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Hochzeitszug nach der Trauung

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Hochzeitszug nach der Trauung
Einstufung
Katalognummer: 0462
Oberkategorie Das religiöse Leben
Kategorie Sakramente
Bilddaten
Entstehungsjahr
Breite 39,2 cm
Höhe 23 cm
Maltechnik Aquarell
Signatur keine



Bildbeschreibung

von Karl-Hans Gross
Zwei mit Wasserfarben in Mischtechnik ausgeführte Entwürfe zeigen einen "Hochzeitszug" auf dem Hinweg, auf dem Weg zur Kirche…und einen "Hochzeitszug auf dem Heimweg"WK:0726, der gerade aus der Kirche kommt und das offene Kirchenportal verlässt.
Diese figurenreichen Bilder sind in beiden Fällen von dem dargestellten Hochzeitszug beherrscht. Ihm sind die Schaulustigen auf der anderen Seite von der Kirche gegenübergestellt. Im Mittelfeld des Bildes hat die Blechmusik Aufstellung genommen. Da und dort sieht man die messinggelben Blasinstrumente in der kleinen Menschenansammlung hervorblinken.…
In ihrem kompositionellen Aufbau sind sich die beiden Bilderskizzen recht ähnlich und dennoch in der inhaltlichen Aussage verschieden. Denn nicht allein das "Kommen" (in die Kirche) und das "Gehen" (aus der Kirche) wird in diesen beiden Kompositionen veranschaulicht, sondern gleichermaßen auch ein Brauch, der mit dem Tragen des Trachtengewandes und der Aufmachung des Hochzeitszuges dem Betrachter des Bildes vorgezeigt wird. …
Obwohl nicht sonderlich im Skizzenbild hervorgehoben, ist die Hochzeitsbraut dennoch der inhaltliche Mittelpunkt des Geschehens. Dessen werden wir vor allem in dem einen Bild gewahr, wo die Braut mehr in den Vordergrund rückt und im Unterschied zum anderen "Hochzeitszug" (Bild) nicht mehr zwischen den beiden Brautführern, sondern an der Seite des eben verehelichten Bräutigams einherschreitet. Ihr schönes Trachtengewand ist aus den üblichen Elementen der schwäbischen Festtagstracht zusammengesetzt, doch noch zierender und festlicher gestaltet, so dass es dem würdigen Gehabe der Person, die es trägt, eine noch größere Ausstrahlung verleiht. Auffallend ist die mit schöner Lochstickerei und anderer Ziernäherei versehene weiße, breitausladende Schürze, die sich von dem rehbraunen, dunkel gemusterten, fast bis zum Boden reichenden Oberrock und dem mehr als hüftlangen dunkelbraunen Tschurak farblich abhebt und solcherart zum Blickfang wird. Mit schier verklärtem, glückseligem Strahlen im schönen Angesicht schreitet sie bekränzten Hauptes - das blütenweiße Ziertüchlein in der einen Hand noch vor sich haltend - neben dem Bräutigam einher, dessen modischer Anzugrock an Brust und Revers ein mit Bändermaschen versehenes Rosmarinsträußlein ziert. Bis zu sechs (und auch mehrere) "gezoppte" oder gefaltete "Pruscher" (Unnerreck, Unnersteck, Unnerkiddl) trugen die Bräute unterm "Owwerkiddl"; manchmal auch noch Schafwollstrümpfe und "Reselschuh", je nach Ortschaft und Brauch.

Bibliografie zum Bild

Beschreibung

  • Karl-Hans Gross:Skizzen, Studien und Entwürfe. Hrsg. Heimatortsgemeinschaft (HOG) Hatzfeld, Spaichingen im Oswald Hartmann Verlag, Sershaim, 2004, S. 328-329


Bibliografie zum Bild

Reproduktion