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+ | Die Landschaft ist weit geöffnet; sie wächst selbst über den Standort des vor Ort malenden Künstlers hinaus bis dahin, wo ganz im Vordergrund des Bildes mit paar roten, blauen und grünen Tupfen blühender Feldblumen die Feldraine angedeutet sind. Solcherart schafft sich der Maler ein schier unbegrenztes Umfeld…Im Fernblick sehen wir die Horizontale des Bildes als eine waagerechte, dunkelfarbige, unregelmäßige, pinselbreite Strichlinie, die Himmel und Erde (Weizenflur) voneinander trennt. Kaum merkbar und dennoch idyllisch sind paar Häuser eines fernen Dorfes mit etlichen weißen Farbflecken der uns zugekehrten Giebeln in die Horizontlinie dieser allbekannten Landschaft eingebettet und lassen daselbst den Fluchtpunkt finden, auf den die beiden Haufenreihen der 'aufgesetzten' Weizengarben zustreben…Die in zwei Reihen orthogonal und diagonal ausgerichteten Garbenhaufen verlieren sich im Hintergrund des Bildes und vermitteln solcherart nicht nur eine auf Distanz gehaltene Tiefenwirkung, sondern gleichermaßen eine Zusammenschau der Landschaft, die diesen pittoresken Eindruck erweckt.<br/> | ||
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== Bibliografie zum Bild == | == Bibliografie zum Bild == |
Version vom 19. Januar 2017, 11:25 Uhr
Einstufung | |
Katalognummer: | 0838 |
Oberkategorie | Die Landschaft des Banats |
Kategorie | Flurbilder |
Bilddaten | |
Entstehungsjahr | |
Breite | 16 cm |
Höhe | 9,5 cm |
Maltechnik | Öl auf Leinwand |
Signatur | keine |
Bildbeschreibung
von Karl-Hans Gross
Eine der wenigen Ölskizzen stellt ein abgeerntetes "Weizenfeld mit Garbenhaufen" … dar. Gezeigt wird uns eine ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzfläche in einer Phase des Erntegeschehens, die sich mit der Wirklichkeit eines Garbenfeldes genauestens identifiziert. Es ist eine momentan erfasste, das ganze Stück der kleinen Leinwand einnehmende Bildgestaltung eines ebenen Geländes, das uns mit seiner Topographie die Ganzheit der Landschaft empfinden lässt. In seiner Übersichtlichkeit deutet dieser bildhafte Ausschnitt nicht nur auf die Weitläufigkeit der ebenen Heide, sondern gleichermaßen auch auf die sommerlichen Arbeitsfolgen während der Erntezeit in diesem kultivierten Bereich der Landschaft hin. Menschen sind keine da; aber man fühlt ihre Nähe; die des Bauern und der Feldarbeiter, die 'im Schweiße ihres Angesichts' ihr Brot verdienen; die bei drückender Hitze und 'stechender' Sonne im Sommer diese schwere Arbeit an den langen, manchmal schier nie endenwollenden Tagen mit großer Ausdauer und Pflichtbewusstsein verrichten…
Die Landschaft ist weit geöffnet; sie wächst selbst über den Standort des vor Ort malenden Künstlers hinaus bis dahin, wo ganz im Vordergrund des Bildes mit paar roten, blauen und grünen Tupfen blühender Feldblumen die Feldraine angedeutet sind. Solcherart schafft sich der Maler ein schier unbegrenztes Umfeld…Im Fernblick sehen wir die Horizontale des Bildes als eine waagerechte, dunkelfarbige, unregelmäßige, pinselbreite Strichlinie, die Himmel und Erde (Weizenflur) voneinander trennt. Kaum merkbar und dennoch idyllisch sind paar Häuser eines fernen Dorfes mit etlichen weißen Farbflecken der uns zugekehrten Giebeln in die Horizontlinie dieser allbekannten Landschaft eingebettet und lassen daselbst den Fluchtpunkt finden, auf den die beiden Haufenreihen der 'aufgesetzten' Weizengarben zustreben…Die in zwei Reihen orthogonal und diagonal ausgerichteten Garbenhaufen verlieren sich im Hintergrund des Bildes und vermitteln solcherart nicht nur eine auf Distanz gehaltene Tiefenwirkung, sondern gleichermaßen eine Zusammenschau der Landschaft, die diesen pittoresken Eindruck erweckt.
Bibliografie zum Bild
Bibliografie zum Bild
Beschreibung
- Karl-Hans Gross:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 199
Reproduktion
- Karl-Hans Gross: Stefan Jäger. Skizzen, Studien und Entwürfe. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004. ISBN 3-925921-57-5
- Maria Schulz: Muzeul Stefan Jäger din Jimbolia. ArtPress, Temeswar 2013, ISBN 978-973-108-522-7