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Hatzfeld, Wegkreuz gegen Heufeld

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Hatzfeld, Wegkreuz gegen Heufeld
Einstufung
Katalognummer: 1463
Oberkategorie Das religiöse Leben
Kategorie Wegkreuze
Bilddaten
Entstehungsjahr
Breite 14,2 cm
Höhe 14,8 cm
Maltechnik Bleistift
Signatur keine
Kommentar des Künstlers
Hatzfeld (gegen Heufeld)



Bildbeschreibung

Heufelder Kreuz
Von allen Wegkreuzen der Hatzfelder Gemarkung, die uns noch in Erinnerung geblieben sind, dürfte das Heufelder Kreuz an erster Stelle Erwähnung finden. Heufeld liegt in westlicher Richtung von unserer Ortschaft an die neun bis zehn Kilometer entfernt. Der seinerzeitige „Heufelder Weg" verlief in Verlängerung der sogenannten Hauptgasse am „neuen" Friedhof (1853) vorbei und schnurgerade auf die benachbarte Ortschaft zu. An dieser Verbindungsstraße zu den beiden Ortschaften wurde schon im Jahre 1822 ein Wegkreuz bei den damaligen Weingärten errichtet. Darüber berichtet die Pfarrchronik u. a.: Im Jahre 1822, am 8. Juni, hat Nikolaus Wild, der Vater, zwischen (in) den Weingärten, neben dem Fahrweg nach Heufeld, ein mit dem Abbild des Erlösers ausgestattetes Steinkreuz erbauen lassen. Dies, von Familie zu Familie instandzuhalten verpflichtet sich sein Sohn Nikolaus Wild. „Gegeben am 5. Juni 1835 vor uns: Johann Götter, Richter; Johann Born, Bürgermeister; Johann Koch, Konrad Franz, Johann Augenstein, Geschworene; Paul Kronpiegl, Vizenotar."
Das uns bekannte Wegkreuz an der Heufelder Straße, die zum Teil mit Kopfsteinpflaster belegt war, bestand in seiner baulichen Aufmachung aus drei Teilen: dem eigentlichen Kreuz, der Säule und dem Postament. Es war ein weniger hohes Wegkreuz, das allerdings durch seine Ausführung, Stil und Proportionierung der einzelnen Teile die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zog. Das filigrangearbeitete Eisenkreuz wurde von einer annähernd gleichhohen Rundsäule getragen und entsprach als solches dem lateinischen Kreuz, bloß daß der untere Balken Fünfmal länger als die Querbalken oder der obere Senkrechtbalken gestaltet worden war. Solcherart erlangte das Eisenkreuz ein gestrecktes Aussehen und gewann an dimensionaler Höhenwirkung, da selbst der von den zwei lateralen, stempelartigen Eisenstützen eingenommene Raum den unteren Teil des Senkrechtbalken vom Kreuze sichtbar gemacht hat. Um ein Bedeutendes gesteigert wurde der Feinbau am Kreuze durch die an den Balken beiderseits verlaufende Lochmuster und die an den drei Balkenenden aufgesetzten Verzierungen, die sich wie kleine offene Kronen vor dem durchschimmernden hellen Himmel ausnahmen.
Die aus weißem Marmor gefertigte Rundsäule bildete das Mittelstück an diesem Bau. Sie war mit ihren Elementen an den klassischen Stil der dorischen Säule angepaßt, obzwar im Länge-Durchmesser-Verhältnis des Schaftes eine Verkürzung festgestellt werden konnte. Der kurze unkannelierte Säulenschaft stand ohne eigene Basis unmittelbar auf einer stylobatähnlichen Stufe aufgebaut und wurde von dem massiven Postament getragen. Nach oben verjüngte sich der Säulenschaft kaum merklich und wurde vom Kapitell durch den sogenannten Halsring angezeigt. Das Kapitell wies einen schwachen, runden Wulst mit einer viereckigen Deckplatte auf und trug das schlanke Kreuz mit dem Gekreuzigten an seiner Vorderseite. Einen ähnlichen Aufbau konnten wir an dem verhältnismäßig hohen Postament feststellen, da nämlich das quaderförmige hochgestellte Mittelstück ein nach oben stufenweise breiterwerdendes, quadratisches Kopfstück und eine nach unten ausladende Basis mit einem stabilen Untersatz hatte.
Nicht selten führte der Priester Prozessionen an den Bittagen bis zu diesem von Akazienbäumen und Sträuchern gesäumten Flurkreuz, um die Saaten zu „sehne" (segnen) und für deren Schutz vor Hagel, Dürre oder Überschwemmung zu beten.
Karl-Hans Gross: Heimatbuch des Heidestädtchen Hatzfeld im Banat, S. 366f;