Stefan Jäger Archiv

Beiträge zur deutschen Kultur

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Bibliografie
Artikel Nummer:
Titel des Artikels : Beiträge zur deutschen Kultur Nr.3/85
Untertitel des Artikels: Zeitung
Publikation: Banater Post
Erscheinungsort: München
Jahrgang: 30
Nummer: 22
Datum: 20.11.1985
Seite: 16
* * * *: [[ART:0291 - Beiträge zur deutschen Kultur|<i>Beiträge zur deutschen Kultur Nr.3/85</i>. Zeitung]], München 20.11.1985 (Jg.30 Nr.22), S. 16

Die neue Nummer hat eine beträchtlich erweiterte Anzahl von Mitarbeitern aufzuweisen. Auch sind die einzelnen Rubriken recht umfangreich und unterschiedlich bestückt. Auf die Nähe mit dem Zeitgeschehen beruht die Abteilung: "Kulturschöpfungen der Gegenwart", die Michael Schusters "Geliebtes Temeswar" neben schwowischen Versen von Stefan Heinz ("Was is geblieb?") umfaßt und eine Erinnerungsgeschichte von Helmut Schneider, in welcher drei Frauen ihr Schicksal während der Verschleppung in Russland erzählen. Ebenfalls auf Erinnerung ist das "Archiv" bedacht, welches diesmal – zum ersten Mal überhaupt - einen recht ansehnlichen Ausschnitt aus dem Tagebuch der Temeschburger Dichterin Irene Mokka vorstellt.
Wie schwer es subjektiv und objektiv war, wird aus diesen intimen Aufzeichnungen eindrucksvoll ersichtlich. Von Helmut Wettel ist ein Aufsatz über "Das Banat als kaiserliches Kronland" zu lesen, von Müller-Guttenbrunn erfahren wir in der Nachsaison etwas über ein "Finale in der Sommerfrische". Bei Wettel und Müller-Guttenbrunn wird nicht mitgeteilt, wo ihre jeweiligen Texte schon einmal abgedruckt waren.
Die Aufsätze, die sonst den Schwerpunkt der Zeitschrift ausmachen, sind diesmal durch zwei biographische Skizzen über Johann Sebastian Bach und Stefan Jäger (von Hans Bräuner) erleichtert worden. Klaus Kessler, dem Kalendermacher der Zeitschriften "Volk und Kultur" und "Neue Literatur" verdanken wir - in Bezug auf die Originalfassung gekürzte - Betrachtungen zum Jahr der Musik. Und Josef (Sepp) Schmidt, der eine eingehende Analyse der Volkszählungsstatistiken von 1930 vorlegt ("Die Deutschen im Königreich Großrumänien 1930"), finden wir erst bei den "Berichten und Mitteilungen", obwohl selbst umfangmäßig sein Beitrag bei den Aufsätzen zu vermuten gewesen wäre. Obwohl auch die Hollinger-Ehrung in Wien präsentiert, das Hollingersche Aphorismenbuch besprochen wird, ist diese Nummer 3 eigentlich der "bundesdeutschen" Wiederentdeckung der Dichterin Irene Mokka gewidmet, die im August 70 Jahre alt geworden wäre. Die Freiburger Germanistin Renate Windisch-Middendorf untersucht die vieldeutige Prosa der Temeschburgerin, der Sohn der Autorin - Horst Fassel - bemüht sich, Zugang zu der Lyrik seiner Mutter zu finden. Das und Irene Mokkas Tagebuch sollte man aufmerksam zur Kenntnis nehmen, weil es zu den Einfühlsamsten gehört, was in Banater Versen hervorgebracht worden ist.

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