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Version vom 21. Februar 2017, 11:42 Uhr
Einstufung | |
Katalognummer: | 0629 |
Oberkategorie | Trachtenstudien |
Kategorie | nach Ortschaften |
Bilddaten | |
Entstehungsjahr | |
Breite | 30,5 cm |
Höhe | 18 cm |
Maltechnik | Aquarell |
Signatur | keine |
Kommentar des Künstlers | |
Guttenbrunn |
Bildbeschreibung
von Karl-Hans Gross
Wie überall in den Dörfern, wo es getragen wird, ist das relativ große, seidene, dreieckige (früher auch zum Dreieck gelegte viereckige) Halstuch ein zierendes Prunkstück der schwäbischen Mädchentracht. In vielen Skizzen sind die überm körperengen, kurzen, schwarzen Leibchen getragenen Hals- oder Schultertücher (auch als "Anhalstuch" - in Tschanad, Flitschehalstuch - in Großjetscha oder Dreizipfel - in Saderlach benannt) in den verschiedensten Varianten zum Trachtenkleid gemalt oder gezeichnet und lassen hiermit die in den Dörfern üblichen Farben, Schnittformen und Traggewohnheiten erkennen.
Das von den Guttenbrunner Mädchen getragene, mit Knüpffransen ausgestattete Seidenhalstuch der Kerweihtracht ist dermaßen geschickt auf dem Oberkörper angelegt, dass der herabhängende dreieckige Mittelzipfel Schultern und Rücken recht vorteilhaft bedeckt und die vorne an der Brust sich überkreuzenden, an den Hüften vorbei nach hinten führenden und im Kreuz gebundenen beiden Seitenzipfel über dem fülligen Rock wie große, bauschige Blattovale zu liegen kommen. In ihren zarten Grundfarben (grün, kadmiumgelb und rosa hell) mit den randverzierenden Blumenmustern und den von geschickten Frauenhänden am Saum geknüpften langen Fransen bilden sie bei den Endzipfeln ein besonders auffälliges Schmuckstück der Guttenbrunner Tracht. Solcherart Schmuckstücke sind auch die fast rock- oder schürzenlangen, breiten, seidenen Zierbänder, die man als schön gemusterte oder bemalte (rosa oder rote Blumen auf hellblauem oder rosa Grund) Doppelschleifen zu den beiden breiten Seitenzipfeln auf dem feingefältelten Oberrock oder als Schürzenbänder mit einem "Schlepp" (Masche) vor der Schürze hängend trägt. Dass der mit vielen kleinen, plisseeartigen "Leefalde" (Legefalten) ausgestattete meist einfarbige (rosa, orange, rot, gelb) Rock der Guttenbrunnerinnen - der seine betonte Fülle den Hüftpolstern und den etlichen gesteiften Unterröcken verdankt - ein wichtiges Prunkstück dieser Tracht darstellt, wird jedem Bildbetrachter sogleich bewusst und soll weiter nicht mehr hervorgehoben werden.
Zu den zierenden Elementen der Guttenbrunner Mädchentracht gehört, wie allgemein zur schwäbischen Festtagstracht der "große Määd" schlechthin, das aus schwarzem Samt gefertigte Halsband - mit oder ohne Kreuzchen oder Amulett -, dessen beide Bandenden von der Knüpfstelle im Genick auf das Halstuch hängen.
Bibliografie zum Bild
Beschreibung
- Karl-Hans Gross:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 280
Reproduktion
- Annemarie Podlipny-Hehn: Ein Tagebuch Stefan Jägers. Die Skizzen gehören zu dem wertvollsten, das der Maler hinterließ. Neue Banater Zeitung, Temeschburg 27.07.1969 (Jg.13 Nr.2083), S. 3
- Hans Matthias Just: Die Pollerpeitsch knallt wiedrum. Mirton Verlag, Temeswar 1997, ISBN 973-578-323-1
- Karl-Hans Gross: Stefan Jäger. Skizzen, Studien und Entwürfe. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen. Oswald Hartmann, Sersheim 2004. ISBN 3-925921-57-5
- Annemarie Podlipny-Hehn: Das Ethnografische Element in der Malerei der Banater Schwaben. Kulturspiegel. Beiträge zur Kulturlandschaft einer Vielvölkerregion. Cosmopolitan Art, Temeschburg 2014, ISBN 978-606-8389-50-9