Familienbuch Deutschstamora
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0822 |
Autor Name: | Nikolaus Horn |
Titel des Artikels : | Familienbuch Deutschstamora |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Banater Post |
Erscheinungsort: | München |
Jahrgang: | 53 |
Nummer: | 2 |
Datum: | 20.012009 |
Seite: | 6 |
* [[Nikolaus Horn]]: [[ART:0822 - Familienbuch Deutschstamora|<i>Familienbuch Deutschstamora</i>]]. Banater Post, München 20.012009 (Jg.53 Nr.2), S. 6 |
Nachdem der große Zustrom der
Siedler in das Banat verebbte und
der Grundbesitz seinen Herrn gewechselt
hatte, waren noch längst
nicht alle Verschiebungen und Veränderungen
innerhalb der Dorfgemeinschaften
abgeschlossen.
Es setzte eine Binnensiedlung ein,
durch die die überschüssige Bevölkerung
auf der Suche nach
neuen Arbeitsmöglichkeiten in
Bewegung kam. Deutschstamora
gehört zu den Banater Dörfern, die
durch die Binnensiedlung im Laufe
der Zeit eine arbeitsfreudige
Dorfgemeinschaft erhielt. Solch
einer Gemeinschaft ein Familienbuch
zu schenken, ist für den Verfasser
eine doppelte Herausforderung.
Zum einen fehlen in der
Regel die eindeutigen Aufzeichnungen
für die Erstsiedler (einzelne
Belege finden man in den handschriftlich
geführten Kirchenbüchern
der Zeit), zum anderen
sind die Herkunftsorte in den
Kirchenbüchern nicht immer sorgfältig
vermerkt, so dass dem gewissenhaften
Buchautor ein langwieriges
Suchen nicht erspart
bleibt. Helmut Kaiser liefert ein
nachzueiferndes Beispiel dafür. In
dem von ihm erstellten Familienbuch
wird den etwa 350 Ortserwähnungen
in den Kirchenbüchern
nachgegangen. So werden
familiäre Beziehungen zu
Zichydorf, Ofsenitz, Grabatz, Werschatz,
Sackelhausen und Vértesboglár
(Ungarn) nachgewiesen,
aber auch weniger zahlreiche Beziehungen
werden sorgfältig überprüft.
Darin liegt ein besonderer
Wert des Buches für die Familienforschung.
Will man weitere Pluspunkte
vergeben, so muss die
Seitengestaltung beachtet werden.
Ein Umstrukturieren der
Familienblöcke ermöglicht es,
mehr Informationen auf engstem
Raum in sauber geordneten
Spalten zu liefern; dabei sind die
grundlegenden Angaben nicht zu
kurz gekommen (Name, Vorname,
Daten, Ortsangaben, Taufpaten,
Trauzeugen, Hausnummer, Verweise).
Das Schriftbild (Fettdruck
und kleinere Buchstaben) verleiht
Übersicht auf den ersten Blick und
erleichtert das Suchen. Das
Suchen in den 14 577 Personaldaten,
die zu 4024 Familien zusammengefasst
sind, wird durch
zwei umfangreiche Listen (Register
der Ehefrauen und Ortsregister)
unterstützt. Das bewährte
System der alphabetischen Anordnung
der Familiennamen (und
innerhalb dieser nach dem Heiratsdatum)
sowie die Vergabe der
Familiennummern und der Gebrauch
der Verweise lassen die
Suche nach den Vorfahren für
(Hobby-) Familienforscher zur
Freude werden.
Der Verfasser Helmut Kaiser hat
sich an die wesentlichen Empfehlungen
des AKdFF zur Erarbeitung
und Herausgabe eines Familienbuches
gehalten und mit Hilfe
eines verbesserten EDV - Programms
neue Möglichkeiten der
Gestaltung gefunden. Dafür gebührt
ihm Anerkennung. Lob ist
ihm im höchsten Maße zu zollen
für die zeitaufwändige Arbeit und
für das Verantwortungsgefühl, das
er dem Benutzer gegenüber an
den Tag legt, korrekte Informationen
zu liefern. Hier hat er keine
Mühe gescheut, Verbindungen mit
Kollegen aufzunehmen, die an Verkartungen
arbeiten und bereits
veröffentlichte genealogische Literatur
heranzuziehen. Dem Herausgeber,
dem Verantwortlichen der
AVBF, Philipp Lung, ist für die
gefällige äußere Gestaltung zu
danken. Der feste Buchdeckel
sorgt für Stabilität. Die Reproduktion
eines Ölgemäldes des
Banater Kunstmalers Stefan Jäger
lockert auf und stellt bildlich einen
Bezugspunkt zur Banater Heimat
dar. Wenn auch die erfassten
Daten nur bis Anfang des 20. Jahrhunderts
reichen, somit der Idee
der vollständigen Erfassung der
Familiendaten nicht gerecht wird,
ist das Familienbuch für die
Bewohner der ehemaligen Dorfgemeinschaft
Deutschstamora
mehr als ein Geschenk und verdient
Beachtung bei allen, die
Familienforschung betreiben.
Nikolaus Horn