Grabatz bei Stefan Jäger
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 1273 |
Autor Name: | Walter Schneider |
Titel des Artikels : | Grabatz bei Stefan Jäger |
Titel der Publikation: | Grabatzer Heimatblatt |
Herausgeber: | HOG Grabatz |
Jahr: | 2020 |
Ausgabe: | 18 |
Seite: | 25-30 |
Seiten: | 99 |
* [[Walter Schneider]]: [[ART:1273 - Grabatz bei Stefan Jäger|<i>Grabatz bei Stefan Jäger</i>]]. Grabatzer Heimatblatt. HOG Grabatz 2020 |
Der Maler Stefan Jäger (28. 05. 1877 Tschene - 16.03.1962 Hatzfeld) ist für uns Banater Schwaben der Heimatmaler.
Von seinem bekanntestem Werk, dem Einwanderungsbild, dürften wohl auch die meisten Grabatzer gehört, bzw. eine Reproduktion gesehen haben oder besitzen.
Stefan Jäger studierte in Szegedin und Budapest, unternahm Studienreisen nach Wien, München, Stuttgart und Venedig, fand danach den Weg wieder zurück in die vertraute Geborgenheit seiner Banater Heide, die er - wenn auch verklärt - malerisch meisterhaft darstellt.
Im Jahre 1957, anlässlich seines 80. Geburtstages, wurde ihm der rumänische Arbeitsorden II. Klasse verliehen sowie eine Rente. Dank des von Lehrer Nikolaus Horn und seinem Sohn, dem Graphiker Herwig Horn, in langjähriger Arbeit erstellten Werksverzeichnisses des Malers Stefan Jäger (jaeger. banaterarchiv.de) kann man in das Werk des „Malers seiner heimatlichen Gefilde" in den Lebensraum und den Alltag unserer Banater Schwaben eintauchen und wie in einem Jäger-Museum verweilen. Damit ist neben den Büchern des Gymnasiallehrers Karl-Hans Groß eine umfangreiche, sehr gut recherchierte Dokumentation und Zugangsmöglichkeit für ein breites Publikum zum Leben und Werk des Künstlers bereitgestellt. Ob auch Grabatzer dem Maler Aufträge erteilt haben oder im Besitz von Jäger-Bildern sind, ist nicht bekannt. Laut Alfred lvanov hat der Grabatzer Franz Reichel bei Stefan Jäger ein Triptichon zum Thema Rußlandverschleppung in Auftrag gegeben.
Falls jedoch bei Grabatzern noch unbekannte Schätze des Meisters schlummern, wäre es hilfreich, Herrn Horn darüber zu informieren oder ihm Fotos dieser Bilder zu senden, damit auch diese noch in das Werksverzeichnis aufgenommen werden können.
Herzlichen Dank unseren Landsleuten Nikolaus und Herwig Horn für die Erlaubnis, diese Grabatz betreffenden Skizzen des Malers Stefan Jäger, in unserem Heimatblatt 2020 veröffentlichen zu dürfen.
In dem Stefan-Jäger-Verzeichnis sind neun Skizzen aus dem Jäger-Nachlass mit dem Vermerk „Grabatz" aber auch der ungarischen Schreibweise Grabac zu finden. In seinen häufig mit Bleistift - aber auch in Aquarell - angefertigten Skizzen hielt der Meister auf seinen Streifzügen durch die Banater Heide für ihn Interessantes fest, um es später in seinen Bildern zu verarbeiten. Jäger suchte sich mit Vorliebe die Welt der Kleinbauern wie z.B. Haustür, Gartenseite oder Ortsrand als Motiv für seine Bilder, nicht die riesigen Querhäuser der reichen Bauern.
Noch bis vor 1944 gehörten auch die Maler zu den Handwerkern und hatten auf den Wochen-und Jahrmärkten ihre Stände, wo sie ihre „Erzeugnisse vermarkteten" oder Aufträge von Marktbesuchern annahmen. Da Jäger von seiner Kunst lebte, musste er auch viel malen. Bilder zum Thema Markt kommen in seinem Schaffen recht häufig vor.
Früher dienten Skizzen den Malern als Gedächtnisstütze und wurden auch mit Beschriftungen versehen. Die „Straße nach Gottlob" zeigt die Abzweigung nach Westen, Richtung Groß-Komlosch und nach Norden Richtung Gottlob. Dazwischen vermerkt Jäger „Frucht", unsere schwäbische Bezeichnung für Weizen. Auf den Skizzen zum Thema Bahnhof vermerkt er das Banat-Schwäbische „Station" statt Bahnhof, aber auch „vinzinalstrecke" für Nebenstrecke Hatzfeld - Lovrin.
Die Skizzen zum Bahnhof, auf denen auch die Mühle unschwer zu erkennen ist, lassen sich mit Sicherheit ab bzw. nach 1910 datieren, da beide erst in diesem Jahr fertig gestellt wurden. So belegen diese Skizzen auch z.T. Grabatzer Geschichte. Gelegentlich öffnete der Meister spontan seinen Holzkasten, den er stets mit sich trug, und fertigte eine Aquarell-Skizze an. So könnte vielleicht der „Strohschober" entstanden sein.
Unter jäeger.banater-archiv.de können anhand der angeführten WK-Nr. die Jägers-Skizzen zu Grabatz mit weiteren Details ansehen werden:
Einfahrt zum Bahnhof (WK:2017)
Fliederbaum beim Bahnhof - (WK:2045)
Station (Vinzinalstrecke) bei Mondschein (Grabac) - (WK:2111)
Straßenrand (Flur) - (WK:1485)
Straße nach Gottlob (WK:1481)
Strohschober (WK:1993)
Haustür (WK:1487))
Gartenseite (WK:2014)
Ortsrand (WK:2154)