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Schenkung des Nachlasses Dürrbeck an HOG Hatzfeld

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0718
Autor Name: Walter Tonța
Titel des Artikels : Schenkung des Nachlasses Dürrbeck an HOG Hatzfeld
Publikation: Heimatblatt
Titel der Publikation: Heimatblatt Hatzfeld
Herausgeber: HOG Hatzfeld
Jahr: 2004
Ausgabe: 11
Seite: 33-34
* [[Walter Tonța]]: [[ART:0718 - Schenkung des Nachlasses Dürrbeck an HOG Hatzfeld|<i>Schenkung des Nachlasses Dürrbeck an HOG Hatzfeld</i>]]. Heimatblatt Hatzfeld. HOG Hatzfeld 2004

Wie bereits in der „Banater Post" kurz berichtet, wurde unsere Heimatortsgemeinschaft im vergangenen Jahr mit einer äußerst umfangreichen und wertvollen Schenkung bedacht. Es handelt sich um den Nachlass von Franz Dürrbeck, den seine Tochter Nordlinde und sein Sohn Hilgar nach dem Tod ihrer Mutter Edith Dürrbeck, geb. Michels, dem HOG-Archiv dankenswerterweise zur Verfügung stellten. Franz Dürrbeck, am 24. August 1912 in Neuarad geboren, zählte seit der Gründung der Landsmannschaft der Banater Schwaben zu deren eifrigsten Mitstreitern und übte eine Reihe verantwortungsvoller Ämter im Kreisverband München, im Landesverband Bayern und im Bundesvorstand aus. Von 1960 bis zu seinem Lebensende war Dürrbeck Referent für das Foto-, Dia-, Film- und Tonarchiv der Landsmannschaft. Sein besonderes Anliegen galt der fotografischen und filmischen Dokumentation unserer Geschichte und Kultur sowie unserer landsmannschaftlichen Arbeit. Für das ihm übertragene Aufgabengebiet hat er ungezählte und unbezahlbare Stunden aufgewendet und beträchtliche Eigenmittel eingesetzt. Durch seine beharrliche und mühevolle Arbeit gelang es ihm, ein wertvolles Archiv aufzubauen, das im Laufe der Jahre ständig ergänzt und erweitert werden konnte.
Unermüdlich drehte Franz Dürrbeck Filme von wichtigen landsmannschaftlichen Veranstaltungen, sammelte Fotos, fertigte Reproduktionen und Diapositive an, stellte Bilderausstellungen und Diareihen zusammen, bearbeitete Filmaufzeichnungen und produzierte Farbtonfilme. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, richtete er sich in seinem Eigenheim in Teising ein Fotolabor und ein Ton- und Filmstudio ein. Dürrbeck hat außerdem ungezählte Diavorträge über das Banat und die Banater Schwaben gehalten und die von ihm selbst gedrehten und vertonten Filme bei verschiedenen Anlässen vorgeführt. Für die von der Landsmannschaft herausgegebene großformatige Reihe „Das Banat und die Banater Schwaben", in der bisher vier Bände erschienenen sind, hat er die Bildredaktion übernommen. Nicht zu vergessen ist die von Dürrbeck 1980 zusammengestellte Fotoausstellung „Die Banater Schwaben in 26 Bildern". Diese erste größere von unserer Landsmannschaft konzipierte und erarbeitete Ausstellung wurde in den verschiedensten Orten der Bundesrepublik Deutschland gezeigt.
Die Schenkung umfasst über 30 teils vertonte Farbfilme (Normal- und Super-8-Millimeter), darunter „Die 200-Jahr-Feier der Großgemeinde Hatzfeld in Ulm 1966", die vier von Franz Dürrbeck zusammengestellten Diareihen mit Tonkassetten, darunter „Stefan Jäger, ein Banater Maler. Sein Leben und Wirken" (1987; Text und Sprecher: Walter Chef; Laufzeit 25 Minuten), Hunderte von Fotoreproduktionen und Dias, Tonkassetten mit Aufnahmen von verschiedenen Veranstaltungen sowie einige Projektionsapparate und technische Geräte. Alles in allem ein unersetzbares Material, das unser Leben und Wirken im Banat und in unserer neuen Heimat exemplarisch dokumentiert.
Dieser Schatz von unermesslichem Wert befindet sich nun im Besitz der HOG Hatzfeld, der Edith und Franz Dürrbeck zeitlebens aufs engste verbunden waren. Nach dem Tod von Franz Dürrbeck am 19. November 1992 wurde das Archiv von seiner Witwe Edith Dürrbeck, unserer Hatzfelder Landsmännin, aufbewahrt. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, dass nach ihrem Tod das Archiv in den Besitz unserer Heimatortsgemeinschaft übergeht. Am 24. Mai 2003 verstarb Edith Dürrbeck in Teising im Alter von 81 Jahren. Die Erben haben ihren Wunsch erfüllt.
Der Vorstand der HOG Hatzfeld betrachtet es als seine moralische Pflicht, Franz und Edith Dürrbeck ein ehrendes Andenken zu bewahren und den Nachlass verantwortungsbewusst zu verwalten. Ihrer Tochter Nordlinde und ihrem Sohn Hilgar gebührt unser aufrichtiger Dank für die edle Tat.
Der Nachlass ist als Bestandteil des HOG-Archivs beim Verfasser dieser Zeilen untergebracht. In der nächsten Zeit muss er gesichtet und systematisch erfasst werden. Es wird notwendig sein, über geeignete Sicherungsmöglichkeiten nachzudenken, um die wertvolle Sammlung für die Zukunft zu erhalten. Danach kann sie auch interessierten Heimatforschern zugänglich gemacht werden.

Walter Tonta im Namen des HOG-Vorstandes


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