
Artikel Nummer: 1107
Autor Name: Helga Ritter
Titel des Artikels : Triptychon von Stefan Jäger (gemalt 1910)
Untertitel des Artikels: Thema „Migration“ in der Grundschule
Publikation: Zeitschrift
Titel der Publikation: Sache Wort Zahl
Erscheinungsort: Freising
Jahr: 2016
Jahrgang: 44
Nummer: 157
Datum: 04.2016
Seite: 25-34
* [[Helga Ritter]]: [[ART:1107 - Migration|<i>Triptychon von Stefan Jäger (gemalt 1910)</i>. Thema „Migration“ in der Grundschule]]. Sache Wort Zahl, Freising 2016 04.2016 (Jg.44 Nr.157), S. 25-34
ART 1104 1.jpg

In diesem Bild stellt der Banater Maler eine Situation vor fast 300 Jahren dar. Es ist ein „Dreiteiler-Kunstwerk", ein Triptychon. Das „Tri" ähnelt unserem Wort „drei". Das Wort Triptychon kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „dreifach gefaltet". Stefan Jäger gibt jedem Teil einen Namen.

Ein Bild und seine Geschichte

Stefan Jäger arbeitete vier Jahre lang an seinem Triptychon. Es befindet sich heute im Museum in Hatzfeld (Jimbolia) in Rumänien und hat eine sehr spannende Geschichte. Der Maler unternahm vor Beginn der Arbeit 1906 eine Studienreise nach Deutschland. Dort lernte er das Leben seiner Figuren im Herkunftsland kennen. So konnte er der Wirklichkeit entsprechend malen. Auf einem schmalen Papierrand stehen die Gebiete: Schwarzwald, Baden, Pfalz, Württemberg, Hessen und Lahngebiet sowie Elsaß-Lothringen im heutigen Frankreich.

1. Zeige auf einer Deutschlandkarte, wo diese Gebiete liegen. Suche heutige Wege, auf denen du von dort ins Banat/WestRumänien reisen könntest.

Das Bild hat einige Male den Besitzer gewechselt, wurde während des Zweiten Weltkrieges versteckt, war verschollen, wurde gegen zwei Flaschen Rotwein eingetauscht. Es durfte bis 1969 in Rumänien nicht gezeigt werden. Heute ist es berühmt und unverkäuflich.

2. Recherchiert danach im Internet.

Vor 300 Jahren war die Reise sehr beschwerlich. Die meisten Auswanderer zogen auf dem Landweg nach Ulm und fuhren von dort mit der „Ulmer Schachtel", einem kleinen Schiff, die Donau flussabwärts. Es gab aber auch Auswanderer, die den ganzen Weg zu Fuß oder mit dem Pferdewagen zurückgelegt haben.

3. Verfolgt den Weg der Auswanderer auf der Donau.

Zeichnet den Weg ein. Beschriftet die Staaten.

Auswandern - Wandern - Einwandern

Der Maler Stefan Jäger nennt sein Bild „Die Ansiedlung der Schwaben im Banat". Banat ist eine Region im Gebiet des heutigen Rumänien, Ungarn und Serbien. Jede Wanderung hat Ursachen. Menschen nehmen Abschied, nehmen einen langen Weg auf sich und müssen sich im neuen Land, den neuen Lebensumständen anpassen. Welches die Ursachen, der Weg und die Folgen waren, das könnt ihr mit den Legekarten herausfinden. Ähnlich wie die Ansiedlung im Banat erfolgt fast zur selben Zeit eine Ansiedlung von Deutschen in Russland. 1. Findet heraus, was diese Situationen mit uns heute zu tun haben. 2. Sucht nach Quellen: nach Bildern, Zahlen, Berichten in Heimatbüchern über Auswanderungen in eurem Schulort im 18. Jahrhundert.

Ankunft: Hausbau und Dörfer

Der Kaiser hatte den Siedlern Steuerfreiheit und Rechte versprachen. Zuerst aber mussten die Sümpfe trocken gelegt, Kanäle und Straßen gebaut werden. Viele Menschen wurden von Mücken gestochen und bekamen Sumpffieber. Man sagt deshalb: „Die Ersten fanden den Tod.". Die Siedler arbeiteten fleißig auf den Feldern, bauten sich Häuser, hatten manchmal auch Missernten. Man sagt „Die Zweiten litten Not". Die Siedler handelten mit den Nachbarn, waren gute Handwerker und halfen sich gegenseitig. Weil lange Zeit Frieden herrschte konnten sich die Dörfer und Städte gut entwickeln und man sagte „Die Dritten hatten erst Brot".

Ursachen: Emigration Südosteuropa

Im Jahr 1718 siegten die kaiserlichen Truppen gegen das Osmanische Reich. In den 150 Jahren türkischer Besatzung waren viele Gebiete entvölkert. Der Deutsche Kaiser erließ ein Gesetz, um diese sumpfigen und dünn besiedelten Gebiete zu bevölkern. Er ließ im ganzen Reich Anwerber umherziehen, die den Auswanderern Feld, Haus, Steuervorteile und ein gutes Leben versprachen. In Deutschland herrschte oft Hungersnot. Oft zogen plündernde Truppen durch die Dörfer. Viele Bauern wurden von den Grundherren ausgebeutet. Deshalb ließen sich viele Menschen gerne in die Gebiete an der Donau rufen.

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